Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung erscheint zwar noch weit weg, aber ehrenamtliche Vereine müssen sich bereits jetzt auf den Weg machen. Das ist die Position der Deutschen Bläserjugend (DBJ). Obwohl das Gesetz zum Ganztag erst ab dem Sommer 2026 greifen wird, müssen Konzepte für Kooperationen oder andere Formen der Zusammenarbeit schon heute auf den Weg gebracht werden. Deshalb wurde dafür ein Seminar entwickelt.

„Wenn sich Kinder vermehrt am Nachmittag in organisierten Betreuungseinrichtungen aufhalten, müssen sich dort Vereine einbringen können. Nachwuchsgewinnung bei den Jüngsten wird sich dadurch verändern.“, sagt Ricarda Würzler, Bundesvorsitzende der DBJ. Der Verband wird deshalb in Seminaren für Jugendleiter:innen das Thema behandeln und mit den Teilnehmenden mögliche Handlungspläne entwickeln. „Ebenso werden wir beim Übergang zum Engagement im Verein vor neue Fragen gestellt. Den Ganztag gilt es bereits jetzt zu gestalten, damit unsere Strukturen in zweieinhalb Jahren bereit sind.“, stellt Würzler fest.

Ebenso ist der DBJ in 2024 das mentale Wohlbefinden junger Menschen ein wichtiges Anliegen, weshalb es mehrere Angebote dazu geben wird. Junge Menschen stünden unter den Eindrücken des Krieges in der Ukraine und der Klimakrise. Das könne sie belasten und demotivieren. Die DBJ möchte zusammen mit den Vereinen der Blas- und Spielleutemusik mehr Zuversicht entgegensetzen: Die Erfahrung, dass die jungen Menschen selbst etwas bewegen können, beispielsweise in ihren Vereinen. So verbindet die DBJ aktuelle Themen mit den Grundsätzen und Zielen der Jugendarbeit: Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung und Selbstorganisation.

Um sich diese Kompetenzen aneignen zu können, brauchen junge Menschen Unterstützung. Mit Blick auf den Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024 entgegnet DBJ-Bundesvorsitzende Würzler: „Wir müssen dafür kämpfen, dass Jugendhilfe und Freiwilligendienste weiterhin angemessen finanziert werden. Ehrenamtlich getragene Vereine erreichen eine Vielzahl junger Menschen. Jugendverbände unterstützen dabei und bilden ein strukturelles Rückgrat. Hier zu kürzen bedeutet auf lange Sicht, junge Menschen zu verlieren. Für unsere Gesellschaft wäre das gefährlich. Deshalb sollen junge Menschen lernen, für ihre Interessen einzustehen und sich einzusetzen. Sie dürfen nicht weiter vernachlässigt werden.“

Die neue Jahresübersicht für das Jahr 2024 finden Sie auf unserer Homepage www.deutsche-blaeserjugend.de

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