Eine gewissenhafte Nachsorge nach überstandenem Schlaganfall beeinflusst sowohl die Rehabilitation als auch die Rückfallquote enorm. Um eine bestmögliche Betreuung der Betroffenen zu ermöglichen und  das Risiko für weitere Schlaganfälle zu senken, wurde das Nachsorgeprogramm „SOS-Care“ ins Leben gerufen. Im ELBLANDKLINIKUM Meißen wurde nun die 100. Patientin in selbiges aufgenommen.

Seit dem Frühjahr 2022 besteht das „SOS-Care“-Nachsorgeprogramm am Zentrum für Neurologie und Geriatrie im ELBLANDKLINIKUM Meißen. Das Pilotprojekt wurde ursprünglich durch das Universitätsklinikum Dresden entwickelt. Die Finanzierung ermöglichte die Krankenkasse AOK Plus.

Das Nachsorgeprogramm gewährleistet eine sichere, individuelle und lückenlose Nachsorge von Schlaganfall-Betroffenen wie Frau Rosmarie Schwarz, welche nun als 100. Schlaganfall-Patientin im ELBLANDKLINIKUM Meißen aufgenommen wurde. Im Rahmen der Nachsorge wird Frau Schwarz nun eine  Schlaganfall-Lotsin des Universitätsklinikum Dresden zur Seite gestellt,  welche sich nach dem Stand der Nachbehandlung erkundigt. Laufen die Rehabilitationsmaßnahmen? Wurde eine fachärztliche Weiterbehandlung initiiert? Ist die Hilfsmittelversorgung ausreichend? Viele Fragen gilt es zu beantworten.

Weitere Gespräche werden alle drei Monate bei Frau Schwarz Zuhause stattfinden. Ihr wird dabei geholfen, ihre Risikofaktoren für weitere Schlaganfälle zu reduzieren und die Therapietreue zu verbessern, etwa durch Motivation zur selbsttätigen Blutdruckmessung und regelmäßigen Einnahme ihrer Medikamente.

Vier speziell ausgebildete Case-Manager und Managerinnen des Dresdener Zentrums beraten mittlerweile Betroffene und deren Angehörige ein Jahr lang mit regelmäßigen Telefoninterviews und persönlichen Hausbesuchen. Eine von ihnen ist Case Managerin Kerstin Schmidt: „Trotz guter hausärztlicher Versorgung fallen immer noch zu viele Patienten nach der Entlassung in eine „Lücke“ und verlieren wichtige Behandlungsziele wie Blutdruckeinstellung oder Cholesterinsenkung aus dem Blick. Auch die Hilfsmittelversorgung und andere Unterstützungsangebote werden oft aus Unwissenheit oder aufgrund persönlicher Hemmungen nicht optimal genutzt. Hier helfen die speziell geschulten Schlaganfalllotsen.“

„Mit Hilfe des Pilotprojektes „SOS-Care“ können wir Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten auch nach der Akutbehandlung und Rehabilitation zur Seite stehen“, berichtet Dr. med. Johannes Etzrodt, Leiter der Schlaganfallstation am ELBLANDKLINIKUM Meißen. „Und dass all die Maßnahmen auch die Rezidivrate, also das Risiko eines erneuten Schlaganfalls senken, belegen Erhebungen der vergangenen Jahre, in denen die Gesundheitsdaten von rund 500 Betroffenen analysiert wurden, die das „SOS-Care“-Nachsorgeprogramm am Universitätsklinikum Dresden durchliefen.“

Obwohl Schlaganfall-Patienten nachweislich von dem Nachsorgekonzept profitieren, können derzeit nur Versicherte der AOK Plus in wenigen Modellregionen diese Unterstützung in Anspruch nehmen. „Bedauerlicherweise bestehen noch immer zu starre Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung und die so wichtige Sekundärprävention erhält nicht die finanzielle Ausstattung, die es bräuchte, um erneute Erkrankungen nachhaltig zu vermeiden“, sagt Professor Martin Wolz, Ärztlicher Direktor des ELBLANDKLINIKUM Meißen und Chefarzt des Zentrums für Neurologie und Geriatrie. „Dennoch sind wir froh, mit dem „SOS-Care“-Nachsorgeprogramm mehr Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten unseres Landkreises nachhaltig unterstützen zu können. Perspektivisch soll auch eine Schlaganfall-Lotsin direkt vom ELBLANDKLINIKUM Meißen aus tätig werden, sofern das Projekt auch weiterhin durch die Kostenträger finanziell unterstützt wird.“

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.elblandkliniken.de/meissen/medizinische-zentren/schlaganfallnetzwerk/

Über die ELBLANDKLINIKEN Stiftung & Co. KG

Die ELBLANDKLINIKEN sind die größte und medizinisch führende kommunale Klinikgruppe in Sachsen. Mit circa 3.000 Mitarbeitern zählt sie zu den größten Arbeitgebern der Region.

Die medizinische Versorgung durch die ELBLANDKLINIKEN an den drei Klinikstandorten in Meißen, Radebeul und Riesa wird ergänzt durch die Rehabilitationsklinik in Großenhain mit angeschlossenem Facharztzentrum, eine Tochtergesellschaft im ambulanten Sektor mit sieben Medizinischen Versorgungszentren bei mehr als 25 Facharztpraxen sowie diverse Tochtergesellschaften für Labor, Sterilgut-Versorgung und Service- und Logistik-Dienstleistungen. Die enge Vernetzung aller Häuser und klinikübergreifende Wechselseitigkeit in inhaltlicher wie räumlicher Nähe fördert und optimiert die medizinische Versorgung in unserer Region.

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