Tom Pauls & Peter Ufer: Die Wörter der Sachsen AUSVERKAUFT
20.10.2024 11 Uhr academixer-Keller

Friemeln, diggschn oder Dämmse – Tom Pauls und Peter Ufer schmettern den Sachsen gleich nach dem Frühstück ein Loblied, gerade wegen deren heißgeliebter Mundart. Die beiden lustigen Herren aus dem Vorstand der Ilse-Bähnert-Stiftung, zu deren Zielen unter anderem die Erhaltung und Pflege der sächsischen Kultur und Sprache gehören, trugen in den letzten Jahren tausende sächsische Wörter zusammen – Gelumbe, fischelant und Hornzsche gehören auch dazu. Genügend Wortschatz also, um zur Eröffnung der Leipziger Lachmesse der hiesigen Mundart zu frönen. Hier treffen Humor und Philosophie ungebremst aufeinander. Wer da ernst bleibt, ist selber schuld (oder hat’s nicht verstanden). Besser kann ein Warm-Up wirklich nicht ausfallen. Neu in diesem Jahr ist übrigens die Kategorie Sächsische Redewendungen (wie z.B. das königliche „Macht euern Dreck alleene!“).

Tom Pauls: Mein Leipzsch lob ich .. AUSVERKAUFT
20.10.2024 15 Uhr academixer-Keller

Dieser vermeintliche Dresdner kommt von der Märchenwiese. Auf dem Südfriedhof hatte er seine erste Begegnung mit Lene Voigt und schwärmt bis heute wortreich und bei jeder Gelegenheit von seiner geliebten Geburtsstadt, dem Epizentrum des sächsischen Humors. Tom Pauls wuchs in Leipzig auf, sang hier im Rundfunkkinderchor und studierte hier an der Hochschule für Musik und Theater. Dann ging er nach Dresden, wo er 1982 das Zwinger-Trio mitbegründete und im Staatsschauspiel auf der Bühne stand. In den 1990ern brillierte er als Ilse Bähnert, Kaffeegespenst und begann Dr. Nu zu jagen. Schließlich etablierte er das Tom Pauls Theater in Pirna und zieht bis heute unermüdlich um die Welt, um die Sprache und Kultur der Sachsen zu pflegen.

BlöZinger: Zeit (Lachmesse-Eröffnung)
20.10.2024 19 Uhr academixer-Keller

Das Duo BlöZinger macht eine chronologische Rolle rückwärts, zehn verschiedene Bühnenfiguren bewegen sich von heute bis ins Jahr 1949. Mit den Worten „Die Zeit verschlingt alle bis auf die Träumer und die Verrückten. Zeit ist relativ, Zeit ist komisch und manchmal grausam. Nehmen Sie sich gemeinsam mit uns Zeit, um die vom Alltag abgewetzten Schonbezüge unserer Seelen durch Lachen aufzufrischen.“ wecken die Protagonisten ihres Publikums Neugier. Apropos Protagonisten: Robert Blöchl, geboren in Linz, war Straßenmusiker, Improvisationstheatermacher und Clown, ehe er sich mit Roland Penzinger, geboren in Linz, Clown, Straßenkünstler und Improvisationstheatermacher, zusammentat, um als BlöZinger Kopfkinokabarett zu praktizieren (aufgrund ihrer Vornamen wäre als Ensemblename auch RoRo in Frage gekommen). Gemeinsam haben sie dafür Kleinkunstnägel, -kartoffeln sowie die Hirschwanger Wuchtel nach Hause tragen dürfen, auch Pfannen, Mäuler und nicht zu vergessen den 2023er Löwenzahn der Leipziger Lachmesse! Der Wiener Kurier schrieb über die Beiden: „Etwas Wahnsinnigeres und Schrägeres – und zugleich die Fantasie Anregenderes – gibt es derzeit kaum im heimischen Kabarett-Genre.“ Und Die Presse, gleichfalls aus Wien, befand: „Gescheit und lustig … Als Leitthema zieht sich durch den Abend jedoch, wie sehr große politische Ereignisse das persönliche Privatleben treffen – und Biografien oft an weltbewegenden Tagen einen Wendepunkt nehmen.“ Hoffentlich sind wir Träumer oder verrückt!

