Michael Boddenberg, Hessischer Minister der Finanzen: „Diese Auszeichnung ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen und die eingereichten Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Diskurs, wie wir die Lebensqualität in unseren Städten und im ländlichen Raum sichern und weiterentwickeln können. Gelungene Infrastrukturprojekte sind die Grundlage für eine gemeinwohlorientierte Daseinsvorsorge und damit ein wesentlicher Baustein für die Zukunft unserer Gesellschaft. “
Brigitte Holz, Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen: „Gute Infrastrukturen sind weit mehr als der qualitätvolle Bau sozialer, grün-blauer oder technischer Anlagen. Zukunftsweisende Infrastrukturen strukturieren das Zusammenleben und verfolgen eine gleichwertige Teilhabe. Sie fördern die Lebensqualität in Städten und Regionen und tragen zu einer produktiven Vernetzung von Stadt und Land bei. Ihre Gestaltung, ihre räumliche Verteilung und ihre Zugänglichkeit stehen in der Zusammenschau für Nachhaltigkeit.“
Dr. Martin Worms, Finanzstaatssekretär und Jurymitglied: „Das breite Spektrum der eingereichten Beiträge spricht zum einen für die Bedeutung von guten Infrastrukturprojekten und zum anderen für die Kreativität und das Engagement der Köpfe, die hinter diesen Projekten stehen. Die Projekte führen uns aber auch deutlich vor Augen, dass wir uns noch intensiver mit Fragen der Teilhabe aller Generationen, des Energie- und Ressourcenverbrauchs, des Umgangs mit Wasser und der Förderung von Biodiversität auseinandersetzen müssen. Ich möchte alle dazu einladen, von diesen Projekten zu lernen und weiter aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft – hier in Hessen – mitzuwirken.“
Gemeinsam übergaben sie die Urkunden und Hausplaketten an die Preisträgerinnen und Preisträger.
Soziale Infrastrukturen umfassen Angebote für Bildung, Kultur, Gesundheit, Sport oder Freizeit, also Einrichtungen, die die gesamte Gesellschaft zusammenführen. Unter grün-blauen Infrastrukturen sind beispielsweise natürliche und naturnahe Flächen sowie Parks, aber auch Projekte zu verstehen, die sich dem Umgang mit Wasser und Biodiversität widmen. Graue Infrastrukturen haben Anlagen für Verkehr, Energie und Kommunikation im Blick.
Insgesamt wurden 89 Projekte in den Disziplinen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung eingereicht. Aus 20 Shortlist-Projekten wählte eine international besetzte Fach-Jury in einem intensiven Auswahlverfahren zehn Preisträgerinnen und Preisträger aus.
Die ausgezeichneten Projekte liefern wichtige Beiträge für die Diskussion der nachhaltigen Transformation von Gesellschaft, Stadt und Land. Ihre Qualität und ihr innovativer Lösungsansatz sollen Akzeptanz für Veränderung – im baulich-räumlichen wie im gesellschaftlich-partizipativen Sinne – schaffen, den Mehrwert guter Planung verdeutlichen und Lust auf Zukunft machen.
Mit konkreten Projekten zeigen Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen, wie sie ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für mehr Umweltgerechtigkeit und eine nachhaltige Umweltgestaltung nachkommen.
Das Wissen um die Bedeutung von nachhaltigem Handeln ist vorhanden. Allerdings fehlt noch immer eine konsequente Umsetzung der Erkenntnisse. Ziel des Auszeichnungsverfahren ist daher, einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, dass Nachhaltigkeit, Resilienz und Teilhabe wichtige Zukunftsthemen sind, die als gesamtgesellschaftliche Herausforderungen betrachtet werden müssen. Von guten Infrastrukturen profitiert jeder.
Weitere Informationen zum Auszeichnungsverfahren und den ausgezeichneten Projekten, inklusive Bildmaterial, stehen auf der Webseite der AKH zur Verfügung: www.akh.de/vorbildliche-bauten
(Hinweis: Die Informationen zu den Preisträger*innen werden auf www.akh.de nach der Preisverleihung live geschaltet.)
Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick
Preiskategorie Soziale Infrastruktur
Auszeichnung: Mensa und Mediathek Berufsschulzentrum Nord, Darmstadt
- Architektinnen und Architekten: wulf architekten gmbh, Stuttgart mit Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart
- Bauherrin: Wissenschaftsstadt Darmstadt, Projektmanagement Darmstädter Stadtentwicklungs GmbH & Co. KG
Auszeichnung: Neubau Übernachtungsstätte für Obdachlose im Ostpark, Frankfurt am Main
- Architektinnen und Architekten: hks I architekten GmbH, Erfurt
- Bauherr: Frankfurter Verein für soziale Heimstätten e. V., Frankfurt am Main
Auszeichnung: Sport- und Bildungscampus Bürstadt
- Architektinnen und Architekten: prosa Architektur + Stadtplanung BDA I Quasten Rauh PartG mbB, Darmstadt
- Bauherrin: Stadt Bürstadt, vertreten durch Frau Bürgermeisterin Barbara Schader
Anerkennung: Forschungsstation, Kassel
- Architektinnen und Architekten: Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen, Universität Kassel
- Bauherrin: Universität Kassel
Anerkennung: Kindertagesstätte St. Philipp Neri, Frankfurt am Main
- Architektinnen und Architekten: pressel & müller architekten GbR, Frankfurt am Main
- Bauherrin: Stadt Frankfurt am Main, Amt für Bau und Immobilien
Anerkennung: Casals Forum – Musikquartier Kronberg
- Architektinnen und Architekten: Staab Architekten GmbH, Berlin mit Levin Monsigny Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin
- Bauherrin: Kronberg Academy Stiftung, Kronberg
Anerkennung: Rathaus Korbach – Urban Mining Modellprojekt und kreislaufgerechte Planung
- Architektinnen und Architekten: ARGE agn heimspiel architekten, Münster
- Bauherrin: Kreis- und Hansestadt Korbach, Fachbereichsleitung Bauen und Umwelt
Preiskategorie Grün-blaue Infrastruktur
Auszeichnung: Regenwasserbewirtschaftung – Nachhaltig im Wandel am Campus Lichtwiese, TU Darmstadt
- Architektinnen und Architekten: TU Darmstadt, Dezernat V
- Bauherrin: TU Darmstadt, vertreten durch Herrn Edgar Dingeldein, Dezernatsleitung
Preiskategorie Graue Infrastruktur
Anerkennung: Quartiere im Kreislauf. Zwischen Taunus und Frankfurt
- Architektinnen und Architekten: CITYFÖRSTER Part mbB Architekten, Ingenieure + Stadtplaner, Hannover
- Bauherrin: Stadt Frankfurt am Main
Anerkennung: Beweg Dein Quartier, Offenbach am Main
- Architektinnen und Architekten: urbanista GmbH & Co. KG, Hamburg
- Bauherrin: Stadt Offenbach am Main, Amt für Planen und Bauen
Hintergrund:
Die Auszeichnung Vorbildliche Bauten im Land Hessen – Staatspreis für Architektur und Städtebau wird im Turnus von drei Jahren vom Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium der Finanzen, und der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen ausgelobt. Die Auszeichnung wird seit 1954 vergeben und zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Architekturpreisen in Deutschland. Sie steht jeweils unter einem spezifischen Motto. In diesem Jahr widmen sich die Vorbildlichen Bauten im Land Hessen dem Thema „Gesellschaft, Stadt und Land vernetzen – soziale, grüne, blaue und graue Infrastrukturen für die Zukunft“.
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