„Protestanten im Allgemeinen und Evangelikale im Besonderen werden schnell mit dem Westen, beziehungsweise den USA, in Verbindung gebracht“, gab Bielefeldt zu bedenken. Darüber hinaus werde evangelikalen Christen aktives missionarisches Engagement zugeschrieben. Bei traditionell ansässigen Christen fänden solche Zuschreibungen weit weniger statt.
„Engagement nicht parteipolitisch auseinanderdividieren“
Heiner Bielefeldt war sechs Jahre lang Sonderberichterstatter der UN für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. An der Universität Erlangen-Nürnberg hat er den Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik inne. Bielefeldt sprach sich gegenüber PRO zudem dafür aus, das Thema Religionsfreiheit auf politischer Ebene stärker in den Fokus zu rücken. „Natürlich kann man beim Thema Religionsfreiheit unterschiedliche Prioritäten setzen. Es gibt leider nur eine Handvoll Leute in der Politik, die starkes Engagement für das Thema zeigen, und zwar über die Fraktionsgrenzen hinweg. Ich wünschte mir, es wären mehr. Aber man sollte das Engagement nicht parteipolitisch auseinanderdividieren.“
Negative Veränderungen in Sachen Religionsfreiheit überwiegen positive
Zudem plädierte Bielefeldt dafür, auf positive Entwicklungen in der weltweiten Religionsfreiheit zu verweisen. Es sei wichtig, gelegentlich auch positive Entwicklungen zu benennen, um dem Eindruck zu widersprechen, dass es sinnlos wäre, sich in Sachen Religionsfreiheit überhaupt zu engagieren. Fortschritte seien durchaus möglich. „Es bleibt aber dabei, dass wir leider eben doch viele Verschlechterungen feststellen müssen.“
Das ganze Interview mit Heiner Bielefeldt ist bei https://www.pro-medienmagazin.de/religionsfreiheit-vor-allem-evangelikale-von-einschraenkungen-betroffen/ zu finden.
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