Bernd-Lutz Lange: Café Continental AUSVERKAUFT
Buchvorstellung

21.10.2024 19.30 Uhr academixer-Keller

Ein Haus voller Menschen, die Gespräche wogen von einem Tisch zum anderen, es geht um Politik, die große Liebe und die nächste Premiere bzw. Vernissage. Bernd-Lutz Lange hat sich einen literarischen Ort geschaffen, von dem aus er die ganze Geschichte erzählen kann, die Geschichte unserer Ecke hier von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Das Continental könnte das Corso sein und in der literarischen Hauptfigur des Buches „Café Continental“ sind wir versucht, Bernd-Lutz Lange selbst zu erkennen, der in den Sechzigern nach Leipzig kam, hier studierte, gemeinsam mit Freunden die academixer gründete und schon lange vor 1989 ungeheuer populär gewesen ist. Immer interessiert nicht nur an Spaß, sondern auch an Familiengeschichten und menschlichen Schicksalen, wurde er „nebenbei“ Autor unzähliger schöner Bücher. Das neueste davon spielt im besagten Café Continental – mit leisem Humor, einem Schuss Satire und einem Hauch Melancholie.

Melanie Haupt: Hauptsache Theater
22.10.2024 19.30 Uhr academixer-Keller

„Ist das nicht irre, wie der leere Raum sich mit Gedanken füllt? Und zwei Stunden werden wir auch nicht mit Werbung zugemüllt!“ So freut sich Melanie Haupt oben auf der Bühne, wahrscheinlich hat sie schon eine Stunde durch den Vorhang gelugt, denn die Vorfreude ist bekanntlich die schönste. Die Sängerin und Kabarettistin aus „Tatort 110“ hat bereits zweimal den Löwenzahn der Leipziger Lachmesse zugesprochen bekommen, 2009 mit dem Düsseldorfer Kom(m)ödchen und 2012 mit dem Proseccopack. Diesmal spielt sie beinahe allein, wenn da nicht ihr treuer Gitarrist Jonathan Bratoëff wäre, mit dem sie übrigens auch Hildegard-Knef-Abende bestreitet. „Das Theater ist der beste Ort der Welt. Jedenfalls für mich. Immerhin ist es der Ort, an dem wir als Gesellschaft noch analog zusammenkommen. Ich finde ja, das Theater wird völlig unterschätzt. Und wenn wir nicht aufpassen, dann ist es weg“, sagt die an der Folkwang-Hochschule ausgebildete Bühnenerscheinung, die Ukulele spielt, singt und die erstaunlichsten Sachen erzählt – über das Gehirn und seine Lücken, über die absolute Wahrheit, die es nicht gibt, über Medikamente, die süchtig machen, und vor allen Dingen über uns alle und unser derzeit recht problematisches Zusammenleben. Melanie Haupt plädiert für breite Diskussionen im Mittelfeld mit sowohl, als auch sowie Leben und leben lassen. Man muss doch nicht immer und auf alles sofort möglichst ungehalten reagieren …

Kupferpfennig-Wettbewerb
23.10.2024 19.30 Uhr academixer-Keller

Hier werden die Neuen in der Szene entdeckt! Sie singen, tanzen, schreien und flüstern – mal langzeiterprobt, mal aus dem Ärmel gezogen. Seit über zehn Jahren kürt das Publikum nun schon die zukünftigen Lieblinge, präsentiert von Anke Geißler und Christoph Walther. Diesmal wetteifern Annisa Loucif, Max Beier und Mago Masin um die Gunst der Gäste, ein bühnen- und fernseherprobtes Trio.

Anissa Loucif erzählt z.B., dass sie den Leuten Drogen verabreicht wie ihre Cousins, die als Straßenapotheker arbeiten, sie hingegen ist Narkoseärztin, allerdings nur halbtags, denn Komikerin ist sie ja auch. Und wenn sie auf Minder, dem muslimischen Tinder, nach Männern Ausschau hält, denkt sie, dass sie gern die zweite von vier Ehefrauen wäre, wegen der Work-Life-Balance.

Max Beier war der Tobias Saalfeld in der ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“, voriges Jahr feierte sein erstes Kabarett-Programm im Münchner „Schlachthof“ Premiere. Seitdem tourt der Rapper, Sänger und Rollenspieler mit „Love & Order“ kreuz und quer durchs Land und stellt sich überall Habgier, Hass und Scheidungsrichtern in den Weg.

