Trotz des gerade ´vorgestellten Elektro-SUV Vision 7S sieht Skodas Designchef Oliver Stefani eine Zukunft für klassische Karosserieformen. „Ich bin überzeugt, dass es in Zukunft auch weiterhin flache Fahrzeuge geben wird. Schließlich ist ein SUV gerade in Hinblick auf die Effizienz nicht unbedingt das Beste“, sagt Stefani in der aktuellen Ausgabe18 der Zeitschrift auto motor und sport. „Wir können nicht nur SUV auf den Markt bringen. Gerade die Marke Skoda hat durchaus eine gewisse Verantwortung für Vielfalt in der Modellpalette.“

Auf die Frage, ob Skoda auch an die Entwicklung eines Cabriomodells denke, antwortet Stefani zurückhaltend. „Träumereien mit irgendwelchen Cabrios sind zwar ganz nett, doch es ist mir eine Herzensangelegenheit, für unsere Kunden gutes Design abzuliefern“, so Stefani. „Das Thema Cabrio ist sehr weit weg.“ Anders sei das für Coupés. „Ein Coupé bringt schon aerodynamische Vorteile, was es wieder interessant macht und so einen gewissen Wert bietet.“ Überrascht ist der Chefdesigner über die Resonanz auf das Enyaq Coupé. „Das Auto ist bezüglich der Akzeptanz einmalig. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele positive Reaktionen es hervorruft, wenn ich damit unterwegs bin.“

Neue Chancen für das Design von Elektrofahrzeugen sieht Stefanie durch den geplanten Wechsel des VW-Konzerns von der MEB- auf die künftige SSP-Plattform. Derzeit müssen Elektroautos durch die große Batterie im Boden relativ hoch gebaut werden, was auch aerodynamisch nicht optimal ist. Die SSP könne einen flacheren Aufbau ermöglichen. „Das hoffe ich sehr, wir arbeiten zumindest daran.“ Das wäre interessant, um das Erfolgsmodell Octavia auch in einer Elektroversion bringen zu können. Stefani diplomatisch: „Damit könnte man auch flachere Fahrzeuge realisieren, wie sie schon heute im Angebot sind, ja.“

Bei der Umsetzung des Vision 7S verrät Stefani, dass einige spektakuläre Designelemente wie die gegenläufig öffnenden Türen ohne B-Säule und die rahmenlosen Scheiben nicht in Serie gehen werden. „Ich gehe davon aus, dass weder das eine noch das andere kommen wird.“ Erhalten bleibe jedoch die Flexibilität des Innenraums. So werde es einen vertikalen Bildschirm geben, um „bestimmte Informationen gleichwertig untereinander darstellen zu können. Für Pausen, beispielsweise beim Laden, lässt er sich um 90 Grad drehen“, erklärt Stefani. Auch bei den Materialien will der Designer im Serienmodell neue Wege gehen. „Generell holen wir uns für die Interieur-Gestaltung Inspiration aus der Outdoor-Welt anstelle von Chrom und Leder. Es gibt da tolle Materialien aus dem Camping-, Wander-, und Fahrrad-Bereich.“

Redakteur: Jens Dralle

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