- Anbieter erwirtschaften rund 5 Milliarden Euro Umsatz
- VAUNET sieht für die kommenden Jahre weitere Wachstumsperspektiven
- Politik sollte Marktdynamik mit Anreizmodellen stärken und nicht mit Investitionsverpflichtungen schwächen
Das Angebot und die Nachfrage nach Pay-TV- und bezahlten Videoinhalten entwickelt sich in Deutschland auch in einem schwierigen Marktumfeld mit hohen Belastungen für die Verbraucher:innen weiter positiv. Im zurückliegenden Jahr 2022 sind die Umsätze aus Pay-TV und Paid-Video-on-Demand in Deutschland um rund 5 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro angewachsen. Für das laufende Jahr 2023 rechnet der VAUNET mit einem weiteren Anstieg der Gesamtumsätze um rund 8 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Auch die DACH-Region, Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz, bleibt auf Wachstumskurs: 2022 stiegen die Gesamtumsätze um rund 4 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro und werden 2023 voraussichtlich erstmals die 6-Milliarden-Hürde (6,3 Mrd. Euro) überspringen.
Der VAUNET, Spitzenverband der privaten Audio- und audiovisuellen Medien in Deutschland, dokumentiert diese Entwicklung mit seiner jährlichen Publikation „Pay-TV und Paid-VoD in Deutschland“, die für das zurückliegende Jahr 2022 sowie das laufende Jahr 2023 heute in Berlin vorgestellt wurde.
Danach ist die Zahl der Pay-TV-Abonnements in Deutschland im zurückliegenden Jahr 2022 auf 10,1 Millionen angestiegen (2021: 9,6 Mio.) und die AGF-lizensierten Pay-TV-Programme erreichten eine durchschnittliche Monatsreichweite von 17,7 Millionen Pay-TV-Seher:innen. Im ersten Halbjahr 2023 waren es durchschnittlich 17,0 Millionen. Für das Jahr 2023 rechnet VAUNET mit einem leichten Anstieg der Pay-TV-Abonnements auf circa 10,3 Millionen. Die Zahl der SVoD-Abonnent:innen lag zum Jahresende 2022 deutschlandweit bei 19,8 Millionen und wird im laufenden Jahr laut VAUNET-Prognose mit 20,8 Millionen die 20-Millionen-Marke überschreiten.
Frank Giersberg, VAUNET-Geschäftsführer: „Die positive Marktentwicklung in für Konsument:innen wie Unternehmen wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt die ungebrochen hohe Attraktivität von Pay-TV-, Streaming- und Abrufangeboten. Für die kommenden Jahre sehen wir weitere Wachstumsperspektiven, die allerdings maßgeblich auch von regulatorischen Rahmenbedingungen abhängen. Zusatzbelastungen wie staatliche Investitionsvorgaben, schwächen die Marktdynamik, Anreizmodelle hingegen würden positive Impulse setzen.“
Tim Werner, Vorstandsvorsitzender von Mainstream Media und Vorsitzender des Arbeitskreises Pay-TV im VAUNET: „Die Pay-TV- und Paid-Video-on-Demand-Branche hat sich im zurückliegenden Jahr, trotz eines nach wie vor krisenbelasteten Umfeldes, erneut positiv entwickelt und die Nachfrage nach Pay-TV-Programmen und Streamingdiensten steigt im gesamten deutschsprachigen Raum weiter an. Unsere Zahlen bei der Mainstream Media AG passen da gut ins Bild: Auch für den Heimatkanal und Romance TV konnten wir neue Quotenerfolge erzielen, auf die wir sehr stolz sind. Zentraler Erfolgsfaktor für alle Pay-TV-Sender ist die gute Zusammenarbeit mit unseren Plattformpartnern.“
