Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember steht Fahrgästen ein neues kostengünstiges Ticket zur Verfügung, mit dem sie ihr Rad in den meisten Regionalzügen und S-Bahnen im Freistaat mitnehmen können. Das Bayerische SPNV-Ticket Rad – kurz BaSTi (R) genannt – kostet lediglich einen Euro pro Fahrt, unabhängig von der Entfernung und der Anzahl der Umstiege. Einschränkungen gibt es nachfragebedingt auf einzelnen Linien wie dem Regionalexpress zwischen München und Nürnberg sowie zu bestimmten Zeiten wie an den Wochenenden in den wärmeren Monaten. Erhältlich ist das neue Fahrradticket sowohl an Fahrausweisautomaten als auch auf den Webseiten und in den Apps der Eisenbahnverkehrsunternehmen. Das neue Ticket war im zum 1. August 2023 in Kraft getretenen Bayerischen Radgesetz verankert worden.  

„Der Freistaat hält mit der Einführung Wort. Damit setzen wir auch einen weiteren Baustein unserer ÖPNV-Strategie 2030 um“, erklärt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. „Der Start im Winter ermöglicht den Eisenbahnverkehrsunternehmen und uns, die Einführung als Testphase anzugehen. Wir wollen das Ticket in den nächsten Monaten weiterentwickeln und der Fahrradmitnahme im Zug bei Ausschreibungen noch mehr Beachtung geben.“

„Mit der Ausgestaltung des neuen Tickets haben wir gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen im Freistaat einen guten Mittelweg gefunden, wie die Interessen von Fahrgästen mit und ohne Fahrräder vernünftig verquickt werden können. Es handelt sich daher um ein Angebot insbesondere für alle, die zeitlich flexibel sind und den Freistaat mit Zug und Rad abseits der ausgetretenen Pfade erkunden möchten“, sagt der Sprecher der BEG-Geschäftsführung, Thomas Prechtl. „Während die Züge an schönen Wochenendtagen insbesondere in Richtung Alpen regelmäßig überfüllt sind, gibt es wochentags auf vielen Strecken meist ausreichend Platz für Fahrräder. Mit dem neuen Fahrradticket wollen wir so auch dazu beitragen, die Nachfrage besser zu verteilen.“

Das neue Ticket ist wie das Bayernticket von Montag bis Freitag nicht in der morgendlichen Hauptverkehrszeit gültig, sondern erst ab 9 Uhr. Im Zeitraum vom 15. März bis 3. Oktober gilt es zudem an Freitagen nur zwischen 9 und 12 Uhr, da die Züge an diesem Tag nachmittags besonders voll sind und dieser Trend durch das Deutschlandticket noch verstärkt worden ist. An Wochenenden kann es ausschließlich im Winterhalbjahr (4. Oktober bis 14. März) genutzt werden, dann aber ganztägig.

Einige Strecken sind von der Nutzung ausgeschlossen, darunter der Linienast Memmingen – Kißlegg – Lindau sowie die touristisch stark frequentierten Linien südöstlich von München: nach Salzburg über Rosenheim, nach Kufstein sowie nach Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries. Ebenfalls nicht gültig ist das neue Fahrrad-Ticket auf den stark ausgelasteten Fernverkehrsersatz-Linien von München nach Hof und Furth im Wald sowie im München-Nürnberg-Express.

Für SPNV-Fahrten innerhalb eines Verkehrsverbundes gelten vorerst weiter ausschließlich die Ticketangebote des jeweiligen Verbundes. Zusammen mit den Verbünden und den Eisenbahnverkehrsunternehmen strebt der Freistaat jedoch an, dass das Ticket bis zum Sommer 2024 auch für Zugfahrten innerhalb von Verkehrsverbünden anwendbar sein wird. Zudem soll evaluiert werden, inwieweit gegebenenfalls Gültigkeitsrestriktionen reduziert werden können.  

Für eine Zugfahrt mit dem Fahrrad von München nach Mittenwald und zurück am selben Tag zahlt der Fahrgast mit dem neuen Ticketangebot nur noch zwei anstelle von sechs Euro, was einer Ersparnis von rund 67 Prozent gleichkommt. Für Zeiten und Strecken, die außerhalb des Geltungsbereichs von BaSTi (R) liegen, können Fahrgäste weiterhin die bereits etablierten Tickets nutzen, insbesondere die Fahrrad-Kurzstreckenkarte Bayern (0,80 bis 6 Euro) sowie die Fahrrad-Tageskarte Bayern (6 Euro) oder die im gesamten deutschen Schienenpersonennahverkehr gültige Fahrradtageskarte (6 Euro). 

Auf der Website www.bahnland-bayern.de/fahrrad stehen eine Karte und eine Tabelle zum Geltungsbereich des Bayerischen SPNV-Ticket Rad – BaSTi (R) sowie FAQ zur Verfügung.

Über die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert die BEG den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören dabei die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des Bayern-Tickets.

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