Obwohl sich die Unternehmen des Transdev-Konzerns nach zwei Warnstreiks dazu bereit erklärt hatten, mit der GDL über die Absenkung der Wochenarbeitszeit zu verhandeln, haben sie der GDL auch in der vierten Verhandlungsrunde am 5. Dezember 2023 in Berlin kein verhandelbares Angebot vorgelegt. Stattdessen enthielt das nun vorgelegte Angebot sogar Verschlechterungen des bestehenden Tarifniveaus. Daraufhin hat die GDL dem Transdev-Konzern noch am gleichen Tag das Scheitern der Verhandlungen erklärt.

Weit von den Vorstellungen der GDL entfernt

Zwar hat der Transdev-Konzern das erste Mal seit dem Verhandlungsauftakt am 18. September 2023 ein neues Angebot vorgelegt, dieses ist aber von den Forderungen der GDL weit entfernt. Der Arbeitgeber hat eine Arbeitszeitabsenkung angeboten, die erst 2027 beginnen und bei einer durchschnittlichen 36-Stunden-Woche im Jahr 2029 enden soll. „Eine Arbeitszeitabsenkung, die erst in drei Jahren beginnt, ist für uns nicht akzeptabel,“ so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky. „Die Eisenbahner-Berufe müssen jetzt attraktiver werden, und es muss zeitnah eine spürbare Belastungssenkung geben.“

Verschlechterung des ersten Angebots

Das Angebot ist nicht nur in Bezug auf die Absenkung der Arbeitszeit unzureichend, auch bei der Erhöhung der Entgelte und Zulagen zeigt der Arbeitgeber keine Bewegung. Weiterhin werden elf Prozent Erhöhung in drei Schritten angeboten. „Genau betrachtet verschlechtert der Arbeitgeber sein erstes Angebot. Entgelt und Zulagen sollen nun mehrere Monate später erhöht werden“, stellt Weselsky klar. Auch das Angebot zur Inflationsausgleichsprämie fällt nun geringer aus: Die GDL-Mitglieder sollen 200 Euro weniger Inflationsausgleich erhalten.

Weniger Urlaub, weniger Planungssicherheit und mehr Belastung

Mit dem neuen Angebot hat der Arbeitgeber – von ihm als „Dämpfungsmaßnahmen“ bezeichnete – Gegenforderungen ins Spiel gebracht, die eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zur Folge hätten. Unter anderem sollen GDL-Mitglieder in Zukunft einen deutlich geringeren Anspruch auf Erholungsurlaub, kürzere Ruhetage und eine deutlich weniger verlässliche Dienstplanung haben.

Der Arbeitgeber hat sich sowohl geweigert, diese Gegenforderungen wieder vom Tisch zu nehmen, als auch ein verbessertes Angebot vorzulegen. Aus diesem Grund hat die GDL entschieden, die Verhandlungen abzubrechen und für gescheitert zu erklären. Für Weselsky steht fest: „Der Arbeitgeber ist falsch beraten, wenn er unsere Forderungen zur Senkung der Belastung fast vollständig ablehnt und dann auch noch weitere Verschlechterungen fordert.“

Warnstreiks werden fortgesetzt

Die GDL wird ihre Warnstreiks nun ausweiten und die laufende Urabstimmung fortsetzen. Von den kommenden Streikaufrufen der GDL werden erneut die NordWestBahn GmbH, Transdev Hannover GmbH, Transdev Mitteldeutschland GmbH, Transdev Regio Ost GmbH, Transdev Rhein-Ruhr GmbH sowie die Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH erfasst sein.

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