Der innere Kompass steht auf Zukunft
Auf dem Podium herrschte dabei die Überzeugung vor, dass der innere Kompass zentral ist: „Man muss Optimist sein“, sagte Christine Steger, geschäftsführende Gesellschafterin des Kosmetikherstellers Mann + Schröder aus dem Landkreis Heilbronn, „man wird keiner, wenn man diese Einstellung nicht in sich trägt.“ Wichtig ist die Überzeugung, auch aus schwierigen Phasen das Beste herausholen zu können. Die Gewissheit, dass alles, was existiere, noch besser gemacht werden könne – „das treibt uns als Wissenschaftler an und das geht Unternehmen genauso“, sagte Prof. Dr. Daniel Cremers, Inhaber des Lehrstuhls für Computer Vision und Künstliche Intelligenz an der TU München. „Wir müssen dafür sorgen, dass Ambition eine Einstellungsvoraussetzung wird“, sagte Dr. Gerald Karch, Vorstandschef des Schwerlastlogistikspezialisten TII Group.
KI als Zukunftshelfer?
Denn der Vielzahl von Krisen stehen Unternehmen heute auch eine Vielzahl an Werkzeugen zur Verfügung, mit denen sich die Zukunft gestalten lässt. Künstliche Intelligenz (KI) kommt nach und nach im Mittelstand an. Häufig arbeitet sich die Technologie dabei von repetitiven Randprozessen langsam in Richtung des Kerngeschäfts vor. Wissenschaftler Cremers, der auch einige erfolgreiche Start-ups mitgegründet hat, legte in seiner Keynote dar, wie rasch die technologischen Fortschritte etwa im Bereich Bilderkennung waren.
Zu viel Zögern kann auf dem Weg in die Zukunft schaden: „Einiges an Nebel wird sich bald lichten, aber wir haben nicht die Zeit zu warten, bis der Nebel komplett verschwunden ist“, sagte Nicole Büttner, Investorin und Co-Gründerin der auf KI spezialisierten IT-Firma Merantix Momentum.
Machen statt Mahnen
In diesem Jahr bildete der traditionelle TUM Talk den Abschluss für die ganztägige Konferenz „Rethink Mittelstand“. Zu der hatte der TUM Campus Heilbronn gemeinsam mit dem ZEIT-Verlag eingeladen. Über 300 Vertreterinnen und Vertreter von mittelständischen Unternehmen aus der Region Heilbronn-Franken und deutschlandweit, von Start-ups, Konzernen sowie der TU München diskutierten unter anderem, wie sich mithilfe von Künstlicher Intelligenz das eigene Geschäftsmodell absichern oder verbessern lässt.
Die Stärke des gemeinsamen Austausches betonte TUM-Präsident Prof. Dr. Thomas F. Hofmann zum Abschluss des TUM Talks. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ali Sunyaev, seit Oktober als Vizepräsident der TUM zuständig für den Campus Heilbronn, rief er zum intensiven Dialog zwischen Wirtschaft und Wissenschaft auf, der nach der Podiumsdiskussion intensiv genutzt wurde: „Die TU München ist keine Cloud, da stecken wahre Menschen dahinter“, so Hofmann, „kommen Sie mit uns ins Gespräch.“
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