Fachkräftemangel im Naturschutz effektiv begegnen – E-Learning-Lehrgang „Natura-2000-Manager/in“ auf Erfolgskurs

Per Online-Fragebogen wurden die Teilnehmer*innen jeweils zu Beginn und am Ende des Lehrgangs zu verschiedenen Aspekten, wie Lehrinhalten, Kompetenz der Lehrenden oder Qualität der Lehrmaterialen befragt, mit beeindruckendem Ergebnis: Der Lehrgang wurde von den Teilnehmer*innen durchschnittlich mit einer Schulnote von 1,9 bewertet. Etwa ein Viertel (18 %) der Teilnehmer*innen bewertet den Lehrgang als sehr gut. 56 % bewertet ihn mit der Schulnote „gut“. Laut Selbsteinschätzung haben die Teilnehmer*innen ihr Wissen in den Themenblöcken des Lehrgangs deutlich gesteigert (Abbildung 1). Der Lehrgang erhöht die Kompetenz der Teilnehmer*innen, die Aufgaben von Natura-2000-Manager/innen zu bewältigen, denn: Nach Ende des Lehrgangs fühlten sich die Teilnehmer*innen im Schnitt besser als zuvor in der Lage, die Aufgaben von Natura-2000-Manager/innen bewältigen zu können.

• Insbesondere bei den beiden Top-Werten „durchaus in der Lage“ und „voll in der Lage“ auf der sechsstufigen Skala sind Zuwächse zu verzeichnen: Vor dem Lehrgang fühlten sich 23 % voll und ganz oder eher in der Lage, die Aufgaben eines Natura-2000-Managers zu bewältigen. Nach dem Lehrgang waren es 54 %. Dies ist ein Anstieg um 31 %.
• Insgesamt fühlen sich nach dem Lehrgang 85 % der Teilnehmer*innen „voll und ganz“, „durchaus“ oder „eher“ in der Lage, die Aufgaben eines Natura 2000-Managers/einer Natura-2000-Managerin zu bewältigen. Vor dem Lehrgang waren es 54 %.
• Zu Lehrgangsbeginn fühlten sich 36 % „überhaupt nicht“, „nicht“, oder „eher nicht“ in der Lage, die Natura-2000-Schutzgüter zu managen. Dieser Anteil reduzierte sich auf 7,7 %.

Besonders erfreulich ist die positive Bewertung in den Schlüsselaspekten Inhalte, Kompetenz und Materialien: Auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 7 (sehr gut) wurden die Lehrinhalte mit 6, die Kompetenz der Dozierenden mit 6,5 und die Qualität der Lehrmaterialen mit 6 benotet. 

„Wir freuen uns sehr über das gute Zwischenzeugnis, welches die Teilnehmenden des Testlaufs dem Lehrgang Natura-2000-Manager/in ausstellen. Dies zeigt, dass das Ziel des Lehrgangs, nämlich Fachpersonal im Bereich Naturschutz und im speziellen im Bereich Natura 2000 auszubilden, realisiert werden kann. Artenschutz benötigt professionelles Management und gut ausgebildete Expert*innen, welche über Fachbereiche hinweg arbeiten. Die jetzt vorliegenden Evaluationsergebnisse belegen die hohe Qualität der Weiterbildung“, so Prof. Dr. Stefan Brunzel, Projektkoordinator beim BUND Thüringen.

Das Projekt „E-Learning-Lehrgang ‚Natura-2000-Manager/in’ – Berufsbegleitende Weiterbildung für die Umsetzung von Natura 2000“ wird aufgrund seines innovativen Charakters von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gefördert.

Mehr Information zum Lehrgang: https://www.natura2000manager.de/

Hintergrund

Natura-2000-Manager/in:

Der bundesweit einmalige Weiterbildungslehrgang „Natura-2000-Manager/in“ bildet Akteure, unter anderem aus der Schutzgebietsbetreuung, Behörden, Planungsbüros bis hin zu Vereinen und einschlägigen Studiengängen, im Bereich „Natura 2000“ aus, mit dem Ziel, effizient Naturschutzmaßnahmen zu planen und diese mit dem größtmöglichen Nutzen für das Europäische Naturerbe umzusetzen. In über 55 Modulen, bereitgestellt von über 40 bundesweit tätigen Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis, können sich Naturschützer*innen im Selbststudium ortsungebunden und flexibel Lerninhalte aneignen. Ergänzt wird der Lehrgang durch Präsenzseminare, Online-Vorlesungen und Exkursionen. Bereits für die Pilotphase lagen mehr Anmeldungen als verfügbare Plätze vor und auch der erste offizielle Lehrgang, welcher im November 2023 startet, wurde enorm nachgefragt.

Natura 2000:

1992 hat die Europäische Union beschlossen, ein Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ aufzubauen – zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume, Tierarten und Pflanzenarten. Es setzt sich aus Schutzgebieten der Fauna-Flora-Habitat-Richtline (FFH-Richtlinie) und der Vogelschutzrichtlinie zusammen. Diese Richtlinien bilden die Grundlage von „Natura 2000“. Derzeit sind circa 18 Prozent der Landfläche der EU als Natura 2000-Gebiete ausgewiesen. Somit ist es das größte, grenzüberschreitende, koordinierte Schutzgebietsnetz weltweit. „Natura 2000“ ist eine wertvolle Grundlage für den Erhalt der biologischen Vielfalt in der EU.