Hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben auf der IPO Night in Frankfurt am Main zum zweiten Mal exzellente Leistungen am Kapitalmarkt gewürdigt. Der Award für den „herausragenden Börsengang" ging an Schott Pharma. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Bundesfinanzminister Christian Lindner waren als Top-Speaker dabei.

Zum zweiten Mal haben die WEIMER MEDIA GROUP und die Deutsche Börse Group im Frankfurter Städel Museum Unternehmen für ihre herausragenden Erfolge am Kapitalmarkt ausgezeichnet. Unter den Gästen und Rednern des prominent besuchten Festakts im Herzen der Mainmetropole waren neben Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Deutschlands Finanzminister Christian Lindner, auch die CEOs von Commerzbank und Deutsche Bank, Bettina Orlopp und Christian Sewing, sowie der ESA-Astronaut Matthias Maurer.

Lindner und Maurer forderten auf der IPO Night beide mehr privates Kapital für Deutschlands Unternehmen. Das größte Problem in Deutschland sei der Mangel an privatem Kapital, erklärte Lindner. „Wir haben zu wenig Geld, um Börsengänge und das Wachstum junger Unternehmen zu finanzieren.“

„Wir brauchen mehr Förderung für Start-ups in der Wachstumsphase“, wünschte sich Maurer, der 2022 als zwölfter Deutscher ins All geflogen war. „Wir können hier alles genauso gut, oder sogar besser als andere, aber wir brauchen andere Rahmenbedingungen“, erklärte er und forderte: „Investieren Sie in die Raumfahrt.“

Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein wünschte sich in seiner Ansprache vor Ort: „Endlich mal wieder einsteigen in Technologien, nicht immer nur aussteigen.“ Den Einstieg der italienischen Großbank bei der Commerzbank kritisierte Rhein hingegen scharf. „Die Commerzbank darf kein Übernahmekandidat sein“, betonte er. Einem Flaggschiff wie der Commerzbank gelte es „Wind unter die Segel zu geben, anstatt es auf Grund zu setzen“, schimpfte Rhein deshalb auf der IPO Night in Richtung Bundesfinanzminister Christian Lindner, der am Abend live zugeschaltet war. Indem sich der Staat von Anteilen an der Bank getrennt hatte, konnte die UniCredit ihre Anteile an der Commerzbank überhaupt erst aufstocken. Ob eine Übernahme nun überhaupt noch verhindert werden könne, wollte Verleger und Journalist Wolfram Weimer später im Interview von Lindner wissen. Dazu dürfe er aus Gründen der Rechtssicherheit und auch aus Gründen der Klugheit nichts sagen, erklärte dieser.

Den Award in der Kategorie „Herausragender Börsengang“ vergab die aus renommierten Köpfen der Finanzwelt bestehende Fachjury in diesem Jahr an Schott Pharma. Mit einem Emissionsvolumen von 935 Millionen Euro gelang der Tochter des Glasspezialisten Schott 2023 der mit Abstand größte Börsengang in Deutschland. SCHOTT Pharma stellt Spritzen, Ampullen und Fläschchen für die globale Medikamentenindustrie her, verpackt unter anderem den Corona-Impfstoff von Biontech und profitierte zuletzt auch vom Hype um die Abnehmspritzen Wegovy und Mounjaro.

Frank Vogel von BNP Paribas Deutschland nannte den IPO in seiner Laudatio „ein Ausrufezeichen für den deutschen Mittelstand“. Die Top 30 Pharmaunternehmen der Welt arbeiteten alle mit Schott Pharma-Produkten, stellte Vogel klar.

Der Börsengang sei „ein weiterer Schritt in unserer Erfolgsgeschichte“, sagte Almuth Steinkühler, CFO bei Schott Pharma, nachdem sie den Preis entgegengenommen hatte. „Nach zwei Monaten SDax, ein Jahr später MDax, das macht mich stolz, wir konnten mit unserem kontinuierlichen profitablen Wachstum punkten“, ergänzte sie. Unter den Nominierten waren auch die Parfümeriekette Douglas, der Panzergetriebehersteller Renk und der Reisekonzern Tui gewesen.

In der Kategorie „Herausragende Eigenkapitalfinanzierung“ ging der Award an Talanx. Deutschlands drittgrößter Versicherer hatte im September des vergangenen Jahres die erste Kapitalerhöhung seit dem Börsengang 2012 durchgeführt, um den Anteil der frei handelbaren Aktien zu erhöhen. „Unsere Motivation war, uns als langfristiger Spieler breiter aufzustellen, unsere Handelsliquidität deutlich zu erhöhen“, erklärte Wilm Langenbach, Management Board Member bei Talanx. Talanx tue, was wir alle im Sinn hätten, hatte Commerzbank-Vorstandschefin Bettina Orlopp die Hannoveraner zuvor in ihrer Laudatio gelobt. „Wir wollen den Finanzstandort voranbringen, Talanx ist mutig vorangegangen.“

Mutig vorangegangen ist auch Helsing. Das Verteidigungs-Start-up entwickelt KI-Software für Kampflugzeuge, Panzer und U-Boote und wurde 2023 zum ersten Rüstungseinhorn Europas. Erst 2021 gegründet, hat das Münchner Start-up bereits prestigeträchtige Aufträge wie das Upgrade der elektronischen Kriegsführung des deutschen Eurofighters gewonnen. Für die im Juli abgeschlossene und äußerst erfolgreiche Series-C-Finanzierungsrunde im Wert von 450 Millionen Euro, gab es auf der IPO Night den Award in der Kategorie „Herausragende private Finanzierungsrunde“.

„Danke an Helsing, dass ihr euch für ein sicheres Europa einsetzt, dass ihr mit euren Projekten dabei helft unsere Freiheit und Demokratie zu verteidigen“, sagte Unternehmerin und Investorin Janna Ensthaler in ihrer Laudatio. Sie habe manchmal den Eindruck, dass dieses Thema hierzulande zu viele verdrängten.

Ganz anders verhält es sich offenbar bei Helsing. „Bei uns arbeiten Menschen aus 18 Ländern und alle haben die Mission unsere Demokratie zu schützen“, sagte Marc Griffiths, Vice President Finance bei Helsing in seiner Dankesrede.

Über die Weimer Media Group GmbH

Die WEIMER MEDIA GROUP ist ein für anspruchsvollen Qualitätsjournalismus stehendes Verlagshaus und publiziert unter anderem „The European“, „WirtschaftsKurier“, „Markt und Mittelstand“, „BÖRSE am Sonntag“, „Business Punk“ sowie „AnlagePunk“. Zum Medienhaus gehört eine der größten Datenbanken in der E-Mailing-Kommunikation in Deutschland. Die WEIMER MEDIA GROUP ist außerdem Gastgeber großer Konferenzen wie dem Ludwig-Erhard-Gipfel. Die Verlagsgruppe produziert Bücher sowie Unternehmermagazine (Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag, CH.GOETZ-VERLAG) und ist als Online-Publisher aktiv. Verleger sind Dr. Wolfram Weimer (ehemals Chefredakteur „Die Welt“, „Cicero“ und „Focus“) und Christiane Goetz-Weimer (ehemals „FAZ“).

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