Wer im Sachsenbad schwimmen war, tat dies unter ihrem wachsamen Blick: die Wasserballspielerin von Eugen Hoffmann. Die knapp zwei Meter große und 130 Kilogramm schwere Skulptur stand seit der Eröffnung des ursprünglichen Volksbades Pieschen im Jahr 1929 am Beckenrand und beobachtete jahrzehntelang das Gewimmel zu ihren Füßen – bis das Sachsenbad 1994 geschlossen wurde. Als daraufhin der Verfall des denkmalgeschützten Gebäudes im Stil des „Neuen Bauens“ begann, diente der Bronzeguss lediglich als Staffage illegaler Partys. Später sicherte der Sportstätten- und Bäderbetrieb der Landeshauptstadt Dresden die geschichtsträchtige Figur. Für die Ausstellung zur „Dresdner Moderne“ wurde sie von Experten des Stadtmuseums restauriert und war dort ein Publikumsmagnet. Nun ermöglicht die Dresdner Bäder GmbH in enger Abstimmung mit den städtischen Museen und dem Eigenbetrieb Sportstätten der Wasserballspielerin, wieder einen Ehrenplatz im Stadtbild der Landeshauptstadt einzunehmen. „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, die Skulptur für eine breite Öffentlichkeit erlebbar zu machen“, erklärt Geschäftsführer Matthias Waurick. Künftig ist sie für alle Gäste im Foyer des Schwimmsportkomplexes Freiberger Platz zu sehen. Gisbert Porstmann, Direktor der Museen der Stadt Dresden, ergänzt: „Es ist ein schönes Ergebnis fruchtbarer Zusammenarbeit, dass nach knapp 30 Jahren im Verborgenen die Wasserballspielerin von Eugen Hoffmann endlich wieder in Wassernähe sichtbar wird. Als Direktor der Städtischen Galerie freue ich mich besonders, dass so ein bedeutendes Werk von Eugen Hoffmann auch außerhalb des Museums erlebbar ist.“
Zum Künstler: Eugen Hoffmann (geb. 1892 und gest. 1955 in Dresden) war Bildhauer und Grafiker, zudem Mitglied der Dresdner Sezession und trat 1923 in die Kommunistische Partei ein. Hoffmann bekam nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten Ausstellungs- sowie Arbeitsverbot. 1937 wurden 39 seiner Werke beschlagnahmt, wovon vier auf der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt wurden. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil wirkte Hoffmann von 1947 bis 1954 als Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Dresden.