Die fabrik Potsdam lädt mit den Potsdamer Tanztagen zu einem vielfältigen Programm mit internationalen Aufführungen, Konzerten und Begegnungen zwischen Amateur:innen, Choreograf:innen und Künstler:innen ein. Traditionell wird das Workshop-Programm vor dem Aufführungsprogramm bekannt gegeben: Mit 36 Workshops bietet das größte Festival für Darstellende Kunst in Brandenburg vom 21. Mai bis 02. Juni 2024 eine Vielzahl von Kursmöglichkeiten, um Tanz und Bewegung zu entdecken und selbst auszuprobieren. Damit gehören die Potsdamer Tanztage zu den Tanzfestivals Europas mit dem größten partizipativen Angebot. Das Aufführungsprogramm des Festivals wird im April veröffentlicht.

Am 23. Februar 2024 öffnet die Online-Anmeldung für die Workshops auf www.potsdamertanztage.de

Das Workshop-Programm umfasst verschiedene Formate, von den Intensiven Workshops über eine Vielzahl an Workshops für alle Neugierigen bis zu jungem Tanz für Kids, Jugendliche und Familien. Was viele Workshops gemeinsam haben: Auch in diesem Jahr sind Hochkarätige Tänzer:innen und Dozent:innen, die nicht oft in Potsdam zu erleben sind, Teil des Programms.

Neu dabei ist u.a. Joy Alpuerto Ritter, die international für namhafte Choreograf:innen wie Akram Khan, Wangramirez, Christoph Winkler, Heike Hennig und mit dem Cirque du Soleil arbeitet. Der Amerikaner Rob Hayden ist seit 2002 Teil der Company Última Vez von Wim Vandekeybus und international als Regisseur, Performer, Lehrer und Klangkomponist in diversen Kunstformen tätig.

Der französische Tänzer und Choreograf Sébastien Perrault arbeitet mit zahlreichen Choreograf:innen wie u.a. Marie-Claude Pietragalla, Bianca Li und Olivier Dubois zusammen.

Mit inklusiver Teilnahme und erhöhter Sensibilisierung des Teams und der Dozent:innen zielt das Programm darauf ab, die Zugänglichkeit zu vielen Angeboten für Personen mit besonderen Bedürfnissen zu erleichtern. Darüber hinaus sind zwei Workshops als „mixed-abled friendly“ definiert und somit offen für Menschen mit und ohne Behinderung. Die Vielfalt tanzen mit Odile Seitz beleuchtet die Körper- und Raumwahrnehmung und wie diese durch Tanz erforscht und verfeinert werden können. Teilnehmende lernen, ihre Bewegungen bewusst zu steuern, stärken dabei Selbstbewusstsein und Empathie, und entdecken die Freude am Tanz als Mittel zur Selbstund Umwelterkundung. Contact Improvisation mit Ka Rustler lädt ein, die Verbindung zwischen unserem Kern und unserer Peripherie zu untersuchen. Ausgehend von der zellulären Ebene wird das Bewusstsein und der Ausdruck in verschiedenen Bewusstseinsebenen erweitert.

Für Menschen, die noch wenig Erfahrung mit Tanz und Bewegung haben, bieten drei Workshops einen leichten Einstieg: Contemporary und Impro-Tanz mit Kostis Spyrou und Contact Improvisation mit Ka Rustler bieten das Kennenlernen von ersten Schritten im Zeitgenössischen Tanz mithilfe von Improvisationen und Partnerarbeit. Tanz 55+ / Freedom and Form mit Fiona Edwards ist eine Einladung für Menschen, die kreativ anhand von Themen in die Bewegung kommen wollen.

Tanzgeschichte ist in zwei weiteren Kursen zu erleben, die auch für alle Menschen unabhängig von der Bewegungserfahrung geeignet sind. The Nelken Line von Pina Bausch ist eine Gruppenchoreografie, basierend auf Bewegungen des Stückes Nelken der berühmten Choreografin, die open-air getanzt wird. Der Workshop Modern Dance Roots of Contemporary verbindet Modernen und Zeitgenössischen Tanz. Die Teilnehmenden werden ihre Beweglichkeit, Stärke und Musikalität durch Improvisation und Übungen verbessern und gleichzeitig das Ausdruckspotenzial ihres Körpers im Tanz entdecken.

Für Menschen, die an besonderen Bewegungsqualitäten und an der Quelle der Inspiration arbeiten wollen bietet der Kurs The Awakened Body mit Rob Hayden eine Aktivierung der Sinne, um den schöpferischen Prozess bewusst zu gestalten. Mit Shapeshifting Dynamics lädt Joy Alpuerto ein, Bewegungsqualitäten zu erproben und tiefer in verschiedene Körperzustände einzutauchen. Im Kurs Sig’Nature mit Liam Wustrack geht es darum, die eigene Handschrift, originelle Formen und verschiedene Qualitäten zu definieren, um dem Tanz neue Spielräume zu geben. Die Teilnehmenden bereichern ihren eigenen Tanz mit Raum- und Körpertechniken aus em Breakdance und Bodenarbeit.

