Mit der Zulassung eines weiteren Wirkstoffs für die Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) vor wenigen Wochen umfasst das derzeitige Spektrum an verlaufsmodifizierenden Therapien 18 Wirkstoffe und 25 Präparate. Eine Übersicht über alle Therapiemöglichkeiten bei MS, auch über medikamentöse hinaus, bietet die klar strukturierte AMSEL-Wissensseite „MS behandeln“ unter www.amsel.de/ms-behandeln. Sie unterstützt MS-Erkrankte bei ihrer selbstbestimmten Therapie­entscheidung mit umfassenden, wertneutralen und leicht verständlichen Informationen über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten – basierend auf den Leitlinien zur Diagnose und Therapie der MS der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

Das Leben mit einer chronischen Krankheit wie MS ist herausfordernd und verlangt von den Erkrankten ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit. Umfassendes und wertneutrales Wissen über die Krankheit und ihre Therapiemöglichkeiten ist essentiell für die oftmals jung diagnostizierten MS-Erkrankten, um selbstbestimmt ihren Alltag gestalten zu können. AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., als Fachverband, Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung unterstützt MS-Erkrankte und Angehörige seit 1974 persönlich, kompetent und unabhängig. „MS behandeln“ als exemplarisches Beispiel, das wissenschaftlich von zwei renommierten MS-Experten begleitet und fortlaufend aktualisiert wird, beleuchtet die therapeutischen Möglichkeiten der Krankheit.

Die Wissensseite zeigt unter „Therapien und Verlaufsformen der MS“ zunächst übersichtlich, in welche Verlaufsformen die MS gegliedert wird und wonach die zugelassenen Medikamente eingeteilt werden. So unterscheidet man seit Ende 2020 die MS-Verläufe in fünf Kategorien: schubförmig remittierende MS (RRMS), primär progrediente MS (PPMS), sekundär progrediente MS (SPMS), das Klinisch Isolierte Syndrom (CIS) sowie die schubförmige MS (RMS). Jeder dieser Kategorien sind die passenden Wirkstoffe zugeordnet, die jeweils auch einer von drei Wirksamkeitskategorien zugeordnet werden. Weiterhin geht „MS behandeln“ auf die drei wissenschaftlich fundierten Säulen der MS-Therapie ein: die Therapie des akuten Schubs, die langfristige, verlaufsmodifizierende (immunologisch orientierte) Therapie der MS und die Therapie von MS-Symptomen einschließlich der Rehabilitation. Komplementäre (ergänzende) und gefährliche Therapieansätze vervollständigen die Darstellung.

Die Säulen der MS-Therapie

Konkret finden sich unter „Therapie eines Multiple-Sklerose-Schubs“ Hinweise zur Schuberkennung und -behandlung, insbesondere mit der Kortison-Stoß-Therapie und Plasmapherese. „Verlaufsmodifizierende MS-Therapie“ führt alle Wirkstoffe zur Verlaufsbehandlung nach einheitlichem Schema auf (Verabreichungsweise, Wirksamkeitskategorie, Nebenwirkungen etc.) zur besseren Vergleichbarkeit. „Die symptomatische Therapie der MS“ beschreibt mögliche MS-Symptome (von Ataxie bis Spastik) und ihre medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten. „Rehabilitation bei MS“ erklärt, wann eine Rehabilitation empfohlen wird, mit welchen Mitteln und welchem Ziel. Interessierte finden dort einen Überblick über zahlreiche Ansätze wie zum Beispiel Ergotherapie, Logopädie oder Physikalische Therapie. „Komplementäre und gefährliche Verfahren“ stellt ergänzende Therapien vor, die unterstützend und symptomlindernd wirken können (Yoga, Autogenes Training und weitere) sowie Verfahren, von denen dringend abgeraten wird, wie beispielsweise Bienen- oder Schlangengift und die Stammzellentherapie. Mehr unter: www.amsel.de/ms-behandeln.

Über AMSEL e.V

AMSEL – wer ist das?
Die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. ist Fachverband, Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für MS-Kranke in Baden-Württemberg. Die Ziele der AMSEL: MS-Kranke informieren und ihre Lebenssituation nachhaltig verbessern. Der AMSEL-Landesverband hat rund 7.200 Mitglieder und über 60 AMSEL-Gruppen in ganz Baden-Württemberg. Mehr unter www.amsel.de

Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Aus bislang noch unbekannter Ursache werden die Schutzhüllen der Nervenbahnen an unterschiedlichen Stellen angegriffen und zerstört, Nervensignale können in der Folge nur noch verzögert oder gar nicht weitergeleitet werden. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen. Die bislang unheilbare, aber mittlerweile behandelbare Krankheit bricht gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus.

MS in Zahlen
34.500 MS-Kranke in Baden-Württemberg
3,2 MS-Kranke pro 1.000 Einwohner in Baden-Württemberg
1.800 Neuerkrankungen pro Jahr in Baden-Württemberg
5 Diagnosen täglich in Baden-Württemberg
252.000 MS-Kranke deutschlandweit
1,2 Mio. MS-Kranke europaweit
2,8 Mio. MS-Kranke weltweit

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