„So krank habe ich mich noch nie gefühlt.“ Ein sehr starkes Krankheitsgefühl kann ein Warnzeichen dafür sein, dass ein Mensch an einer Sepsis leidet. Das Tückische an der lebensbedrohlichen Erkrankung ist: Die Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, niedriger Blutdruck und Bewusstseinsstörungen ähneln denen anderer Erkrankungen, die gut behandelbar sind. Daher müssen Menschen im und außerhalb des Gesundheitssystems für die Sepsis, die pro Jahr rund 85.000 Frauen und Männern das Leben kostet, sensibilisiert werden. Dazu trug der 9. BIGtalk digital “Eine Blutvergiftung kann jeden treffen – erkennen Sie die Warnsignale!“ der Krankenkasse BIG direkt gesund am 27. Juli bei.

Hausarzt erkannte Sepsis nicht
Selbst der Hausarzt hat 2012 bei Arne Trumann die Sepsis nicht erkannt. So verstrich wertvolle Zeit, bis die Familie den Rettungswagen alarmierte. Der Notarzt, ein Intensivmediziner, diagnostizierte sofort einen septischen Schock. Arne Trumann kam umgehend auf die Intensivstation, musste in ein künstliches Koma versetzt werden. Der Familienvater überlebte, es mussten ihm jedoch alle Fingerkuppen amputiert werden. Noch heute, elf Jahre später, leidet er unter Folgeschäden wie dem Fatigue-Syndrom: „Mein Körper ist oft müde. Die volle Leistungsfähigkeit habe ich immer noch nicht wieder erreicht“, sagt er.

Gestörte Immunabwehr gefährdet Menschen
Dabei gehörte Arne Trumann nicht zu den Risikogruppen für eine Sepsis. „Es sind besonders diejenigen gefährdet, deren Immunabwehr gestört ist“, so Privatdozent Dr. Matthias Gründling, Leiter des SepsisDialogs der Universitätsmedizin Greifswald und Unterstützer der Aktion #DeutschlandErkenntSepsis. Also Personen mit Diabetes, Rheuma, Krebs, Dialysepatienten und Ältere. „Am Ende kann es jedoch auch den völlig gesunden und jungen Menschen treffen“, so der Mediziner. Menschen wie Arne Trumann. Er war fit, rauchte nicht, trank kaum Alkohol. Doch ein grippaler Infekt hatte seine Immunabwehr geschwächt, dazu kam noch eine kleine Verletzung. Seine gesunde Lebensweise mag immerhin dazu beigetragen haben, dass der heute 56-Jährige die bereits weit fortgeschrittene Sepsis überstanden habe, so Gründling.

Ein weiteres großes Problem bei Diagnose und Behandlung: Es gibt sehr viele unterschiedliche Erreger, die eine Blutvergiftung auslösen können. „Daher gibt es auch nicht das eine Medikament, das diese überschießende Immunabwehr bekämpft“, so Dr. Gründling.

Die BIG bietet digitale Erregerdiagnostik an
Wichtig ist, dass der Erreger möglichst schnell identifiziert wird, damit eine zielgenaue Therapie erfolgen kann. Hier bietet die BIG ihren Versicherten eine digitale Erregerdiagnostik an. „Die DISQVER-Plattform erkennt innerhalb von maximal 24 Stunden mehr als 16.000 Mikroben wie Bakterien, DNA-Viren, Pilze und Parasiten. Wenn der Erreger ausgemacht ist, kann die passgenaue Therapie erfolgen“, erläuterte Stefan Oschinski, Geschäftsbereichsleiter Versorgungsmanagement bei der BIG. Die Zukunft wird zeigen, ob mit der neuen digitalen Erregerdiagnostik im Vergleich zur aktuell angewendeten klassischen Blutkulturdiagnostik ein Fortschritt in der Behandlung der Sepsis erreicht werden kann.

Vorbeugung mit Hygienemaßnahmen und Impfungen
Das Beste ist, gar nicht erst an einer Sepsis zu erkranken. Zur Vorbeugung eigneten sich Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen, bei Diabetikern sollten offene Wunden so gepflegt werden, dass keine Infektion entstehe, so Dr. Gründling. Zudem seien Impfungen wichtig – gegen die Grippe, Covid und Pneumokokken, die verantwortlich für eine Lungenentzündung sind. Das ist der häufigste Auslöser einer Sepsis. Eine Tetanus-Impfung ist sehr wichtig, hilft aber nicht gegen die Sepsis, sondern ausschließlich gegen den ebenfalls sehr gefährlichen Wundstarrkrampf. „Eine Impfung gegen die Sepsis selbst ist nicht möglich, da die Ursachen so unterschiedlich sind“, so Dr. Gründling.

Hier geht es zur Aufzeichung vom 9. BIGtalk digital zur Sepsis:

https://www.youtube.com/watch?v=M6ScisbsDoQ

 

Über BIG direkt gesund

Die BundesInnungskrankenkasse Gesundheit – kurz BIG direkt gesund – wurde 1996 in Dortmund gegründet. Die große Idee hinter der BIG: Direkter geht Krankenkasse nicht. Gemeint ist damit eine konsequente Online-Ausrichtung und Service in neuer Qualität mit großer Schnelligkeit. Die BIG bietet moderne Kommunikationswege passend zum digitalen Lebensstil ihrer bundesweit rund 513.000 Versicherten. Diese Kundinnen und Kunden erfahren eine empathische, wertschätzende und verständliche Beratung per Telefon, Chat, Mail oder Brief. Viele Zusatzleistungen sowie ein attraktives Bonusprogramm sind weitere große Pluspunkte. BIG direkt gesund hat ihren Rechtssitz in Berlin, ihre Hauptverwaltung in Dortmund und einen wichtigen Verwaltungsstandort in Aachen. Die BIG beschäftigt an den operativen Standorten rund 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in 14 Kundencentern wird Beratung vor Ort angeboten.

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