Die Rapsschrotexporte Deutschlands verfehlten das Volumen des Vorjahreszeitraums. Hauptabnehmer wie Dänemark, Spanien und Frankreich importierten deutlich weniger, während die Niederlande, Schweden und die Schweiz umfangreicher orderten.

Insgesamt hat Deutschland im Juli/Mai 2022/23 gut 1,5 Mio. t Rapsschrot exportiert und damit etwa 4 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Das ist nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) die kleinste Menge seit 4 Jahren. Deutsches Rapsschrot wird hauptsächlich in die EU-Mitgliedstaaten geliefert. Diese erhielten im genannten Zeitraum rund 1,3 Mio. t. Mit 685.000 t floss das meiste in die Niederlande. Damit hat sich das Volumen gegenüber Vorjahreszeitraum um gut 5 % reduziert. Dänemark als zweitwichtigster Handelspartner im Geschäft mit Rapsschrot hat mit 182.000 t seine Importe aus Deutschland ebenfalls um 5 % verringert. Um mehr als ein Drittel schrumpften unterdessen die Lieferungen nach Frankreich, nach Spanien wurden sogar 52 % weniger ausgeführt. Beide Länder hatten aufgrund der eigenen größeren Rapsernten weniger Bedarf an Schrotlieferungen aus dem Ausland.

Die Lieferungen nach Schweden weisen nach Angabe des Statistischen Bundesamtes indes ein Plus von fast einem Drittel auf. Außerhalb der Europäischen Gemeinschaft war die Schweiz erneut wichtigster Abnehmer und steigerte die Menge um knapp 12 % auf das Rekordvolumen von 78.000 t.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) unterstreicht die in der Verarbeitungskette von Biodiesel aus Rapsöl anfallenden Mengen an Rapsschrot. Rapsschrot sei die mit Abstand wichtigste Proteinquelle für die Tier- und zukünftig möglicherweise auch Humanernährung. Die Bedeutung dieses Sektors für die Wertschöpfung und den Klimaschutz sei hierzulande an der Rapssaatverarbeitungskapazität von mehr als 9 Mio. t und über 4 Mio. t Produktionskapazität für Biodiesel abzulesen, betont die Förderunion.

Die UFOP begrüßte daher ausdrücklich den Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz vom 21./22. Juni 2023 mit der einstimmigen Forderung an die Bundesregierung, die geplante jährliche Absenkung der Kappungsgrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse nicht weiter zu verfolgen. Die UFOP betont, der Krieg habe einmal mehr die Importabhängigkeit des Industriestandortes Deutschland von fossilen Energieträgern deutlich gemacht. Die Eignung von Rapsöl für eine vielfältige Nutzung in der Humanernährung sowie zur energetischen und möglicherweise in Zukunft verstärkten stofflichen Nutzung in einer vernetzten Bio-Ökonomie sei die Voraussetzung für eine gesicherte Versorgung mit Protein aus heimischen bzw. europäischen Anbau.

Über den UFOP – Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) vertritt die politischen Interessen der an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen, Verbände und Institutionen in nationalen und internationalen Gremien. Die UFOP fördert Untersuchungen zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Entwicklung neuer Verwertungsmöglichkeiten in den Bereichen Food, Non-Food und Feed. Die Öffentlichkeitsarbeit der UFOP dient der Förderung des Absatzes der Endprodukte heimischer Öl- und Eiweißpflanzen.

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