Im Fokus stehen Zukunftsideen, Vielfalt und Förderung. Durch Events wie Podiumsdiskussionen, Speed-Networking und Workshops bietet nextgen jungen Fachkräften eine Plattform für Austausch und Vernetzung.

Von Alicia Höfer (geb. Stengel), BREKO, und Jacqueline Thumm, carrierwerke

Anfang dieses Jahres vom BREKO-Verband und den carrierwerken initiiert, wächst das Netzwerk nextgen kontinuierlich und erfährt zunehmenden Zuspruch in der Telekommunikationsbranche. Grundsätzlich steht das Netzwerk allen Interessierten offen, unabhängig von ihrem Hintergrund oder ihrer Erfahrung. Besonders richtet sich nextgen jedoch an junge Menschen jeden Geschlechts, die in der Branche bisher unterrepräsentiert sind. nextgen konzentriert sich auf drei zentrale Schwerpunkte: Vielfalt, Weitblick und Netzwerkgeist. Ziel des Netzwerks ist es, den offenen Austausch zur zukünftigen Gestaltung der Telekommunikationsbranche zu fördern. Dabei sollen neue Arbeitsweisen in den Fokus gerückt und innovative Technologien in den fachlichen Diskurs eingebracht werden. Seit der Gründung des Netzwerks hat sich viel getan. Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen.

Der Auftakt

Am ersten Messetag der fiberdays 24 am 27. Februar 2024 wurde der Start der Initiative im Rahmen eines Panels gefeiert. Unter dem Titel „Wie kann die TK-Branche ihre Attraktivität für junge Fachkräfte steigern?“ diskutierten Julia Gebert (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, Gigabitbüro des Bundes), Manuel Kaster (Senior Manager Sales & Key-Account-Management, metrofibre), Inga Oehl (Geschäftsführerin, TKRZ Stadtwerke) und Tony Hammer (Geschäftsführer, Elektronik Hammer) über ihre Perspektiven auf das wichtige Thema und ihre Erfahrungen damit. Die Moderation übernahmen Alicia Stengel (Leiterin Strategieprojekte & Marketing, BREKO) und Jacqueline Thumm (Teamleiterin Marketing, carrierwerke).

Die Podiumsdiskussion beleuchtete verschiedene Ansätze zur Steigerung der Branchenattraktivität für junge Fachkräfte. Vor allem eins wurde auf dem Panel von Beginn an klar: Die Glasfaser-Branche ist eine tolle Branchenfamilie, in der man als junger Mensch den Weg Deutschlands zur Gigabit-Gesellschaft mitgestalten kann. Beste Voraussetzungen, die nun genutzt werden müssen! Ein wesentlicher Punkt, der in der Diskussion hervorgehoben wurde, ist die Unübersichtlichkeit der Ausbildungsberufe im TK-Sektor. Die Vielzahl und oft irreführende Bezeichnungen erschweren den Einstieg und führen zu Unsicherheiten. Daher wurde betont, dass mehr Aufmerksamkeit auf diese Berufe gelenkt und einige Berufsbilder klarer etabliert werden sollten, was sich auch an der steigenden Zahl von Quereinsteiger*innen zeigt.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der fehlende Zugang zur Telekommunikationsbranche. Während Branchen wie Industrie, Banken oder soziale Berufe gesamtgesellschaftlich präsent sind, bleibt die TK-Branche nicht nur in der allgemeinen Wahrnehmung, sondern auch in vielen Bildungswegen unberücksichtigt, sei es im Abitur, in der Berufsschule oder im Studium.

Ein zusätzliches Thema der Diskussion war die Bewerbung und Integration von Neueinsteiger*innen im Unternehmen. Die Panelisten plädierten für individuell angepasste Bewerbungsprozesse, die den jeweiligen Berufsfeldern entsprechen.

