Wichtige Handlungsfelder in der onkologischen Versorgung
„Mit der Zusammenarbeit über disziplinäre Grenzen hinweg setzen wir ein starkes Zeichen, um die onkologische Versorgung an die Anforderungen der Zukunft anzupassen“, so Prof. Dr. Jan Harder, Leiter des Onkologischen Zentrums Hegau-Bodensee und Sprecher der ATO. „Besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und wachsender Herausforderungen im Gesundheitssystem ist es dringend notwendig, tragfähige Netzwerke und innovative Lösungen zu schaffen.“
Dank der Beiträge der Tagungsteilnehmer*innen konnten zwei zentrale Handlungsfelder identifiziert werden, um die Qualität der onkologischen Versorgung in Baden-Württemberg langfristig zu erhalten und zu verbessern:
- Vernetzung und Qualitätsstandards stärken: Eine intensivere Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren soll die Entwicklung patientenzentrierter Behandlungskonzepte fördern, verbindliche Qualitätsmerkmale etablieren und das Präventionsangebot durch gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten erweitern.
- Digitalisierung vorantreiben: Die Digitalisierung onkologischer Daten soll evidenzbasierte Behandlungsangebote stärken und Effizienzpotenziale in der onkologischen Versorgung besser nutzen. Gleichzeitig sollen die täglichen Arbeitsabläufe in der Versorgung erleichtert werden.
Die Handlungsfelder wurden während eines Podiums ausgiebig diskutiert. Seitens der Politik nahm Dr. Sabine Schindler vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg teil. Die Perspektive der Leistungsträger wurde durch Johannes Bauernfeind (Vorstand AOK Baden-Württemberg), Michael Mruck (vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg) und Marion von Wartenberg (Staatssekretärin a.D., Vice-President AIM) vertreten. Prof. Dr. Dr. h.c. Uwe Martens, Vorstandsvorsitzender des Krebsverbands Baden-Württemberg und Klinikdirektor der SLK-Kliniken Heilbronn, sprach für die Interessen der Betroffenen und der medizinischen Versorgungseinrichtungen.
Konkrete Maßnahmen gegen akute Versorgungslücken
Die Tagung betonte besonders die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zur Verbesserung der Früherkennung, des Nebenwirkungsmanagements und einer altersgerechten Betreuung von Krebspatient*innen. Workshops, Elevator Pitches und Vorträge fokussierten auf die Einführung von Patientenlotsen und die Erweiterung regionaler Angebote, um die Versorgung insbesondere in ländlichen Regionen zu sichern. Die Perspektive und Erfahrung von Betroffenen und Angehörigen nahmen in allen Formaten eine zentrale Rolle ein.
„Es liegt auf der Hand, dass, wenn man an nachhaltiger medizinischer Innovation interessiert ist, man die Patienten einbinden muss“, erklärte Prof. Dr. phil. Joachim Weis, Lehrstuhlinhaber für Selbsthilfeforschung, Universitätsklinikum Freiburg.
Der Krebsverband Baden-Württemberg und die ATO werden in Kürze ein ausführliches Impulspapier mit weiteren Details zu den Ergebnissen der 43. ATO-Tagung veröffentlichen.
Über den Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz
Der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) ist ein kommunaler Gesundheitsversorger mit Schwerpunkt auf wohnortnaher, hochwertiger medizinischer Versorgung.
Über 3.700 Mitarbeitende versorgen Patienten der Hegau-Bodensee-Region und darüber hinaus von der Vorsorge über Akutmedizin und Pflege bis zur Rehabilitation von Menschen jeglichen Alters. Mit Kliniken in Konstanz, Singen und Gailingen sowie spezialisierten medizinischen Zentren bietet der GLKN ein breites Spektrum an stationären und ambulanten Leistungen. Seine zertifizierten Fachabteilungen sichern Patientenversorgung auf höchstem Niveau. Die Akademie für Gesundheitsberufe des GLKN trägt aktiv zur Ausbildung und Weiterentwicklung medizinischer Fachkräfte bei.
Krebsverband Baden-Württemberg e.V.
Der Krebsverband Baden-Württemberg e. V. informiert rund um das Thema Krebs und führt Präventionsprojekte durch, um das Risiko an Krebs zu erkranken, zu senken. Er setzt sich für eine optimale onkologische Versorgung ein und begleitet Erkrankte mit ihren Angehörigen in dieser herausfordernden Zeit.
Der Verein ist gemeinnützig und arbeitet unabhängig von wirtschaftlichen Interessen. Um auch in Zukunft das Engagement für Menschen mit Krebs fortzuführen, ist der Krebsverband Baden-Württemberg e.V. auf Spenden und Förderungen angewiesen.
Spendenkonto bei der Landesbank Baden-Württemberg IBAN: DE 97 6005 0101 0001 013900
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