In der neuen GQ-Coverstory, die im Oktober in gleich mehreren internationalen Ausgaben erscheint (EVT GQ Germany: 05. Oktober 2023), spricht Chris Evans mit Senior Staff Writer Zach Baron über seinen Umzug raus aus Los Angeles, den Umgang mit Angstzuständen und seine Zukunft als Schauspieler. Das Gespräch gewährt einen seltenen Einblick in Evans Gedankenwelt. 

Auszüge aus der Coverstory mit Chris Evans

Los Angeles zu verlassen, half Chris Evans dabei, seine pawlowschen Angstzustände zu überkommen
Kurz nach Drehschluss von „Avengers: End Game“ verließ der Schauspieler Los Angeles, jene Stadt, die er mit seinen pawlowschen Angstzuständen assoziiert. Zurück zuhause nahe der Stadtgrenze von Boston, Massachusetts sagt Evans: „Es erinnert mich an eine Zeit, in der das Leben nicht nur einfacher war – das wäre zu kurz gegriffen –, es war eine Zeit, in der ich unschuldiger war, schätze ich. In der mein Ego und meine Unsicherheiten keine so dominante Kraft waren, gegen die ich ankämpfen muss.“‘

Warum Evans die Rolle des Captain America zunächst ablehnte
„Anfangs hatte ich wirklich Bedenken, den Job anzunehmen“, sagt er und gibt zu, erst ein paar Mal Nein gesagt zu haben, bevor er schließlich Ja sagte. „Ich erinnere mich, dass ich mit Ende 20 anfing, mich am Set und auf Pressereisen anders zu fühlen als zuvor. Ich hatte mehr Angst und fühlte mich ein wenig unsicherer. Am Ende fragt man sich doch immer: ‘Ist das wirklich meine Bestimmung?’“ Die Arbeit machte seiner Psyche, seiner allgemeinen Zufriedenheit und sogar seinem Selbstempfinden zu schaffen. „Ich war mir nicht sicher, ob ich mich meinem wahren Ich näherte oder mich von ihm weiter weg bewegte. Irgendetwas in mir sagte mir, ich würde mich immer mehr von mir selbst entfremden –, dass etwas in dieser Branche nicht gesund ist für mich.“ 

Chris Evans über eine mögliche Rückkehr ins Marvel-Universum. Sag niemals nie“ aber nicht in naher Zukunft“
„Ja, vielleicht“, sagt er. „Ich würde niemals nie sagen, weil es einfach eine so wunderbare Erfahrung war. Aber ich hänge auch an der Sache. Es ist etwas, auf das ich sehr stolz bin. Und wie ich schon sagte, kann ich manchmal nicht glauben, dass es überhaupt passiert ist. Dennoch wird es in der nahen Zukunft erstmal nicht stattfinden.“

Über die Filmindustrie und seine Zukunft als Schauspieler: „Letztendlich hoffe ich, dass ich in meinem Leben vielleicht etwas weniger schauspielern werde.“
„Ich könnte auch einfach Möbel herstellen, die ich dann an niemanden verkaufe und so einfach glücklich sein“, 
sagt er. Obwohl er Filme, das Schauspielern und Erzählen von Geschichten immer noch liebt, sagt Evans: „Ich will nicht – ich muss das richtig formulieren: Ich wollte sagen, dass ich nicht zu viel Zeit in dieser Branche verschwenden will, aber das fühlt sich so nicht richtig an … das klingt nicht richtig. Doch ich will nicht zu viel Raum in einer Branche einnehmen, der ich bereits 20 Jahre meines Lebens geschenkt habe“, sagt er gegenüber GQ. „Manchmal frage ich mich, ob es mir an etwas mangelt – denn ich sehe mich als einen sehr ehrgeizigen Mensch mit einer Menge Energie. Ich stehe früh auf und bin auch produktiv, aber diese Produktivität bezieht sich nicht immer nur auf die Schauspielerei. An manchen Tagen ist das Lesen eines Drehbuches wirklich das Letzte, was ich tun möchte.“

Die Interviews und das Fotoshooting für diese Geschichte wurden vor dem SAG-AFTRA-Streik durchgeführt.

Die neue Ausgabe von GQ Germany (05/23) ist ab 05. Oktober 2023 im Handel und online erhältlich. Die Ausgabe erscheint mit drei Cover-Varianten, von denen eines Chris Evans zeigt. Nähere Infos zu den beiden anderen Covern folgen in Kürze. Das Cover-Interview mit Chris Evans finden Sie ab sofort auch auf GQ.de.

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