Pro Jahr werden in Deutschland 25 bis 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Auf Christkindlmärkten, in Baumärkten, Gartencentern und auf den Supermarktparkplätzen gibt es dann Tannen, Fichten und Kiefern in den unterschiedlichsten Proportionen und Größen. Doch gerade ein größerer Baum kann zu einer echten Herausforderung werden, soll er mit dem Auto nach Hause transportiert werden. 

Wie der Weihnachtsbaum möglichst sicher mit dem Pkw nach Hause befördert werden kann, erläutert der Automobilclub KS e.V.

Alle Jahre wieder: Die schön hochgewachsene Nordmanntanne soll mit nach Hause, passt aber natürlich nicht annähernd auf die Rückbank des Autos. Was also tun? „Noch vor dem Kauf sollte sich jeder Gedanken darüber machen, wie groß der Baum in etwa sein soll. Entsprechend kann er im Kofferraum, auf der Rückbank, im Fahrzeuginneren mit umgeklappter Rückbank oder auch auf dem Autodach transportiert werden. Hierbei gibt es jedoch verschiedene Punkte zu beachten, damit der Baum bei einer Vollbremsung nicht zum tödlichen Geschoss wird. Grundsätzlich gelten auch hier die Vorschriften zur Ladungssicherung. Das bedeutet, dass die Ladung, in diesem Fall der Baum, weder die Pkw-Insassen noch andere Verkehrsteilnehmer gefährden darf“, erläutert Isabella Finsterwalder, Pressesprecherin des Automobilclub KS e.V.

Ladung richtig sichern

Die Straßenverkehrsordnung sieht in § 22 (Ladung) vor, dass die Ladung inklusive Geräten zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen so zu verstauen und zu sichern sind, „dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können“. Die Sicherung geschieht mithilfe von Spanngurten; einfache Schnüre oder dehnbare Gummi-Expander sind nicht ausreichend.

„Am einfachsten lässt sich natürlich ein kleinerer Baum, der in den Kofferraum oder auf die Rückbank passt, transportieren. Hier empfiehlt es sich lediglich, eine Decke unterzulegen, aber dann kann es auch schon losgehen. Passt ein Baum allerdings nicht auf die Rückbank, sollte diese umgelegt und der Baum mit dem Stamm nach vorn im Fahrzeug verstaut und mit Spanngurten festgezurrt werden“, erläutert Finsterwalder. Ragt der Baum dabei mehr als einen Meter über die Rückstrahler des Fahrzeugs nach hinten hinaus, muss dies durch mindestens eine der folgenden Optionen kenntlich gemacht werden:

1. eine hellrote, nicht unter 30 x 30 Zentimeter große, durch eine Querstange auseinandergehaltene Fahne,
2. ein gleich großes, hellrotes, quer zur Fahrtrichtung pendelnd aufgehängtes Schild oder
3. einen senkrecht angebrachten zylindrischen Körper gleicher Farbe und Höhe mit einem Durchmesser von mindestens 35 Zentimetern.

Diese Sicherungsmittel dürfen maximal in 1,50 Metern Höhe über der Fahrbahn angebracht werden. Zudem ist darauf zu achten, dass die Rückleuchten und das Kennzeichen nach wie vor erkennbar sind. In Phasen der Dämmerung, Dunkelheit oder bei schlechten Sichtverhältnissen ist mindestens eine Leuchte mit rotem Licht an gleicher Stelle anzubringen, zudem ein roter Rückstrahler nicht höher als 90 cm. Wie weit der Baum nach hinten aus dem Auto herausragen darf, ist abhängig von der Strecke, über die er transportiert wird: Bei Strecken unter 100 Kilometern darf der Baum 3,00 Meter überstehen, ab 100 Kilometern jedoch nur 1,50 Meter.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Baum auf dem Autodach zu befördern. Hierzu werden jedoch ein Dachträgersystem sowie Spanngurte benötigt. Wie auch bei einer Ladung im Auto wird der Baum beim Dachtransport mit dem abgeschnittenen Stammende nach vorne transportiert. Eine stabile Sicherung in alle Richtungen ist hierbei essentiell, damit der Baum während der Fahrt nicht verrutscht oder die Sicht behindert.

„Egal welche Transportmöglichkeit für den Weihnachtsbaum auch immer gewählt wird: Die richtige Ladungssicherung ist das ‚A und O‘. Anderenfalls droht übrigens auch eine Strafe. Wurde die Ladung nämlich nicht verkehrssicher verstaut und wurden zusätzlich andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, können gemäß Buß- geldkatalog 60 Euro Bußgeld und ein Punkt im Fahreignungsregister fällig werden“, resümiert die Sprecherin des Automobilclub KS e.V

Über den KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V.

Der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) ist mit mehr als 700.000 Mitgliedern der drittgrößte Automobilclub in Deutschland. Er ist seit Jahrzehnten Mitglied der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und zählt zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Auf europäischer Ebene ist der KS zudem Gründungsmitglied des EAC (European Automobile Clubs). Das Ziel ist eine europaweit sichere und nachhaltige Verkehrspolitik. Darüber hinaus engagiert sich der KS seit mehr als 40 Jahren für mehr Umweltschutz und Energiesparen im gesamten Bereich des automobilen Verkehrs. Um den Stellenwert der Automobilbranche für Energiesparen sowie Klima- und Umweltschutz zu unterstreichen, beschloss der KS, ab 1981 jährlich den KS Energie- und Umweltpreis zu vergeben.

Mit seinen Töchtern AUXILIA Rechtsschutz-Versicherungs-AG und KS Versicherungs-AG bietet er eine umfassende Palette an Club- und Versicherungsleistungen – von der Wildschadenbeihilfe über den KS-Notfall-Service bis hin zu preiswerten Rechtsschutz- und Schutzbriefversicherungen –, die aufgrund von Leistung und Preis in den vergangenen Jahren viele Rankings gewonnen haben. In der Münchner Zentrale und in acht Bezirksgeschäftsstellen sind rund 180 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz der KS-Gruppe liegt bei rund 140 Millionen Euro. Der Vertrieb erfolgt über 10.000 unabhängige Makler und Mehrfachagenten.

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