Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg fordert ein Ende der Budgetierung in der ambulanten Versorgung. 

„Es ist heute nicht mehr zu vermitteln, dass sich bei uns die Klagen über lange Wartezeiten vor allem bei den Fachärzten stapeln, das auf der anderen Seite aber politisch so gewollt ist. Entweder, wir müssen den Patientinnen und Patienten endlich reinen Wein einschenken und offen aussprechen, dass nur eine bestimmte Anzahl an Behandlungen pro Quartal vorgesehen ist oder die Budgetierung beenden“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der KVBW, Dr. Karsten Braun, die Forderung. „Nach unseren Schätzungen liegt das zusätzliche Potenzial bei mindestens 10 bis 15 Prozent. Das wären immerhin zwischen 3,5 und 6 Millionen zusätzliche Behandlungen alleine in Baden-Württemberg in den Facharztpraxen.“ 

Wie absurd die heutigen Regelungen sind, zeige sich beispielhaft bei den Radiologen: “Schon heute bezahlen die Radiologen etwa jede siebte Behandlung aus der eigenen Tasche. Da die Radiologen selbst keinen Einfluss darauf haben, wie viele Patienten zu ihnen kommen, da diese nur auf Überweisung der Haus- und Fachärzte die Praxen aufsuchen, ist die Budgetierung der Leistungen eine klare Einschränkung der Versorgung.“ Aus Sicht von Braun ist die Budgetierung daher nicht mehr zeitgemäß. 

„Die Politik hat die Neupatientenregelung gestrichen und somit für eine Verschlechterung der Versorgung gesorgt. Die Auswirkungen bekommen wir bereits heute zu spüren. Es wird dringend Zeit, dass wir die Ärzte nicht bestrafen, wenn sie alle Patienten behandeln, die zu ihnen kommen und die sie im Rahmen ihrer Kapazitäten auch versorgen könnten.“

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