Mago Masin wiederum verbringt seine Tage als Comedian, Liedermacher und Minigolfprofi. Er gilt als die personifizierte Verwirrtheit, als Charmeur und in erster Linie als vollkommen ungewöhnlich. Sein neues Programm z.B. sollte eigentlich „Abenteuer Dackelfabrik“ heißen, als dann aber ein Küken auf seinem Kopf landete, änderte er den Titel flugs in „Kleinkunstflieger“. Von Mago Masin stammt auch der Satz: „Ich fahre mit dem Wohnmobil nach Polen, um das kleinste Pferd der Welt zu suchen und ihm ein Lied zu singen.“ Und nicht nur der Satz, sondern auch dessen Umsetzung!

Philipp Weber: Power To The Popel
24.10.2024 19.30 Uhr academixer-Keller

Schnellsprecher und Bewegungsfanatiker Weber reißt uns erneut rasant von den Sitzen. Diesmal galoppieren wir mit ihm von Aristoteles über die Weltmeere hinein in die Krise der bürgerlichen Gesellschaft. Und die lachen wir dann mit Witz und Logik einfach weg! People, Pöbel, Popel – Philipp Weber weckt die Demokratiemüden mit der Fanfare des Humors, formt aus vereinzelten Winzlingen das selbstbeherrschte Volk und macht aus Pflugscharen Schwerter bzw. aus Komik und Esprit die Waffen der Waffenlosen. Das euphorisiert Altgediente ebenso wie Quereinsteiger, Ablehner wie Befürworter, Schnutenzieher und Dauergrinser. Nichts ist verloren, die Hoffnung stirbt niemals und Philipp „Popel“ Weber begeistert wieder einmal bis zu 75 Prozent der Deutschen und darüber hinaus auch noch den ganzen Rest!

Kuhnle, Gaedt & Baisch: In 180 Tagen um die Welt
25.10.2024 19.30 Uhr academixer-Keller

Schon als Comedians noch Komiker genannt wurden, brachten Otto Kuhnle, Michael Gaedt und Roland Baisch ganze Säle zum Toben – allein oder mit anderen Kollegen. Seit fünf Jahren sind sie nun als Trio unterwegs, als gefeierte Altmeister und Legenden. Sie selbst bezeichnen sich recht bescheiden als Reisegruppe, aber nur um ganz ganz tief zu stapeln und die Erwartungen zu unterwandern. Anschließend bringen sie einen Riesenspaß auf die Bühne – mit Dressuren, Opernarien und altersgerechter Akrobatik. Sie tanzen, sie zaubern und singen dazu noch spaßige Ohrwürmer, mal ganz virtuos, mal ziemlich albern und mal geht auch was völlig daneben: Doch darauf sind die alten Kämpen aufgrund ihrer unglaublichen Lebenserfahrung super vorbereitet: Ihnen nämlich missraten manche Gags schöner als sie anderen gelingen!

Andreas Langsch: Liebesalgorithmus
26.10.2024 15 Uhr academixer-Keller

Von Andreas Langsch erfahren wir, wie die Generation tickt, die nichts mit ihrem Leben anfangen kann und den ganzen Tag nur aufs Handy starrt. Doch er will raus aus der Start-Up-Sabbatical-und-Selbstoptimierungsschleife – und er findet die Lösung! Als Vertreter der Y-Leute meint er, dass es den perfekten Partner, die perfekte Partnerin, der bzw. die alles kann, gibt. Und der junge Mann, der den Liebesalgorithmus geknackt hat wie die Engländer einst Enigma, hilft uns, ihn bzw. sie zu finden. Super! Danke! „Stell Dir vor, Du hast einfach immer Glück!“ Beim Lotto, in der soeben erwähnten Liebe und auch noch rein geschäftlich. Hält man das aus? Muss man nicht auch mal Pech haben, um das Glück würdigen zu können? Andreas Langsch kann auch philosophisch werden und sogar mit der Moderne hadern. Beim Spaziergang durch die Smart City rufen ihn die Schaufensterpuppen an und sagen: „Komm doch rein, Andreas, und schau Dir dieses wunderschöne Hemd an …“ Was für ein Glück, oder?!

