Der DEHOGA Kreisverband Region Hannover e.V. vermisst in der Beschlussdrucksache zur Einführung einer Beherbergungssteuer, die am Donnerstag im Rat der Stadt Hannover beschlossen werden soll, das aus Branchenleuten besetzte Begleitgremium in Form eines Tourismusbeirats.  „Das ist schon sehr enttäuschend“, sagt Cord Kelle, Vorsitzender der Fachgruppe Hotellerie im Verband. Die Stadt berufe sich bei der Einführung des Modells ihrer Beherbergungssteuer auf Hamburg – aber auf das dort und in vielen anderen Städten übliche Gremium, das den Tourismus strukturell und strategisch nach vorne bringen soll, wird schlichtweg verzichtet. „So können die Kunden der Hotels zwar die Zeche zahlen, bekommen aber viel zu wenig zurück."

Zwar habe man sich mittlerweile mit der Beherbergungssteuer in der Stadt Hannover einigermaßen abgefunden, auch dass 30 Prozent der Einnahmen in die Tourismus- bzw. Standortförderung fließen sollen, sei ein guter Ansatz. Aber dass für die Verwendung dieses Geldes ein Tourismusbeirat einfach so übergangen worden ist, kann man nicht verstehen. Zumal der DEHOGA seine Bereitschaft zur Mitarbeit immer wieder signalisiert und auch schon in der Vergangenheit bewiesen hat. Grundlage der Mittelverwendung muss eine gemeinsam von Landeshauptstadt und der Tourismuswirtschaft entwickelte und getragene Destinationsstrategie mit klaren einvernehmlichen Zielen sein. Cord Kelle weiß aus den Mitgliederkreisen: „Die Erwartungshaltung der Branche an ein professionelles Destinationsmanagement ist extrem hoch.“ Und auch die in der Drucksache angepeilten 2,5 Millionen Übernachtungen bis 2026 hält der Verband für unrealistisch. Schon für diesen Sommer sprechen die Zahlen eine andere Sprache, und ohne Begleitung durch ein Gremium mit Fachleuten wird das kaum zu erreichen sein, so der Verband weiter.

 

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