Elke Walthelm, Executive Vice President Content & Technology und Managing Director Sky Deutschland: „Meist geht man bei Streaming und Aggregation von einem Entweder-Oder aus. Ich sehe das anders, Aggregation und Streaming können sich auch wunderbar ergänzen. Letztendlich bleibt Content der King – aber das Königreich muss klar beschilderte Wege aufweisen, damit der Konsument schnell und intuitiv ans Ziel kommt. Egal, ob er dabei seine Lieblingsinhalte on-Demand oder linear schaut.“
Henning Nieslony, Chief Streaming Officer RTL Deutschland: „Wie auch die aktuellen VAUNET-Zahlen zeigen, ist der Streamingmarkt in Deutschland auf Wachstumskurs und gewinnt dadurch wirtschaftlich weiter an Bedeutung. Aktuell gehen wir aber davon aus, dass es mittelfristig zu einer Marktkonsolidierung kommen wird. Und wir sind fest davon überzeugt, dass die Faktoren Vielfalt, Einfachheit und Preis darüber entscheiden werden, welche Anbieter sich langfristig auf dem Markt durchsetzen. Wir haben RTL+ deshalb gerade zu einem All-Inclusive-Entertainment-Paket mit Serien, Realitys, Live-Sport, Filmen, Musik, Hörbüchern, Podcasts und Magazinen ausgebaut. Das alles bieten wir gebündelt in einer App und zu einem unschlagbaren Preis.”
Nicole Agudo Berbel, Geschäftsführerin und Chief Distribution Officer Seven.One Entertainment Group: „Attraktive Inhalte und ein einfacher Zugang sind die entscheidenden Erfolgskriterien für vernetzte Medienangebote. Wir setzen hierfür auf enge Partnerschaften mit allen Marktteilnehmern. So sichern wir uns sowohl hochattraktiven Content als auch die optimale vermarktbare Reichweite für unsere Angebote. Auf Joyn vereinigen wir erfolgreich unsere starken AVoD- und SVoD-Inhalte, über 70 On-Demand-Channels sowie Live-TV. Und auch über die Plattformen unserer Partner bieten wir immer mehr Inhalte auf Abruf an. So schaffen wir für unsere Zuschauer:innen einen flexiblen Zugang zu unseren Inhalten – jederzeit und überall.“
Michael Keidel, Vice President Affiliate, Ad Sales & Streaming Partnerships Northern Central Eastern Europe Paramount Global: „Der deutsche Streamingmarkt wächst, das zeigt auch der erfolgreiche Start und die hervorragende Entwicklung von Paramount+. Starke Inhalte, die den hohen Anforderungen der Verbraucher:innen gerecht werden, sind gefragt. Gleichzeitig sehen wir eine sehr stabile Entwicklung im klassischen Pay-TV-Markt, an der wir mit unseren Sendern Nick Jr. und Nicktoons erfolgreich partizipieren.“
Marion Rathmann, VP & Head of Content & Programming GSA Warner Bros. Discovery: „In einer zunehmend diversen und fragmentierten Medienlandschaft schätzen Bewegtbildnutzer:innen weiterhin die Inhalte, Verlässlichkeit und Qualität von Bezahlangeboten, wie der erneute Anstieg der Pay-TV- und VoD-Umsätze in der DACH-Region zeigt. Wir freuen uns, Teil dieser positiven Entwicklung zu sein und möchten mit unseren erfolgreichen lokalen und internationalen Produktionen hier auch zukünftig Akzente setzen.“
VAUNET ist der Spitzenverband der privaten audiovisuellen Medien in Deutschland. Zu den vielfältigen Geschäftsfeldern der rund 160 Mitglieder gehören TV-, Radio-, Web- und Streamingangebote. Die Verbandsarbeit richtet sich an der konvergenten Entwicklung der Märkte für audiovisuelle Medien aus und gestaltet auf nationaler wie europäischer Ebene die Rahmenbedingungen aktiv mit. Der Wirtschaftsverband hat zum Ziel, Akzeptanz für die politischen und wirtschaftlichen Anliegen der audiovisuellen Medien zu schaffen sowie die große gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung der Branche im digitalen Zeitalter ins Bewusstsein zu rücken.
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