Immer noch sind rund 320.000 BMW- und Mini-Modelle mit Dieselantrieb in Deutschland unterwegs, die wegen undichter Kühler in der Abgasrückführung (AGR) im Fahrbetrieb jederzeit in Flammen aufgehen können. Wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) auf Anfrage der Zeitschrift auto motor und sport mitteilte, waren bis Ende Oktober „über 60 Prozent der betroffenen Fahrzeuge“ in den Werkstätten. Von dem Rückruf, der 2019 ausgelöst und immer wieder auf weitere Modelle erweitert wurde, sind in Deutschland 798.930 Dieselmodelle betroffen. Das bedeutet: Bei einer Austauschquote von 60 % fahren immer noch rund 311.000 BMW und rund 6000 Mini herum, bei denen aus undichten Abgasrückführungskühlern Glykol-Kühlflüssigkeit austreten kann, berichtet auto motor und sport. In Kombination mit Rußablagerungen und starker Hitze können die Autos in Brand geraten. BMW nannte gegenüber auto motor sport sogar einen noch niedrigeren Austauschanteil von nur „mehr als 50 Prozent“, bei denen das schadhafte Bauteil ersetzt worden sei. Betroffen sind von dem Problem die Baureihen Einser bis Siebener sowie X1, X3, X4, X5 und X6 sowie Mini-Modelle mit Diesel der Baujahre 2010 bis 2022. Neuere Dieselmodelle sind von dem Rückruf nicht betroffen, da BMW seit 2022 einen neuen Zulieferer hat.

Keine Auskunft geben BMW und KBA, wie viele Brände inzwischen aufgetreten sind. BMW verweigert entsprechende Angaben, laut KBA werden diese Brände nicht erfasst. Das ist erstaunlich, weil in Polizei- und Presseberichten immer wieder von entsprechenden Bränden berichtet wird. Inzwischen liegen auto motor und sport auch Gutachten vor, in denen Brände eindeutig auf undichte Kühler zurückgeführt werden.

Dass BMW und KBA keine Angaben zu Schadensfällen machen, hält der Verbraucherrechtsanwalt Jochen Schanbacher von der Kanzlei SPL Rechtsanwälte in Stuttgart für beunruhigend. Er kritisiert, dass der 2019 erstmalig veröffentlichte Rückruf aktuell auch Modelle bis Baujahr 2022 betrifft. „Anscheinend hat das KBA geduldet, dass BMW nach dem Rückruf Ende 2019 noch jahrelang weiter Autos mit defekten AGR vertrieben hat.“ Ab 2019 wäre „ein Verkaufsstopp zu erwägen gewesen, bis BMW die Probleme in den Griff bekommt“, so der Jurist. Insgesamt dränge sich für ihn „fast der Eindruck auf“, das KBA habe „beide Augen zugedrückt“.

Redakteur: Claudius Maintz

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