Die Handwerkskammer (HwK) Südwestfalen konnte in diesem Jahr rund 350 geladene Gäste aus Handwerk, Politik und Verwaltung zu ihrem Jahresempfang „Treffpunkt Handwerk“ im Berufsbildungszentrum (bbz) Arnsberg begrüßen. Unter ihnen waren auch 150 Handwerkerinnen und Handwerker, die vor einem Vierteljahrhundert – im Jahr 1998 – ihren Meister bei der Handwerkskammer in Arnsberg abgelegt haben und nun den „Silbernen Meisterbrief“ überreicht bekamen.

Zum Auftakt des Abends fand ein Podiumsgespräch mit Staatssekretär und Amtschef der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen, Dr. Bernd Schulte, sowie Handwerkskammer- Präsident Jochen Renfordt, Vizepräsident Michael Neuhaus, Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt und Metallbauermeister Oliver Ablon statt. Gesprochen wurde über die Punkte, mit denen sich die anwesenden Silbermeister in ihrem tagtäglichen Geschäft konfrontiert sehen: Fachkräftemangel und die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung, der Klimawandel, aber auch die immer weiter wachsende Bürokratie. Moderiert wurde die Runde von Radio Sauerland-Redakteurin Carolin Linke.

Die aktuellen Herausforderungen des Handwerks

Vom Fachkräftemangel sind im Grunde alle Gewerke betroffen. Das Phänomen: Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, während die Zahl der Studienanfänger seit Jahren stetig steigt. Vielen ist die Bedeutung der Ausbildung schlichtweg verloren gegangen – dem heißt es entschieden entgegenzuwirken. Das Studium muss eben nicht das Maß aller Dinge sein. Manch einer, der mit Ach und Krach durch das Studium gekommen oder gar gescheitert ist, wäre mit Sicherheit im Handwerk glücklich geworden und hätte Karriere mit Lehre gemacht. Metallbauermeister Oliver Albon, selbst Silbermeister, unterstreicht dies, denn sein persönlicher Karriereweg ging auch mit Umwegen ins Handwerk, wo er heute erfolgreicher Unternehmer ist.

Eine große Herausforderung unserer Zeit ist der Klimawandel. Mit dem ersten Stern der Regionale für den Klimacampus Südwestfalen auf dem Gelände des Bildungszentrums sei ein erster notwendiger Schritt von vielen noch kommenden unternommen worden. „Wir haben eine enorme Transformation unseres Landes hin zur Klimaneutralität zu bewältigen. Dafür brauchen wir exzellent ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker und mehr Wertschätzung für diese verantwortungsvolle Tätigkeit. Mit unserer Fachkräfteoffensive packen wir den Mangel an Fachkräften wirksam an und haben so die besten Chancen, die Transformation gemeinsam erfolgreich zu gestalten“, sagt Staatssekretär Dr. Schulte. Dazu gehört eben auch, immer auf dem neuesten Stand zu sein. „Unser Ziel ist es, ein Bildungsleuchtturm in Nordrhein-Westfalen zu werden“, so Hauptgeschäftsführer Schmitt, der sich aber gleichzeitig bewusst ist, welch große Herausforderung diese Aufgabe mit sich bringt.

Nach dem Podiumsgespräch wurden die Silbernen Meisterbriefe herausgegeben. Bei einem Abendessen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit zum Networking. Musikalisch begleitet wurde der Jahresempfang durch die Speedos, die den Abend für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

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