Monodramenabend 4 beschäftigt sich mit Ausgrenzung und Unterdrückung sowie mit Problemen des Alterns

In "Das Ende von Eddy" von Édouard Louis geht es um einen Jungen, der von klein auf gehänselt und beschimpft wird, weil er anders ist als die anderen Jungs. Er wächst in einem kleinen französischen Dorf auf, wo jeder jeden kennt und alle sich gegenseitig beobachten. Das Dorf steht für die Welt der Abgehängten: Gewalt, klare Rollenzuweisungen, harte Arbeit für die einen oder Arbeitslosigkeit für die anderen bestimmen den Alltag. Eddy bekommt zu spüren, dass er in diese Welt nicht passt, und ihm bleibt nur eins: raus und weg von hier. Édouard Louis widmet sich der Unterdrückung von Einzelnen, Familien und ganzen Milieus. Es spielt Friedrich Steinlein in der Regie von Annika Schäfer.

In "Sammeltassen / Grundstück" von Ingrid Lausund spielt Rüdiger Hellmann einen emeritierten Professor, der es gewohnt ist, alles zu analysieren und zu strukturieren. Aber was passiert, wenn die eigene Umgebung sich nicht mehr analysieren lässt, wenn alles plötzlich fremd und unverständlich wirkt? Warum hängen da auf einmal Mäntel an einem Ständer, wo sind die Menschen, denen die Kleidungsstücke gehören? Warum stehen hier bunte Tassen, ohne Kaffee, ohne

Besitzer, warum lagert niemand diese Sammeltassen im Schrank? Er lässt sein Leben Revue passieren: Was hat er erreicht? Wo ist er verwurzelt? Nirgendwo. Wo steht er jetzt, ohne Fixpunkte in seinem Leben? Lausund leuchtet zwei Perspektiven des Alterns aus. Sie lässt einen älteren Herrn von seiner Furcht und Verzweiflung sprechen, die Welt nicht mehr zu verstehen, und ihn in einem zweiten, komischen Blick nach Alternativen für sein Leben suchen. Regie führt Marjam Azemoun.

Tickets gibt es an den Theaterkassen und online.

Termine
Plauen, Kleine Bühne
06.10.2023, 19:30 Uhr Premiere
15.10.2023, 18:00 Uhr
03.11.2023, 19:30 Uhr