Sechs Kameras leuchten ab sofort jeden Winkel des Schwimmbeckens aus und erfassen sämtliche Bewegungen der Badegäste im Becken. Die mit den Kameras verbundene KI rechnet die Bilder dann in Vektordaten um und leitet daraus Bewegungsmuster ab. Erkennt die KI aus den Daten eine ertrinkende Person im Wasser, sendet sie ein Alarmsignal mit genauer Ortsangabe an das Badpersonal. „Unsere Kolleginnen und Kollegen bekommen das Signal an ihre Smartwatch und können dann direkt reagieren. Somit können wir die Sicherheit für unsere Badegäste noch weiter erhöhen“, sagt Bäderbetriebsleiterin Gerhild Neumann.
KI lernt laufend dazu
Die KI lernt laufend anhand der erfassten Bewegungsmuster, was eine kritische Situation ist – und was nicht. „Dabei wird sie auch durch Fehlalarme und die darauf folgende Rückmeldung unserer Kolleginnen und Kollegen trainiert“, berichtet Nettebadleiterin Sonja Niemann. Entwickelt wurde die Technik von der israelischen Firma Lynxight, sie ist bereits vereinzelt in deutschen Bädern im Einsatz. „Die Erfahrung in der Branche ist, dass die KI kritische Situationen durchaus vor dem menschlichen Auge erkennen kann“, so Niemann.
Wichtig: Die Kameras filmen zwar den Beckenbereich und erfassen die Konturen der Badegäste, nicht aber Gesichter einzelner Personen. Zudem ist das System DSGVO-konform. Herausfordernd für die Technik sind die Verhältnisse in der Schwimmhalle: Spiegelungen, Luftblasen oder auch Schatten im Wasser erschweren die Analyse der Daten. Der verwendete Algorithmus jedoch schafft es, diese Einflüsse zuverlässig herauszurechnen.
Technik als Unterstützung für das Badpersonal
„Wir sehen die neue Technik ganz klar als zusätzliche Unterstützung für unser Personal am Beckenrand“, sagt Neumann. „Ersetzen kann die KI unsere Kolleginnen und Kollegen nicht. Denn sie sind es ja, die im Notfall ins Wasser springen und den Badegästen helfen. Eine Entlastung gerade an Tagen mit sehr hohem Besucheraufkommen ist die Technik jedoch allemal.“
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