Zwischen 1973 und 1989 erlebten junge Westdeutsche eine Wehrdienstlänge, wie es sie weder vorher noch nachher im getrennten und später vereinten Deutschland gegeben hat. Voraus gingen 18 Monate (BRD und DDR), danach folgten 12, 10, 9 und schließlich 6 Monate Wehrdienstdauer, bevor die Wehrpflicht ab 2011 ausgesetzt wurde. Fünfzehn Monate, „W 15“, gab es nur in Westdeutschland in den 16 Jahren von Anfang 1973 bis zum Frühsommer 1989. Damit war diese Wehrdienstdauer die längste aller Wehrdienstlängen in der Bundesrepublik Deutschland.

Zugleich war W 15 die gesellschaftlich prägendste, wie die beiden Autoren Gerrit Reichert und Benjamin Vorhölter anhand ihres dokumentarischen Buches eindrücklich aufzeigen. Denn die Reduktion von 18 auf 15 Monate erfolgte aus der Zielsetzung „gesellschaftlicher Gerechtigkeit“, wie der seit 1969 amtierende Verteidigungsminister Helmut Schmidt postulierte. In den vorausliegenden Jahren würden die „Baby-Boomer“ in die Wehrfähigkeit kommen, und bis zum Amtsantritt Schmidts wurden gerade mal etwas mehr als die Hälfte aller Wehrfähigen eingezogen. Als „Auswahlwehrpflicht“ wurde W 18 dann auch gerne bezeichnet, „nur die Dummen geh’n zum Bund“, formulierte der Volksmund. Eine umfassende Strukturreform der Bundeswehr, die den Minister sogar für mehrere Wochen ins Bundeswehrkrankenhaus Koblenz zwang, leitete W 15 ein.

  • 200 Seiten
  • über 150 Fotos (s/w)

“Generation W 15“ dokumentiert die Wehrdienstdauer 15 Monate aus dem Blickwinkel derer, die ihr als Grundwehrdienstleistende angehörten. Das Buch veranschaulicht die Struktur von der Wehrerfassung über den Wehrdienst bis zum Ausscheiden und dem Reservistenstatus. Es reflektiert die familiären, beruflichen, schulischen und gesellschaftlichen Hintergründe, aus denen die Wehrpflichtigen kamen. Es berichtet ungeschönt vom Wehrdienstalltag in Grundausbildung und Stammeinheit mit allen Höhen und Tiefen. Und es dokumentiert, wie sich der gesamte Einzug aller Wehrpflichtigen der relevanten Geburtsjahrgänge auf deren Einstellung zur Bundeswehr, dem Staat sowie ihr nachfolgendes Zivilleben auswirkte, positiv wie negativ.

Dazu kommen viele Angehörige der Generation W 15 zu Wort. In einer Fragebogenaktion hatten die Autoren gebeten, einen umfassenden Fragekatalog zu ihrer Zeit als W 15er zu beantworten. Mehrere hundert Rücksender dokumentierten, wie präsent W 15 bei den heute 55- bis 70-jährigen noch und/oder wieder ist. „Generation W 15“ ist so die exklusive Biografie der Wehrdienstdauer 15 Monate. Wer heute über eine Wiedereinführung einer wie auch immer gearteten Wehrpflicht diskutiert, sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben!

Auf der Frankfurter Buchmesse stehen die Autoren Gerrit Reichert und Benjamin Vorhölter als Ansprechpartner zur Verfügung:

  • Donnerstag, 17. Oktober
  • 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr
  • Halle 3.0 C08, Stand von Koehler und Mittler

Gerrit Reichert (59) ist Generation W 15. Aktuell von ihm bei Mittler erschienen ist die 4. Auflage „U 96 Realität und Mythos – der Alte und Lothar-Günther Buchheim“. Der geborene Duisburger lebt als Autor und Journalist im niedersächsischen Worpswede bei Bremen.

Benjamin Vorhölter (39) ist Generation W 9 und Redakteur der Zeitschrift „loyal – das Magazin für Sicherheitspolitik“ des Reservistenverbandes. In Lippetal (Kreis Soest) aufgewachsen, lebt er mit seiner Familie in Wesseling bei Bonn.

Über die Maximilian Verlag GmbH & Co. KG

Der Maximilian Verlag vereint unter sich die beiden Marken Koehler und Mittler.

Mittler ist eine Marke der Maximilian Verlag GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Hamburg, einer der führenden Verlage für zeitgeschichtliche und fachmilitärische Literatur. Bereits im Jahr 1789 gegründet, zählt Mittler heute zu den ältesten deutschen Verlagsmarken. Unter dieser Marke erscheint unter anderem „Der Reibert“, das Handbuch für den deutschen Soldaten.

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