Zwei Workshops befassen sich verstärkt mit Natur und Umwelt. Ronja Häring und Filipe Fizkal laden mit Boiling Frogs ein, von Klimakatastrophen inspiriert, physisch surreale Landschaften der Zukunft zu konstruieren. Sie bilden die Grundlage, um die Verbindung mit der eigenen Umwelt zu stärken. Ziel ist es, die Möglichkeiten zu visualisieren, die wir noch haben, um künftige Katastrophen zu vermeiden. Im Workshop Dancing with the Fluid Body in Nature versetzt Shannon Cooney die Bewegung in die Natur und öffnet in geführten Improvisationspartituren den Raum für Einzelpersonen, Gruppen und somit für Familien und alle Teilnehmenden.

Animalisch geht es in zwei Angeboten zu. Im Workshop Feline Approach lädt Sébastien Perrault ein, durch Ausschnitte seiner Stücke in seine choreografische Sprache einzutauchen. Sein Bewegungsansatz basiert auf dem Loslassen und dem gleichzeitigen vollständigen Gewahrsein des Körpers und erhält dadurch etwas „Katzenhaftes“. Human Animal mit Josephine Haas & Stefan Crainic erkundet die Essenz der Menschlichkeit an der Schnittstelle von Sport und Kunst für ein verbessertes Körperbewusstsein, Gelenkartikulation und Koordination.

Zwei Workshops vereinen Stimme, Musik und Tanz. Zu Live-Musik spielt der Workshop The Sound and the Dancing Body mit Roberta Ricci & Francesco Ghirlanda mit der unmittelbaren und komplementären Beziehung zwischen Klang/Musik und Tanz, mit dem Ziel, das Timing, die Klarheit und die Qualität von Bewegungen zu verfeinern. Mit Embodied Voice stellt Cat Gerrard die eigenen Gewohnheiten Infrage, um die Verbindungen zwischen Körper, Atem, Stimme und Vorstellungskraft zu erneuern und so diese isolierten Teile zu einem Ganzen zurückkehren zu lassen.

Das Thema der Community und der kollektiven Kreativität steht im Fokus zweier Workshops.

Schule tanzt! ist eine Fortbildung für Lehrer:innen aller Schulformen und Fächer, die interessiert sind, den zeitgenössischen Tanz kennenzulernen und für den Unterricht zu erforschen. Kokreativer Tanz lädt zu einem Prozess ein, bei dem alle Beteiligten an der Entscheidungsfindung und der Autorenschaft teilhaben. Dies ermöglicht Gruppen, ein Anliegen unter verschiedenen Perspektiven zu erforschen. Dieser Workshop wendet sich an Tanz-, Kunst- und Kulturschaffende, die in Brandenburg tätig sind und wird durch die Tanzinitiative Brandenburg organisiert.

Mehrere Workshops sind explizit für Familien, also Erwachsene und Kinder zusammen, konzipiert. ADD Family – Art du Déplacement ist ein Workout, allgemein auch als Parkour bekannt, das Bewegen und Trainieren im öffentlichen Raum fördert. Eltern und ihre Babys können in Baby, lass uns tanzen tänzerisch und verbal in einen Dialog treten und den eigenen Körper neu entdecken. In Klein und Groß tanzen kann die ganze Familie mit spielerischen Aufgaben die Vielfalt der Bewegungen ausprobieren. Dabei tanzen Erwachsene und Kinder gemeinsam, mal frei, mal mit einem Thema oder mal mit unterschiedlichen Materialien.

Der Junge Tanz lädt Kinder und Jugendliche ein, verschiedene Bewegungsformen kennenzulernen. Für Kinder von vier bis zwölf Jahren werden Parkour, Kinderballett, Kreativer Kindertanz, Modern und Contemporary Dance angeboten. Zeitgenössischer Tanz und Akrobatik, Parkour Teenager und House Foundation sind offen für Jugendliche ab 13 Jahre. Mit House Foundation werden die Grundtechniken des House Dance vermittelt und gleichzeitig die Improvisationsfähigkeit und der Bewegungsfluss verbessert. Während die Teilnehmenden die Kultur und Geschichte dieses Tanzes erforschen, lernen sie, ihren eigenen Stil und ihre eigenen Bewegungen zu entwickeln.

Viele Workshops finden morgens, abends oder an den Wochenenden statt, sodass auch Berufstätige und Familien die Möglichkeit haben, teilzunehmen. Wer sich bis zum 30. April anmeldet, profitiert von den Early Bird Preisen.

Übrigens sucht das Tanztage Team noch helfende Hände. Als Helfer:in beim Festival kann man kostenlos an Workshops teilnehmen, Aufführungen schauen und hinter den Kulissen dabei sein!

Das Aufführungsprogramm des Festivals erscheint Mitte April 2024.

Infos und Anmeldungen:
www.potsdamer-tanztage.de
www.fabrikpotsdam.de

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