Im Rahmen einer festlichen Preisverleihung wurden am 28. November 2024 sieben Absolvent*innen der weißensee kunsthochschule berlin mit dem Mart Stam Preis für ihre herausragenden Abschlussarbeiten in den Bereichen Kunst und Design ausgezeichnet.

Neda Aydin, Bildhauerei – „Ausharren“
Neda Aydin beeindruckte die Jury mit ihrer Skulptur aus Stahl und Bronze durch sensible Materialbehandlung und präzise formale Setzungen, die Licht- und Raumsensibilität auf besondere Weise thematisieren.

Mareen Baumeister, Produktdesign – „Flock“
Mareen Baumeister entwickelte ein robotisches Verfahren, um grobe Wolle zu einem tragfähigen, dreidimensionalen Filz zu verarbeiten – ein innovativer Ansatz, um Ressourcen zu nutzen und neue Materialien zu schaffen.

Helen Eisen, Modedesign – „Perfect World“
Helen Eisen hinterfragt in ihrer Kollektion geschlechterspezifische Stereotypen und vereint traditionelle Handwerkskunst mit unkonventionellen Schnitten zu extravaganten, diversitätsbetonten Silhouetten.

Stavros Gialamidis, Visuelle Kommunikation – „Ciceklik – Peeling through a wall of time“
Stavros Gialamidis überzeugte die Jury mit seinem Buch, das durch die Verbindung von Fakten und Fiktion sowie einer außergewöhnlich differenzierten typografischen Gestaltung die Geschichte Xanthis aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

Fruzsina Kiss, Malerei – „Total Communication Overload“
Fruzsina Kiss reflektiert mit großformatigen, siebdruckbasierten Malereien die visuelle Kultur urbaner Räume und schafft durch malerische Überformungen imaginäre Tiefenräume.

Marina Resende Santos, Raumstrategien – „628 Years of Potatoes“
Mit dem Kartoffelanbau auf einem brachliegenden Berliner Grundstück thematisiert Marina Resende Santos – inspiriert vom brasilianischen Prinzip des usucapião – humorvoll die Besitzfrage von Land, und fordert kapitalistische Strukturen heraus.

Vivian Tamm, Produktdesign – „90° Realigning Urban Energy Dynamics“
Vivian Tamm entwickelte eine innovative Solarfassade, die sich durch intelligente Bewegungsmechanik optimal zur Sonne ausrichtet und nachhaltige Energieeffizienz mit ästhetischem Design verbindet.

Der nach dem niederländischen Architekten, Designer und ehemaligen Rektor der weißensee kunsthochschule berlin benannte Mart Stam Preis prämiert die Gewinner*innen mit einem Katalog und einer gemeinsamen Ausstellung in der Galerie Pankow im Juni 2025. 33 Absolvent*innen aus Kunst und Design haben sich in diesem Jahr um den Preis beworben. Mit ihren Abschlussarbeiten stellten sie sich am Tag vor der Preisverleihung persönlich der Jury vor.

Jurymitglieder 2024:
Antonia Dönitz, Produktdesignerin, Mart-Stam-Preisträgerin 2021
Prof. Stefan Koppelkamm, Vorstandsvorsitzender der Mart Stam Gesellschaft
Svenja von Reichenbach, Leiterin des PalaisPopulaire
Prof. Dr. Joseph Imorde, Prorektor für Studium und Lehre (Vertretung für Dr. Angelika Richter, Rektorin der weißensee kunsthochschule berlin)
Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow

Über weißensee kunsthochschule berlin

Als Gegenentwurf zur traditionellen Akademie wurde die weißensee kunsthochschule berlin 1946 gegründet. Aus der Lehre und Idee des Bauhauses hervorgehend, zeichnet sich die Hochschule durch ihr einzigartiges Profil aus: Sie bietet mehr als 800 Studierenden aus dem In- und Ausland ein einjähriges interdisziplinäres Grundlagenstudium. Den künstlerisch-gestalterischen Grundlagen folgen Diplomstudiengänge in der Freien Kunst sowie Bachelor- und Master-Studiengängen im Design. Das klassenfreie System wird flankiert von der vertiefenden, forschungsbasierten Lehre in Theorie und Geschichte. Abschließen können Studierende in den Studienrichtungen Bildhauerei, Bühnen- und Kostümbild, Malerei, Mode-Design, Produkt-Design, Textil- und Flächendesign und Visuelle Kommunikation. Komplettiert wird das Lehrangebot von den zwei weiterbildenden Masterstudiengängen Kunsttherapie und Raumstrategien.

Die Designstudiengänge arbeiten in zahlreichen überregionalen Forschungs- und Kooperationsprojekten an zukunftsweisenden und innovativen Gestaltungsprozessen und Lösungsansätzen zu den Themen Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit, Textil, Mode, Wohnen und Mobilität. Angesichts der Optimierung unserer Lebens- und Arbeitswelt und einer radikalen Kultur des Algorithmus adressieren die Freien Künste gesellschaftliche, kulturelle und kunstimmanente Themen, produzieren widerständiges Denken und entwickeln alternative Strategien und Visionen. Durch Förderinitiativen für Alumni, dazu gehören Existenzgründung, das Atelierprogramm und Stipendien der Mart Stam Gesellschaft, eröffnet die Hochschule beste Voraussetzungen für den Übergang vom Studium in den Beruf. Sie trägt damit maßgeblich zur Stärkung des kreativen Nachwuchses bei und zur Entwicklung der Kunst- und Kulturlandschaft der Wissenschaftsstadt Berlin.

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