Die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie ist der größte Kongress für das Fachgebiet im deutschsprachigen Raum. Mehr als 6.000 Expertinnen und Experten aus Medizin, Pflege, Gesundheitspolitik und vielen anderen Bereichen diskutieren vom 13. bis zum 16. Oktober 2023 die aktuellen Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie von Blut- und Krebserkrankungen. Die 768 eingereichten wissenschaftlichen Beiträge und 1.441 Präsentationen im Rahmen von Vorträgen und Posterdiskussionen versprechen ein äußerst spannendes Programm. Die Jahrestagung findet im komplett neu gestalteten Congress Center Hamburg statt. 

Innovationen: Viel Stoff für Diskussionen

Mit Blick auf die Schwerpunkte des Kongresses betont Prof. Dr. med. Claudia Baldus, Direktorin der Klinik für Innere Medizin II mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKHS) am Campus Kiel, die zusammen mit Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer, die Kongress­präsidentschaft 2023 innehat: „Wir werden unter anderem die aktuellen Innova­tionen im Bereich der zellulären Immuntherapien, die Möglichkeiten der molekularen Diagnostik sowie die Entwicklungen der chemotherapiearmen Therapieregime in den Fokus unserer Jahrestagung rücken. Neben den wissenschaftlichen Diskus­sionen werden wir auch darüber sprechen, wie wir die vielen Errungenschaften der medikamentösen Therapien der jüngsten Zeit rasch in die breite Versorgung unserer Patientinnen und Patienten bringen können.“ 

Neu: Special Symposia

Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer, ebenfalls Kongresspräsident der Jahrestagung 2023 und Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik für Onkologie, Häma­tologie, Knochenmarktransplantation mit Abteilung für Pneumologie am Universitäts­klinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), ergänzt: „Mit den Special Symposia möchten wir ganz neue Akzente setzen. Unter der Überschrift „Aiming for cure“ werden wir über Wege diskutieren, wie wir beim Myelom und beim Bronchialkarzinom mit den innovativen Therapien der letzten Jahre zu noch besseren Heilungschancen kommen können. In diesem Zusammenhang werden wir interdisziplinär diskutieren, inwieweit die genannten Entitäten als Modelle für weitere Krankheiten wie beispielsweise das Melanom dienen können.“ Weitere Schwerpunkte der Jahrestagung, so Baldus und Bokemeyer, sind die Innovationen in der Immunonkologie, etablierte Therapien mit Checkpoint-Inhibitoren und die Rolle der neuesten immunologischen Innovationen wie bifunktionelle Antikörper, Antikörper-Drug-Konjugate und zelluläre Therapien. 

Frühe Nutzenbewertung wird europäisch

Prof. Dr. med. Hermann Einsele, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Würzburg, betont die zunehmende Bedeutung der europäischen Kooperation der nationalen wissen­schaftlichen medizinischen Fachgesellschaften im Rahmen des Verfahrens zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel. „In einem gemeinsamen Symposium mit der European Society for Medical Oncology und der European Hematology Association werden wir die Herausforderungen der frühen Nutzenbewertung auf europäischer Ebene diskutieren. In der Bundesrepublik Deutschland hat sich die Einbindung der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften in das Verfahren sehr positiv entwickelt. Bei den Health Technology Assessment (HTA)-Verfahren auf europäischer Ebene werden wir sehr eng mit den Fachgesellschaften der anderen Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten und dabei immer im Blick haben, durch eine bessere Bewältigung der europaweit hohen regulatorischen Herausforderungen allen Patientinnen und Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen einen raschen Zugang zu neuen Therapien zu ermöglichen.“ 

Demografischer Wandel: Herausforderungen für Strukturen und Menschen

Prof. Dr. med. Ewald Wöll, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Häma­tologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) und Ärztlicher Direktor/Ärztlicher Leiter Innere Medizin des Krankenhauses St. Vincenz in Zams, weist auf die demografische Entwicklung und die damit verbundenen Herausforderungen für das Fachgebiet hin. „Prognosen rechnen für das Jahr 2040 mit mehr als 2,5 Millionen Bürgerinnen und Bürgern, die älter als 65 Jahre sein werden. Unter Berücksich­tigung von Begleitfaktoren wird sich damit die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen verdoppeln. Die Ausbildung von onkologischem und hämatologischem Fachpersonal sowie der Auf- und Ausbau können aktuell nicht annähernd damit Schritt halten. Daher ist es eines unserer Ziele, das Berufsbild der ‚Cancer Nurse‘ weiter zu etablieren, um im internationalen Vergleich aufschließen zu können. Dabei muss unser Ziel immer die beste Therapie für unsere Patientinnen und Patienten sein.“ 

Ausführliche Informationen unter: https://www.jahrestagung-haematologie-onkologie.com/ 

Über die OeGHO

Die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie hat sich zum Ziel gesetzt, die Betreuung von Patientinnen und Patienten österreichweit an den höchsten Standard heranzuführen. Die OeGHO zählt als Fachgesellschaft aktuell ca. 830 Mitglieder, von denen ein Großteil Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin mit Additivfach Hämatologie und Internistischer Onkologie sind. Neben der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften, der Festlegung von Standards für die Facharztausbildung und Ausbildungsstätten und der Erarbeitung von Leitlinien will die OeGHO die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen allen an der Krebstherapie Beteiligten und die Forschung auf dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie aktiv fördern. 

Über die SGMO

Die Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO) ist der Berufsverband und die Fachgesellschaft der Ärztinnen und Ärzte mit dem Facharzttitel Medizinische Onkologie. Die SGMO zählt aktuell 405 Mitglieder, hat gemeinnützigen Charakter und verfolgt keine wirtschaftlichen Ziele. Zu den Aufgaben der SGMO gehören insbesondere:       

  • Die Medizinische Onkologie in der Schweiz wissenschaftlich und praktisch zu fördern     
  • Die Weiter- und Fortbildung für Medizinische OnkologInnen zu regeln und zu gewährleisten      
  • Die beruflichen und wirtschaftlichen Interessen der Medizinischen OnkologInnen in der Schweiz zu wahren
  • Die Vernetzung von Medizinischen OnkologInnen untereinander sowie mit anderen medizinischen Fachgebieten zu fördern 

Über die SGH

Die Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie (SGH) ist der Berufsverband und die Fachgesellschaft der Ärztinnen und Ärzte mit dem Facharzttitel Hämatologie. Die SGH zählt aktuell 319 Mitglieder, hat gemeinnützigen Charakter und verfolgt keine wirtschaftlichen Ziele. Zu den Aufgaben der SGH gehören insbesondere:

  • Wahrung der Interessen der Hämatologinnen und Hämatologen in der Schweiz;
  • Förderung der Hämatologie in der Schweiz;
  • Regelung und Gewährleistung der Aus-, Weiter- und Fortbildung in Hämatologie in Zusammenarbeit mit anerkannten Weiterbildungsstätten;
  • Förderung der Kollegialität unter den Mitgliedern
Über Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e. V.

Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. besteht seit über 80 Jahren und hat heute mehr als 4.000 Mitglieder, die in der Erforschung und Behandlung hämatologischer und onkologischer Erkrankungen tätig sind. Mit ihrem Engagement in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, mit der Erstellung der Onkopedia-Leitlinien, mit der Wissensdatenbank, mit der Durchführung von Fachtagungen und Fortbildungsseminaren sowie mit ihrem gesundheitspolitischen Engagement fördert die Fachgesellschaft die hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten im Fachgebiet. 

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