„Viele Generationen von Bergleuten haben dazu beigetragen, dass wir heute dieses herausragende Förderjubiläum feiern“, sagt Werkleiter Gerd Kübler. „Wir sind stolz auf diese Leistung, mit der unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter und über Tage seit 120 Jahren dazu beitragen, dass eine wachsende Weltbevölkerung ernährt werden kann, obwohl die Anbauflächen kontinuierlich zurückgehen.“ Knapp die Hälfte der in der EU hergestellten Kaliprodukte stammen vom K+S-Werk Werra mit seinen zwei aktiven Gruben und drei Fabrikstandorten. Von dort werden sie per Zug und Schiff in alle Welt geliefert.
„Unser Bodenschatz steckt in über 10.000 verschiedenen Produkten, mit denen wir alle tagtäglich in Berührung kommen“, sagt Kübler. Die Mineralien sind unverzichtbare Grundstoffe für die Industrie, für hochreine Salze in der Medizin und für Düngemittel. Kalium ist neben Stickstoff und Phosphor einer der drei wichtigsten Pflanzennährstoffe, die für optimale Ernteerträge in der Landwirtschaft unabdingbar sind. Es sorgt insbesondere dafür, dass Pflanzen besser mit Trockenheit und Wassermangel umgehen können, was gerade unter den Rahmenbedingungen des Klimawandels und der damit verbundenen Witterungsextreme von wachsender Bedeutung ist.
Förderung begann im Sommer 1903 am Schacht Grimberg
Der Kalibergbau auf der hessischen Seite des Werra-Fulda-Reviers begann mit dem Teufen des Schachts Grimberg in Heringen durch die Gewerkschaft Wintershall und der Förderung der ersten Tonne Rohsalz im Sommer 1903. Fünf Jahre später nahm die seinerzeit noch separate Grube Hattorf im benachbarten Philippsthal ihre Förderung auf. Seit 1979 sind die beiden Gruben miteinander verbunden. Sie haben inzwischen eine gemeinsame Ausdehnung von rund 150 Quadratkilometern. Das Rohsalz wird mittels Bohren und Sprengen auf zwei Ebenen aus dem Gestein gelöst und durch die Schächte Grimberg und Hattorf in die Fabriken Wintershall (Heringen) und Hattorf (Philippsthal) zu Tage gefördert, wo die Wertstoffe Kalium und Magnesium vom nicht verwertbarem Teil (Steinsalz und andere Nebenmineralien) getrennt werden.
Durch technische Innovationen wie die von K+S patentierte elektrostatische Aufbereitung (ESTA) und hohe Investitionen ist es gelungen, die Umweltauswirkungen des Kalibergbaus kontinuierlich zu reduzieren. „Wir haben allein in den vergangenen 15 Jahren rund eine Milliarde Euro in Umweltmaßnahmen investiert, und mit dem Projekt Werra 2060 werden wir die Kaliproduktion im Werratal grundlegend transformieren, um die Landwirtschaft mit grünem Kali zu versorgen“, sagt Kübler. Werra 2060 steht für nachhaltigen Kalibergbau im Werratal und wird dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck der Produktion, den Anfall flüssiger Rückstände und die Aufhaldung fester Rückstände deutlich zu reduzieren.
Perspektive bis in die 2060er-Jahre
Die Zukunft des Bergbaus im Werratal erstreckt sich vom Eitratal auf einer Fläche von rund 100 Quadratkilometern Richtung Süden bis vor die Tore Fuldas. „Damit können wir unsere Standorte bis in die 2060er-Jahre mit Rohsalz versorgen, geben kommenden Generationen in Hessen und Thüringen im Werra-Ulster-Revier Arbeit, bleiben ein verlässlicher Partner der Region und tragen weiterhin dazu bei, die Welt zu ernähren“, sagt Kübler.
Wir leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag: Landwirten helfen wir bei der Sicherung der Welternährung. Mit unseren Produkten halten wir zahlreiche Industrien am Laufen. Wir bereichern das tägliche Leben von Konsumenten und sorgen für Sicherheit im Winter. Mit rund 11.000 Mitarbeitern, Produktionsstätten auf zwei Kontinenten und einem weltweiten Vertriebsnetz sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kunden. Gleichzeitig richten wir uns neu aus: Wir setzen noch stärker als bisher auf Düngemittel und Spezialitäten. Wir werden schlanker, kosteneffizienter, digitaler und leistungsorientierter. Auf einer soliden finanziellen Basis erschließen wir uns neue Märkte und Geschäftsmodelle. Wir bekennen uns zu unserer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung in allen Regionen, in denen wir tätig sind. Erfahren Sie mehr über K+S unter www.kpluss.com.
Das Verbundwerk Werra mit seinen Standorten Hattorf und Wintershall in Hessen und Unterbreizbach und Merkers in Thüringen ist der größte Standort der K+S Minerals and Agriculture GmbH. Im Kaliwerk Werra werden neben Düngemitteln auch Vorprodukte für vielfältige technische und industrielle Anwendungen sowie für die Pharma-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie hergestellt. Es beschäftigt fast 4400 Menschen, darunter 300 Auszubildende. Damit ist es ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb im Städtedreieck zwischen Bad Hersfeld, Bad Salzungen und Eisenach. Darüber hinaus ist es ein bedeutender Auftraggeber für die ansässige mittelständische Wirtschaft und trägt maßgeblich zur Wertschöpfung in der Region bei. Das macht es zu einem zentralen Baustein für die wirtschaftliche und demographische Entwicklung der Region Osthessen/Westthüringen.
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