Sie ist quasi die Mutter aller Kraken: Ursula Reichert arbeitet seit über 20 Jahren auf der Neugeborenen-Intensivpflegestation im Perinatalzentrum Südhessen als Fachkinderkrankenschwester der Neonatologie. Ihr haben es alle Früh- und kranken Neugeborenen der Klinik für Neonatologie unter der Leitung von Dr. Georg Frey zu verdanken, dass sie eine selbstgehäkelte, achtarmige, kleine, bunte Krake erhalten.

Ursula Reichert macht das seit über vier Jahren – in ihrer Freizeit. Mittlerweile hat sie über 1.000 Kraken in verschiedenen Größen gehäkelt und an die Kleinen zur Geburt verschenkt. „Ich mache das, weil es mir eine Herzensangelegenheit ist. Die Krakis sind mittlerweile in unserer entwicklungsfördernder Pflege nicht mehr wegzudenken sind und sie bringen den besorgten Eltern oft ein Lächeln ins Gesicht.“

Krakis unterliegen in Fertigung und Gebrauch strengen Sicherheits- und Hygienerichtlinien. Sie werden aus Baumwolle gehäkelt und haben gedrehte, flexible Fangarme. Warum eine Kraki eine Hilfe für die kleinen Intensivpatienten ist? Das erklärt Ursula Reichert so: „Die Fangarme erinnern an die Nabelschnur, mit der die Babys schon im Mutterleib spielten. So soll den Kleinen der oft schwierige Übergang erleichtert und ein wenig Geborgenheit geschenkt werden. Zudem geben wir den Babys, die einen starken Greifreflex haben, einen Fangarm in die kleinen Händchen um sie davor zu schützen, sich an anderen sie umgebenden Schläuchen, die sie zur Überwachung, Ernährung oder Atemunterstützung brauchen, festzuhalten.“

Als weitere Gründe benennt sie: Die Krakis geben den Eltern, die bei Aufnahme in einer stressigen Ausnahmesituation und voll Sorge sind, ein Lächeln, das oft gut tut. „Wenn wir ihnen unser Geschenk erklären, vermitteln wir, dass wir ganzheitlich pflegen. Und die Kraken sind gute Erinnerungen.“

Die Krakis gehen nach dem Klinikaufenthalt mit nach Hause und werden oft zur Einschlafhilfe der Babys weiter genutzt.

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