Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste Todesursache in Deutschland. An den Folgen dieser Volkskrankheit sterben jährlich über 120.000 Menschen. Für ihre erfolgreiche Behandlung ist eine frühzeitige und genaue Diagnose entscheidend. Mit Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 18. Januar steht gesetzlich Versicherten schon bald neben der Herzkatheteruntersuchung alternativ die schonende und nicht-invasive Herz-CT oder CT-Koronarangiografie zur Verfügung. Wir stellen diese aus Anlass des Tages des Patienten am 26. Januar 2024 vor.

Erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit ist in der Regel die Hausärztin oder der Hausarzt. In der hausärztlichen Praxis wird eine gründliche Anamnese durchgeführt, in der Patientinnen und Patienten nach Symptomen, der medizinischen Vorgeschichte und Risikofaktoren befragt werden. In der Folge wird das individuelle Risiko für Herzkrankheiten hausärztlich bewertet und dabei Kriterien wie etwa Alter, Geschlecht und Risikofaktoren berücksichtigt. Erste grundlegende diagnostische Tests wie ein Elektrokardiogramm oder Blutuntersuchungen können ebenfalls wertvolle Hinweise auf eine Herzkrankheit geben.

Mit ihrer Ersteinschätzung übernehmen Hausärztinnen und Hausärzte eine zentrale Rolle als Koordinatorinnen und Koordinatoren der weiteren diagnostischen Schritte. Sie tragen wesentlich dazu bei, sowohl eine Unterdiagnostik zu vermeiden als auch durch eine geeignete Abfolge diagnostischer Maßnahmen entsprechend der festgestellten individuellen Vortestwahrscheinlichkeit, das heißt der Wahrscheinlichkeit, dass eine KHK, vorliegt, etwaige Risiken diagnostischer Verfahren zu minimieren.

Von nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen: die Herz-CT

Haben die hausärztlichen Untersuchungen eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer chronischen KHK ergeben, ist für die weiterführende Diagnostik die Herz-CT (Computertomografie-Koronarangiografie) das bildgebende Verfahren der Wahl, das für Patientinnen und Patienten zahlreiche Vorteile mit sich bringt.

So ist bei einer Herz-CT im Gegensatz zur Herzkatheteruntersuchung keine invasive Prozedur erforderlich, bei der ein Katheter in die Arterien eingeführt wird. Daher gibt es weniger Risiken für Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder Arterienschäden. Die Herz-CT kann unnötige invasive Herzkatheteruntersuchungen verhindern, da sie Patientinnen und Patienten mit geringem oder keinem KHK-Verdacht identifizieren hilft. Dies reduziert die Belastung für Patientinnen und Patienten.

Vorteilhaft ist auch, dass die Herz-CT ambulant durchgeführt werden kann, was die Bequemlichkeit für die Patientinnen und Patienten erhöht. Die Herz-CT ist meist kostengünstiger als Herzkatheteruntersuchungen, was zu erheblichen Einsparungen im Gesundheitssystem führen kann. Insgesamt ist die Herz-CT für Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine KHK eine sichere, nicht-invasive und schonende Methode zur Diagnosestellung, die eine frühzeitige Erkennung und bestmögliche Behandlung ermöglicht.

Durchführung, Befundung, Strahlenschutz: eine fachliche Domäne der Radiologie

Die Durchführung und Befundung der Herz-CT gehört zum Kern des Fachgebietes Radiologie. Radiologinnen und Radiologen sind in der Durchführung und Auswertung von CT-Untersuchungen aller Körperregionen umfassend ausgebildet. Sie arbeiten dabei stets eng mit anderen Fach- und Hausärzten zusammen, um Informationen auszutauschen und gemeinsam die beste Vorgehensweise für die Patientenversorgung festzulegen.

Weiterführende Informationen zum Thema sowie Bildmaterial finden Sie in unserem Servicebeitrag „Der koronaren Herzkrankheit auf der Spur“.

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