Ohne Rolf: Jenseitig
26.10.2024 20 Uhr im Salles de Pologne

Das haben Sie wahrscheinlich noch nie gesehen: Christof Wolfisberg und Jonas Anderhub machen die Untertitel zum Hauptprogramm. Sie reden nicht mit uns, sie kommunizieren über Plakate. Das ist absolut ungewöhnlich und – ungelogen – sehr geistreich. „Wie soll ich improvisieren? Die Plakate sind vorgedruckt“, fragt Jonas Anderhub beispielsweise schriftlich, während Christof Wolfisberg sein „Herzlich willkommen“-Plakat sucht und so den Beginn der Show scheinbar herauszögert. Vorstellen kann man sich solcherlei schriftliches Live-Kabarett schwer, wenn man es dann aber sieht, wirkt es nach wenigen Sekunden ganz selbstverständlich, wird immer lustiger und bleibt etwas Besonderes. Nach ihren Terminen in Leipzig – am 27. Oktober sind sie Teil der Lachmesse-Gala in der Oper – ziehen die beiden Schweizer übrigens weiter nach Berlin, um dort im Tipi am Kanzleramt ihre Zettel zu zeigen. Wir lachen eher …

Christoph Sieber: Weitermachen RESTKARTEN
26.10.2024 20.30 Uhr academixer-Keller

Schön, dass wir diesen Fernsehmann mal wieder live erleben dürfen! Und schön, dass er uns etwaige Untergangsfantasien nimmt, indem er uns vom „Weltaufgang“ erzählt, seinen lange verschollenen Bruder auf die Bühne holt und einfach immer weitermacht! „Sieber ist immer er selbst. Ein Multitalent, das mit bunten Bällen ebenso jongliert wie mit Erwartung und Empfindung. Ruckzuck gehören ihm die Publikums-Sympathien“, meinte Mark Daniel vor nicht allzu langer Zeit in der LVZ. Fast vergessen ist allerdings, dass auch dieser nunmehrige Großkabarettist seine Laufbahn einst in einem Straßencircus namens Lila Karotte begann und zwar als Clown, Pantomime, Jongleur und Trickdieb. In den 1990ern Jahren jobbte er sogar u.a. als Feuerschlucker! Seit 2010 dann war Christoph Sieber im Fernsehen zu sehen, zuerst in der SWR-„Spätschicht“, später machte er u.a. „Mann, Sieber!“ (gemeinsam mit Tobias Mann) und übernahm die alteingesessenen „Mitternachtsspitzen“ (WDR). Aktuell fragt er sich: „Was bleibt uns anderes übrig als weiterzumachen?“ Und er erklärt: „In ‚Weitermachen‘ geht es um uns. Um gesellschaftliche Irrungen und Wirrungen, um den Zusammenhalt und das, was uns trennt.“ Das wird gleichermaßen ernsthaft wie lustig und auf keinen Fall hoffnungslos. Im Gegenteil! Und noch etwas: Nach seinem Auftritt ist der alte Feuerschlucker bereit, im Foyer zusammen mit seinem Publikum ein Bier zu trinken, oder zwei …

Die Stachelschweine: Ich hab noch eine Tesla in
27.10.2024 15 Uhr academixer-Keller

Im Jubiläumsprogramm 75 Jahre Stachelschweine „Ich hab´ noch einen Tesla in Berlin“ von Frank Lüdecke und Sören Sieg wird eine Zukunftsvision des Jahres 2029 erzählt. Die neue Bundeskanzlerin Sahra Wagenknecht gerät zunehmend unter Druck, weil die Staatsverschuldung unaufhaltsam voranschreitet. Das Käsebrötchen kostet 14 Euro, BASF und Bayer sind nach Asien ausgewandert, VW und BMW gehören zu Tesla. Die Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik wurde auf BB heruntergestuft, die Steuern gehen zur Hälfte für Zinszahlungen drauf. Da hat die Bundeskanzlerin eine Idee. Mit einer einzigen Maßnahme,so rechnet sie vor, können alle ihre Wahlversprechen finanziert werden: Rente ab 55, kostenloser öffentlicher Verkehr und Mietendeckel auf dem Stand von 1989. Es ist der „Geheimplan Berlin“.  Die Hauptstadt soll als Tafelsilber Deutschlands verkauft werden. Ein Elektroautohersteller, Betreiber von Sprachnachrichtendiensten, Mars-Raketen und Gehirnimplantaten schlägt sofort zu … Ein Programm vor, das schwarzen Humor elegant mit Berliner Gelassenheit verknüpft. Wenn alles in Panik gerät, wissen wir: Niemand hat die Absicht, Berlin zu verkaufen!

Mit Santina Maria Schrader, Mirja Henking, Sebastian Stert.
Regie: Frank Lüdecke

Karten:
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0341-21787878 (mit Anrufbeantworter)

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