Am 21. November fand in Lüttich die Abschlussveranstaltung des grenzüberschreitenden und Einstein-Teleskop (ET) vorbereitenden Projekts "ET2SMEs" statt, bei dem die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft AGIT Leadpartner ist. Den rund 280 Teilnehmenden wurden die Ergebnisse aus drei Jahren euregionaler Zusammenarbeit präsentiert: Es konnten insgesamt elf von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durchgeführte Innovationsprojekte erfolgreich realisiert werden. Dabei lag das Gesamtvolumen bei 1,11 Millionen Euro, bei einem Förderanteil von über 500.000 Euro. Auf diese Weise haben in der Drei-Länder-Region bereits in der Bewerbungsphase für das ET 23 KMU und Scale-ups bei ihren Forschungs- und Entwicklungsprojekten von einer Förderung profitiert, darunter allein acht Unternehmen aus der Region Aachen.

Ministerialdirigent Dr. Tobias Traupel, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, betonte in Lüttich: „Das geplante Einstein-Teleskop setzt auf die Entwicklung vielfältiger neuer Technologien und besitzt damit das Potenzial, Innovationstreiber für verschiedene Branchen und Anwendungsbereiche zu werden. Das Interreg Projekt „ET2SMEs“ treibt bereits während der Planungsphase der Hightech-Anlage technischen Fortschritt voran, von dem kleine und mittlere Unternehmen profitieren. Das stärkt die Zusammenarbeit in der belgisch-niederländisch-deutschen Grenzregion und schafft damit optimale Voraussetzungen, das ambitionierte Projekt Einstein-Teleskop umzusetzen.“

Ziel von „ET2SMEs“ war es, die (eu)regionale Wirtschaft frühzeitig an das ET heranzuführen und vor allem technologieorientierte KMU im Rahmen von Entwicklungsprojekten zu involvieren. Den Kern bildeten Innovationsgutscheine für Unternehmen, mit dem ET-relevante Vorhaben eine Förderung von bis zu 50.000 Euro erhalten konnten.

„Wir konnten nicht nur zeigen, dass die Region Aachen mit ihrem starken technologieorientierten Mittelstand von einem Einstein-Teleskop in der Euregio Maas-Rhein wirtschaftlich mit Sicherheit am stärksten profitiert,“ bilanziert Ralf P Meyer, Leiter von  „ET2SMEs“ bei der AGIT. „Mit dem Projekt hat die AGIT auch eine Blaupause dafür geliefert, die grenzüberschreitende Innovationszusammenarbeit von KMU in unserer Grenzregion in Zukunft mit deutlich höheren Fördersummen auszustatten.“

Anlässlich des Kick-out-Events wurden außerdem die Ergebnisse des Projekts „E-TEST“ präsentiert, das der hiesigen Grenzregion vor allem auf technologischem Gebiet einen Vorsprung gegenüber ET-mitbewerbenden Regionen verschaffen konnte. Hierdurch wurde entscheidend dazu beigetragen, die bestmögliche Lage für das ET in der Grenzregion zu bestimmen.

Der Haushaltsausschuss des Deutsche Bundestags hatte vergangene Woche die Förderung des Einstein-Teleskops beschlossen. Das Drei-Länder-Eck Aachen – Lüttich – Maastricht konzentriert sich nun neben Sardinien, Italien, als letzte geeignete Region in Europa für den Standort dieser Einrichtung.

Das Einstein-Teleskop ist ein einzigartiges Forschungsvorhaben von globaler Ausstrahlung, mit dem sich Europa weltweit an die Spitze einer neuen Forschungsdisziplin setzen wird: Das Gravitationswellen-Observatorium der neuesten, dritten Generation wird fundamental neue Erkenntnisse zur Entstehung des Universums sowie der Entwicklung von Galaxien, Sternen und schwarzen Löchern hervorbringen.

Projektpartner in „ET2SMEs“ sind neben der AGIT, NMWP Management GmbH, LIOF, POM Limburg, Université de Liége, Skywin und Wallonie Entreprendre.

Das Projekt wird im Rahmen des Interreg V-A Euregio Maas-Rhein-Programms durchgeführt und mit 1,21 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Mehr Informationen unter: https://et2smes.eu  

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