Beispielsweise sollten ein Techniker oder eine Technikerin für Systemintegration nicht dazu gezwungen werden, in Anzug beziehungsweise Kostüm zum Bewerbungsgespräch zu erscheinen. Stattdessen sollten Bewerber*innen dort abgeholt werden, wo sie sich wohlfühlen. Um junge Menschen langfristig ins Unternehmen zu integrieren, wurde auch die Notwendigkeit individueller Entwicklungswege betont. Die Teilnehmenden sprachen sich dafür aus, jungen Mitarbeitenden Verantwortung zu übertragen und sie in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Dabei spielt eine konstruktive Fehlerkultur eine zentrale Rolle, die es ermöglicht, aus Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Insgesamt spiegelte die Diskussionsrunde die aktuellen Herausforderungen und Potenziale für junge Beschäftigte in der Telekommunikationsbranche wider und lieferte wertvolle Anregungen für zukünftige Projekte und den weiteren Austausch.

Speed Networking auf den fiberdays 24

Die Diskussionsrunde bildete eine ideale Grundlage für einen vertiefenden Austausch. Im Anschluss an das Panel folgte daher ein Speed Networking, das den 80 Teilnehmenden die Möglichkeit bot, sich gezielt zu vernetzen. Das Networking war uns ein besonderes Anliegen, da neue Ideen für die Zukunft oft erst durch den Austausch und die Zusammenarbeit entstehen. Die Resonanz auf das Speed Networking hat unsere Erwartungen übertroffen. Die hohe Teilnahmezahl, die lebhaften Gespräche und das durchweg positive Feedback im Nachgang bestätigen, dass nextgen den aktuellen Bedarf in der Branche aufgreift.

nextbloom – Das Sommerevent

Nach der positiven Resonanz des nextgen-Auftakts begann das Initiatorenteam, weitere Events zu planen. Das erste in einer Reihe von weiteren geplanten Veranstaltungen für 2024: nextbloom, das Sommerevent von nextgen. Im Mittelpunkt von nextbloom stand das „Aufblühen“ und „Aufblühen lassen“. Ziel der Veranstaltung war es, den Teilnehmenden durch den Transfer von Know-how das nötige Handwerkszeug zu vermitteln, um sich selbst ein nachhaltiges Netzwerk in der Branche aufzubauen und Berührungsängste beim Netzwerken abzubauen.

Beim ausgebuchten Event in Bielefeld, ausgerichtet von der BITel Gesellschaft für Telekommunikation mbH, kamen 100 Young Professionals zusammen. Dabei wurde deutlich: In der Glasfaserbranche gibt es viele junge Menschen, die mit Engagement die Zukunft der Branche mitgestalten wollen. Das Nachmittagsprogramm startete mit dem Thema Employer Branding sowie Erfahrungsberichten von Quereinsteiger*innen. Anschließend ging es direkt in die Praxis: In Gruppen wurden Glasfasern gespleißt. Auch beim anschließenden Netzwerken, einem Kernthema von nextgen, lag der Fokus auf praktischen Übungen und wertvollen Tipps zum Aufbau eines nachhaltigen Netzwerks. Am Abend wartete die nächste Herausforderung: Trotz eines unerwarteten Unwetters absolvierte die gesamte Gruppe eine Stadtführung und erreichte gemeinsam die Location der Abendveranstaltung, wo das Networking bis in die späten Stunden
fortgesetzt wurde.

Workshop zur Nachhaltigkeit

Das nächste Event fand bereits am 16. September 2024 statt. Gemeinsam mit dem Di² Summit lud nextgen zu einem Workshop mit dem Titel „Fiber for Future: Glasfasernetze als nachhaltiges Investment?“ in die Motorworld München ein. Der Workshop bot eine junge Perspektive auf die Bedeutung der Nachhaltigkeit im IKT-Sektor. Mitglieder von nextgen leiteten im Rahmen eines World-Café-Formats als Tischmoderator*innen die Diskussionen.

Ausblick

Danach geht es im November gleich weiter mit einem nextgen-Lunch auf der BREKO Jahrestagung am 28.11.2024. Hier erwartet die Teilnehmenden neben Netzwerk-Angeboten ein Onboarding in die politische Welt der TK-Branche. Eines ist sicher: Für nextgen geht es spannend weiter. Auch für das kommende Jahr sind mehrere Veranstaltungen geplant. Interessierte sind herzlich
eingeladen, sich für den nextgen-E-Mail-Verteiler anzumelden oder der LinkedIn-Gruppe „nextgen-Telekommunikation“
beizutreten. Weitere Informationen sind unter www.brekoverband.de/nextgen verfügbar.

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