Über 500 Grundversorger haben seit dem 1. Januar 2023 Senkungen für Strom und Gas vollzogen oder angekündigt. Obwohl die Preise der Grundversorger für Strom und Gas leicht zurückgehen, bietet nur ein Wechsel zu Alternativanbietern echte Einsparungen: im Schnitt 32 Prozent bei Strom und sogar 36 Prozent bei Gas.

CHECK24 fasst die wichtigsten Entwicklungen der Energiepreise für Verbraucher*innen zusammen:

  • 261 Preissenkungen bei Strom seit 1.1.2023 in der Grundversorgung
  • Strom: Wechsel zum Alternativversorger spart Musterfamilie 728 Euro im Jahr
  • Senkung der Stromsteuer würde Familie um 116 Euro entlasten
  • 266 Preissenkungen in der Gasgrundversorgung seit Januar
  • Gas: Verbraucher*innen sparen 1.071 Euro im Jahr durch Wechsel von Grundversorger zu alternativen Anbietern
  • Zum Start der Heizperiode könnten Gaskund*innen mit einer Entlastung bei den Heizkosten rechnen, da preisrelevante Umlagen gesenkt werden

1. Strompreise

– Seit Januar 2023 wurden 261 Fälle von Strompreissenkungen in der Grundversorgung vollzogen oder angekündigt. Die Senkungen betragen durchschnittlich sechs Prozent und wirken sich auf insgesamt 4,9 Millionen Haushalte aus. Eine vierköpfige Familie mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh spart durchschnittlich 126 Euro.

– In 87 Fällen haben Grundversorger seit Beginn des Jahres die Preise erhöht oder angekündigt – trotz Strompreisbremse. Von diesen Strompreiserhöhungen sind rund 4,9 Millionen Haushalte in Deutschland betroffen. Die Erhöhungen betragen im Schnitt 21 Prozent – trotz Strompreisbremse. Das entspricht Mehrkosten von durchschnittlich 373 Euro.

– Ein Musterhaushalt (Verbrauch: 5.000 kWh) zahlt bei alternativen Versorgern im September beim günstigsten Anbieter 1.548 Euro für Strom im Jahr. In der Grundversorgung zahlen Verbraucher*innen für dieselbe Menge Strom 2.276 Euro. Ein Wechsel zur günstigeren Alternativversorgung spart 728 Euro im Jahr bzw. 32 Prozent.

– Im Juli lag der Börsenstrompreis bei 74 Euro. Im August liegt dieser Preis bei 92 Euro. Das ist ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Juli. Zu Beginn des Jahres 2023 kostete eine Megawattstunde Strom durchschnittlich 116 Euro.

– „Die Preise von alternativen Energieanbietern sind für Neukund*innen deutlich gesunken und dadurch ist das Sparpotenzial durch einen Anbieterwechsel aktuell auf Rekordniveau“, sagt Billy Scheufler, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Beim Strom befinden sich die Neukundenpreise nahezu Vorkrisenniveau. Bei fast allen alternativen Anbietern sind die Preise so günstig, dass die Preisbremse für Strom nicht mehr greift. Verbraucher*innen sollten jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. So können sie beim Strom im Schnitt 728 Euro sparen.“

Senkung der Stromsteuer:

– Die Bundesregierung diskutiert heute auf ihrer Klausurtagung über die Senkung der Stromsteuer. Würde die Stromsteuer von 2,05 ct. pro Kilowattstunde auf den europäischen Mindestsatz von 0,1 Cent gesenkt, würde ein Single knapp 35 Euro weniger im Jahr zahlen, eine Familie rund 116 Euro.

– Bei einem angenommenen Jahresstromverbrauch in Deutschland von 491 Mrd. kWh, von dem auf die Haushalte etwa 27 Prozent fallen, würde die Entlastung durch die Senkung der Stromsteuer für die Haushalte etwa 2,6 Mrd. Euro betragen.

– Die Senkung der Mehrwertsteuer wäre eine zweite staatliche Entlastungmöglichkeit. Hier könnte ein Single im Jahr um rund 67 Euro und eine Familie um 189 Euro entlastet werden, sollte der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 7 Prozent gesenkt werden.

Hier finden Sie eine Übersicht der Entlastungsmöglichkeiten beim Strom.

2. Gaspreise

– Seit Beginn des Jahres senkten in 266 Fällen die Grundversorger die Gaspreise oder kündigten dies an. Davon profitieren ca. 3,7 Millionen Haushalte. Im Vergleich zum 1.1.2023 spart ein Musterhaushalt (Verbrauch: 20.000 kWh) im Schnitt zehn Prozent oder 257 Euro.

– Trotz Gaspreisbremse gibt es seit Januar 2023 42 Fälle von Gaspreiserhöhungen in der Grundversorgung. Betroffen von den Erhöhungen sind 0,3 Millionen Haushalte. Die Erhöhungen betragen im Schnitt zwölf Prozent. Das entspricht Mehrkosten von 254 Euro.

„Ein Jahr nach dem russischen Gaslieferstopp haben sich die Großhandelspreise beruhigt“, sagt Billy Scheufler, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Rekordpreise für Gas sind in diesem Winter nicht zu erwarten, insbesondere weil die Gasspeicher gut gefüllt sich. Gaskund*innen sollten sich nicht auf ihren derzeitigen Grundversorger verlassen und auch die Preise alternativer Anbieter vergleichen. Besonders Neukund*innen profitieren dort von günstigen Tarifen.“

– Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh zahlt bei alternativen Versorgern im September durchschnittlich 1.880 Euro für Gas. In der Grundversorgung zahlen Verbraucher*innen für dieselbe Menge Gas 2.951 Euro. Ein Wechsel zur günstigeren Alternativversorgung spart 1.071 Euro bzw. 36 Prozent im Jahr.

– Zum Start der Heizperiode könnten Gaskund*innen mit einer Entlastung bei den Heizkosten rechnen. Trading Hub Europe (THE) senkt zum 1. Oktober 2023 die SLP-Bilanzierungsumlage von 5,70 Euro/MWh und die Konvertierungsumlage von 0,38 Euro/MWh auf je 0,00 Euro/MWh. Außerdem sinkt das Konvertierungsentgelt von 0,45 Euro/MWh auf 0,21 Euro/MWh.

– Nach dem Rekordhoch im vergangenen Jahr, sind die Gaspreise im Großhandel weiterhin niedrig. Im Juli wurde eine Megawattstunde Gas im Schnitt mit 30 Euro gehandelt. Im August kostet eine Megawattstunde Gas durchschnittlich 33 Euro (European Gas Spot Index THE). Das ist ein Plus von zehn Prozent. Heute kostet eine Megawattstunde Gas rund 36 Euro an der Börse.

„Die Gaspreise für Neukund*innen sind aktuell so niedrig wie seit Ende 2021 nicht“, sagt Billy Scheufler, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Bei fast allen alternativen Anbietern sind die Preise so günstig, dass die Gaspreisbremse nicht mehr greift. Verbraucher*innen sollten jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. So können sie beim Gas über 1.000 Euro sparen.“

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