Dank einer Verbesserung im Zinsgeschäft konnte die Hypothekarbank Lenzburg ihren Geschäftsertrag in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 27 Prozent auf 54,5 Millionen Franken steigern. Der Gewinn legte gegenüber dem Vorjahr erfreulich um rund 14 Prozent auf 10,3 Millionen Franken zu.

Das erste Halbjahr 2023 war ein gutes Semester. Der Haupttreiber für die operativen Verbesserungen war das Zinsgeschäft, welches generell von dem höheren Zinsniveau profitierte. Der Zins- und Diskontertrag konnte dabei von 26,1 auf 45,1 Millionen Franken gesteigert werden, was einer Zunahme von 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Zunahme ist hauptsächlich auf die Einlagen auf dem Girokonto der Hypothekarbank Lenzburg bei der Schweizerischen Nationalbank zurückzuführen. Zudem profitiert die Bank von steigenden Erträgen im Hypothekarbereich, wobei hauptsächlich Saron-Hypotheken zu dieser Steigerung beigetragen haben. Bei den Hypothekarkrediten verzeichnet die Bank insgesamt eine Zunahme um rund 108 Millionen Franken.

Höhere Zinssätze für Spar- und Vorsorgegelder

Ebenfalls deutlich angestiegen ist der Zinsaufwand. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Hypothekarbank Lenzburg die bessere Verzinsung auf der Ertragsseite in Form höherer Zinsen für Spar- und Vorsorgegelder an die Kundschaft weitergegeben hat. Die entsprechenden Sätze wurden im ersten Halbjahr 2023 in mehreren Schritten erhöht.

Der Brutto-Erfolg im Zinsgeschäft konnte insgesamt um rund 41 Prozent auf 41,2 Millionen Franken gesteigert werden. Wie anlässlich des Jahresabschluss 2022 prognostiziert, hat die Bank aber auch die ausfallsrisikobedingten Wertberichtigungen im ersten Halbjahr 2023 leicht erhöht. Netto resultierte im Zinsgeschäft eine erfreuliche Ertragszunahme von rund 34 Prozent auf 40,0 Millionen Franken.

Im Kommissionsgeschäft konnte die Bank das erste Halbjahr 2023 trotz der herausfordernden Situation auf den Finanzmärkten mit einem Erfolg von 7,9 Millionen Franken 2 Prozent über dem Vorjahresergebnis abschliessen. Das Umfeld war geprägt von verschiedenen Unsicherheiten betreffend die konjunkturelle Gesamtsituation. Das Handelsgeschäft mit Devisen lag mit einem Erfolg in der Höhe von 1,9 Millionen Franken rund 5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Banking-as-a-Service-Geschäft legt zu

Der andere ordentliche Ertrag mit den Einnahmen aus dem Finstar- und Banking-as-a-Service-Geschäft verzeichnete mit 5,5 Millionen Franken eine Zunahme gegenüber der Vorjahresperiode von rund 4 Prozent. Der andere ordentliche Aufwand fiel tiefer aus, nachdem in der Vorjahresperiode Wertkorrekturen auf dem Wertschriftenportfolio der Bank angefallen waren.

Beim Geschäftsaufwand machen sich die Investitionen in die Zukunft der Bank sowie das generelle Wachstum und auch Lohnerhöhungen bemerkbar. Der Personalaufwand hat um rund 8 Prozent auf 20,3 Millionen Franken und der Sachaufwand um 33 Prozent auf 12,2 Millionen Franken zugenommen. Damit finanziert werden – entsprechend der Strategie INSPIRE | INNOVATE | NAVIGATE (2022 bis 2026) – verschiedene Leistungen für den Ausbau des Geschäftsmodells in Richtung Banking-as-a-Service (BaaS) und für die Stärkung des klassischen Bankgeschäfts.

Im klassischen Geschäft wurde das Geschäftsgebiet der Bank mit der Eröffnung von neuen Beratungsstandorten in Muri und Aarau erweitert; sie haben im ersten Halbjahr 2023 ihre Tätigkeit aufgenommen. Zudem arbeitete die Bank intensiv an der Umsetzung der Richtlinien der Schweizerischen Bankiervereinigung zu Nachhaltigkeit im Anlage- sowie Finanzierungsbereich. Der Fokus liegt dabei auf dem Weiterbildungsprogramm für Mitarbeitende und der Anpassung der Beratungsprozesse in diesen Bereichen.

