Klimaneutralität, Net-Zero, Carbon Neutrality und Co. sind in aller Munde und werden in verschiedenen Formen öffentlich kommuniziert (sog. „Claims“): Immer wieder werden sie zudem durch Gerichte geprüft und teilweise untersagt. Bisher gab es keine breit akzeptierte, international anerkannte Grundlage, die für Unternehmen direkt anwendbar wäre, um eine Organisation oder ein Produkt als „carbon neutral“ zu bezeichnen.
Mit der Veröffentlichung der „ISO 14068-1 – Transition to Net Zero – Part 1: Carbon Neutrality“ ist eine grundlegende Norm geschaffen worden, die einheitliche Anforderungen an die Ermittlung von Treibhausgasen, an Reduktionsverpflichtungen und Zielsetzungen, Kompensation und an die öffentliche Kommunikation des Claims setzt.
Struktur, Anwendung und Anforderungen ISO 14068-1
Bei der Norm handelt es sich nicht um eine klassische Managementsystem Norm wie etwa die ISO 9001 oder ISO 50001. Jedoch sind in ihrer Struktur starke Managementsystemansätze enthalten. Zum Beispiel wird eine Verpflichtung der obersten Leitung zur „Carbon Neutrality“ gefordert und Verbesserungszyklen mit Überwachung sowie die regelmäßige Neubewertung gefordert (PDCA-Zyklus).
Dabei kann die Norm auf verschiedene Einheiten („Subjects“) angewendet werden. Das bedeutet, der Bilanzrahmen kann eine ganze Organisation, ein Produkt oder eine Dienstleistung, ein Event und Weiteres sein.
Neben der Treibhausgasbilanzierung nach den gängigen Standards inkl. Scope 3, wird die Entwicklung eines „Carbon Neutrality Management Plan“ gefordert, in dem Zielsetzung, Reduktionsmaßnahmen und Methoden zur Kompensation beschrieben werden müssen. In der Norm gibt es keine harten Anforderungen an die Zielsetzung und die Reduktionsambitionen, vielmehr wird auf eine Orientierung am wissenschaftlichen Konsens verwiesen und umfassende Dokumentation und Transparenz gefordert.
In einem abschließenden Kapitel werden Anforderungen beispielsweise an die Kommunikation und Offenlegung von Informationen definiert, wenn ein öffentlicher „Carbon-Neutrality“-Claim getätigt werden soll.
Gratis-Webinar zur Vorstellung der ISO 14068-1
Am Dienstag, den 13. Februar 2024 von 10:00 bis 11:00 Uhr bot die GUTcert ein Gratis-Webinar zum Release der Norm an, mit dem Ziel, die ISO 14068-1 ausführlich vorzustellen und die Anforderungen auf ihre Auswirkungen hin zu analysieren.
Themenschwerpunkte im Zusammenhang mit dem Ziel „Carbon Neutrality“:
Aktueller Überblick zu „Carbon Neutrality“ und vergleichbaren Claims
Vorstellung des Inhalts der ISO 14068-1
Diskussion und Analyse der Auswirkung der Anforderungen
Den Link zu Webinar-Archiv finden Sie hier: https://www.gut-cert.de/akademie/gratis-webinare#240213_FHI_Carbon_Neutrality.
Umsetzung der ISO 14068-1 bei der GUTcert
Die GUTcert möchte nicht nur nach außen hin Klima- und Umweltschutz vertreten, sondern natürlich auch selbst einen Beitrag zur Transformation liefern. Dazu hat sie bereits eine eigene Bilanz über die letzten Jahre hinweg erstellt, vermeidet Emissionen, wo es möglich ist, hat Maßnahmen geplant und ergriffen, um weitere Emissionen zu senken und kompensiert den unvermeidbaren Teil durch Zukauf von hochwertigen Kompensationszertifikaten. Eine externe Verifizierung steht noch aus, um öffentlich Konformität mit der Norm kommunizieren zu können.
Ansprechperson
Fragen zum Thema „Carbon Neutrality“ beantworten Florian Himmelstein oder Johanna Sitter.
Die Zertifizierung von Integrierten Managementsystemen mit den Schwerpunkten Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit sowie Energiemanagement ist das Hauptgeschäft der GUTcert. Weitere Kernkompetenzen der GUTcert sind die Verifizierung von Treibhausgasemissionen nach anerkannten Standards sowie die Zertifizierung der Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse.
Als Mitglied der AFNOR Gruppe bietet die GUTcert ihre Zertifizierungsdienstleistungen im internationalen Netzwerk an, welches weltweit 28 Niederlassungen umfasst und mit 1.500 Auditoren und 20.000 Experten Kunden in über 90 Ländern betreut.
Die GUTcert Akademie bündelt das Fachwissen von Auditoren und anderen Experten, um Teilnehmern direkt anwendbare Kompetenzen mit nachhaltigem Mehrwert zu vermitteln.
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