Am 11. März verstarb der adventistische australische Theologe Dr. Desmond Ford im Alter von 90 Jahren. Er hatte als Pastor und Dozent in Australien und den USA gearbeitet und wurde zweifach promoviert. Durch seine kritischen Äußerungen und Publikationen zu bestimmten Glaubensüberzeugen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten löste er in den 1980er-Jahren die sogenannte „Ford-Krise“ aus, in deren Folge vor allem in Nordamerika zahlreiche Mitglieder, darunter auch Geistliche, die Freikirche verließen. Wie der unabhängige journalistische Dienst Adventist Today berichtete, arbeitete Ford daraufhin für den eigenständigen evangelistischen Dienst Good News Unlimited.

Dr. Desmond Ford wurde am 2. Februar 1929 in Townsville, Queensland/Australien, geboren und schloss sich 1946 der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten an. Er absolvierte 1950 sein Theologie-Studium am Avondale College und arbeitete mehrere Jahre als Pastor in Australien. 1959 erlangte Ford einen Master-Abschluss in systematischer Theologie und promovierte 1961 an der Michigan State University (USA). 1972 schloss sich eine zweite Promotion an der University of Manchester in England an.

Krisenzeit

Von 1977 bis 1979 lehrte Ford als Gastprofessor für Religion am adventistischen Pacific Union College in den Vereinigten Staaten. Dort präsentierte er 1979 seine Kritik an der traditionellen adventistischen Sichtweise der Auslegung des biblischen Buches Daniel. Daraufhin wurden seine Ansichten von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten kritisch untersucht. 1980 wurde Desmond Ford seitens der Freikirche die pastorale Beglaubigung entzogen und damit seine Anstellung beendet. Dies führte zu einer schweren Krise innerhalb der Freikirche, bei der laut Adventist Today auch zahlreiche Geistliche ihr Amt niederlegten beziehungsweise die Freikirche verließen. Ford selbst blieb jedoch weiterhin Mitglied der Siebenten-Tags-Adventisten in Australien und arbeitete für Good News Unlimited, einen unabhängigen evangelistischen Dienst. Desmond Ford starb am 11. März 2019 in Queensland/Australien. 

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