„Die Zahnärzteschaft ist digitalen Anwendungen gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen, aber das E-Rezept mit der Brechstange durchzusetzen, wie es Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach offenbar vorschwebt, das kann nicht funktionieren“, sagt Digitalvorstand Dr. Kai-Peter Zimmermann vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ). „Auch wir sind für eine sicherere, schnellere, einfachere Verordnung und Abgabe von Medikamenten, doch müssen zuvor in den Praxen und Apotheken die Softwaresysteme fit gemacht werden.“ Erst wenn das Einlesen der eGK in den Apotheken flächendeckend möglich sei, sollten die Praxen nach und nach beginnen, das E-Rezept zu testen, fordert Zimmermann und schließt sich damit den Argumenten derjenigen an, die in der gematik-Gesellschafterversammlung für das Beibehalten eines stufenweisen Rollouts votiert hatten.
Im nun vorliegenden Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) für ein Digitalgesetz ist vorgesehen, Praxen die Vergütung ihrer vertragsärztlichen Leistungen um ein Prozent zu kürzen, bis der Nachweis der E-Rezept-Tauglichkeit erbracht wird. „Diese Sanktionspolitik des BMG ist inakzeptabel – zumal dann, wenn unüberlegte Schnellschüsse auf dem Rücken von Praxen und Patienten ausgetragen werden sollen wie das nun wieder beim E-Rezept der Fall ist“, sagt Zahnarzt Zimmermann und fordert das BMG auf, technisch nachzusteuern und erst dann den bundesweiten Rollout fortzusetzen.
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) ist der größte unabhängige Berufsverband in Deutschland. Er handelt politisch frei und unabhängig. Seine Aufgabe sieht er darin, alternative Handlungsoptionen für Zahnärzte und Zahnärztinnen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen zu entwickeln. Er engagiert sich für zahnärztliche Therapiefreiheit, Offenheit moderner zahnärztlicher Methoden für alle Patientinnen und Patienten, Prophylaxeförderung, mehr Eigenverantwortung für die Patienten- und Zahnärzteschaft sowie eine solide Finanzierung der Zahnheilkunde.
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.
Mallwitzstraße 16
53177 Bonn
Telefon: +49 (228) 85570
Telefax: +49 (228) 340671
http://www.fvdz.de
E-Mail: presse@fvdz.de