Erfreulicher Kundengeldzufluss

Im Zusammenhang mit dem BaaS-Geschäft ist die Lancierung des Wertschriftenhandels für die Kundschaft des Fintech-Partnerunternehmens Neon zu erwähnen. Auch insgesamt entwickelte sich die Kooperation mit Neon im ersten Halbjahr 2023 wiederum positiv. Dies hat massgeblich zum erfreulichen Kundengeldzufluss beigetragen. Insgesamt verwaltete die Hypothekarbank Lenzburg Ende Juni 2023 Kundengelder in der Höhe von 5,2 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 2,6 Prozent entspricht.

Die Cost-Income-Ratio der Hypothekarbank Lenzburg verbesserte sich per Ende Juni 2023 auf knapp unter 60 Prozent von rund 65 Prozent im Vorjahreszeitpunkt.

Die Zunahme bei den Abschreibungen um 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,3 Millionen Franken ist in erster Linie eine Folge der bereits 2022 erfolgten Umstellung der Abschreibungspraxis für Investitionen in die Open-Banking-Plattform Finstar und die bankeigene IT-Infrastruktur. Diese werden über fünf Jahre abgeschrieben statt wie früher vollumfänglich im Jahr der Gestehung.

Stärkung der Substanz

Die Zuweisung an die Rückstellungen in der Höhe von 6,7 Millionen Franken hat hauptsächlich Reservecharakter und dient zur Stärkung der Substanz. Die Rückstellungen werden vorsorglich für generelle Risiken im Bankgeschäft getätigt. Nach Steuern erzielte die Bank einen Semestergewinn in der Höhe von 10,3 Millionen Franken, was einer Zunahme von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Im zweiten Halbjahr 2023 rechnet die Bank mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung insbesondere im Zinsgeschäft. Es wird zudem erwartet, dass die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten bestehen bleiben und sich das Kommissionsgeschäft insgesamt eher verhalten entwickeln dürfte. Im Geschäft mit der Open-Banking- Plattform Finstar und den Banking-as-a-Service-Dienstleistungen erwartet die Bank weitere Wachstumschancen, die sie wahrnehmen wird. Alles in allem rechnet die Bank für das Gesamtjahr 2023 mit einem Jahresgewinn über dem Vorjahresergebnis.

Aktienkurs der Hypothekarbank Lenzburg AG

Die Aktie der Hypothekarbank Lenzburg AG (Symbol: HBLN) notierte im ersten Halbjahr 2023 zwischen 4100 und 4420 Franken und schloss am 30. Juni 2023 mit einem Kurs von 4320 Franken. Am 30. Dezember 2022 lag der Schlusskurs bei 4100 Franken.

Auf unserer Webseite unter www.hbl.ch/finanzberichte sind folgende Semesterabschlüsse publiziert:

– Statutarischer Einzelabschluss mit zuverlässiger Darstellung, einschliesslich eines Eigenkapitalnachweises und eines verkürzten Anhangs

– Zusätzlicher Einzelabschluss nach «True and Fair View»-Prinzip, einschliesslich eines Eigenkapitalnachweises und eines verkürzten Anhangs

Über die Hypothekarbank Lenzburg AG

Die Hypothekarbank Lenzburg ist eine börsenkotierte Schweizer Universalbank, die 1868 als Hypothekar- und Leihkasse Lenzburg gegründet wurde. Sie beschäftigte Ende Juni 2023 teilzeitbereinigt 356 Mitarbeitende mit einem Frauenanteil von 41 Prozent. Die Bank ist aktiv im Retail Banking, Hypothekargeschäft, Private Banking und KMU-Geschäft. Im Banking-as-Service-Geschäft stellt sie Drittanbietern von Finanzdienstleistungen Bank-Services zur Verfügung. Unter der Marke HBL Asset Management bietet die Hypothekarbank Lenzburg zudem professionelle Vermögensverwaltung an. Das eigene Kernbankensystem Finstar wurde 2017 mit einer offenen Schnittstelle ausgestattet. Unter der Marke Hypothekarbank Lenzburg betreibt die Bank 13 Geschäftsstellen sowie drei Beratungsoffices und ist stark in der Region verankert. Wegen ihrer technologischen Innovationskraft hat die Hypothekarbank Lenzburg in den letzten Jahren verschiedene Auszeichnungen erhalten.

Mehr unter: www.hbl.ch, www.finstar.ch und www.hblasset.ch

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