Am 15. Januar 2025 eröffnet das Landesmuseum Hannover das VR-Erlebnis »In Echt? Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug*innen«.
Es ermöglicht auf digitale Weise unmittelbare Begegnungen mit Überlebenden der NS-Zeit. 

Die letzten Überlebenden werden nicht müde, ihre Erinnerungen mit den nachfolgenden Generationen zu teilen. Ihr Engagement dient uns als Mahnung, ihre Geschichten sind ein wichtiger Teil unseres kulturellen Gedächtnisses. Die Ausstellung »In Echt?« ist interaktiv, diskursiv und partizipativ. Sie zeigt einen möglichen Weg, wie virtuelle Zeitzeug*innengespräche die Erzählungen der Überlebenden bewahren und die Lücke füllen können, wenn es keine Zeitzeug*innen mehr gibt.

Das VR-Erlebnis wird im Rahmen der noch bis 2. Februar gezeigten Sonderausstellung »KZ überlebt. Porträts von Stefan Hanke« angeboten und in Kooperation mit dem Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte präsentiert. Damit bekommen Schulklassen und Besucher*innen im Landesmuseum Hannover vom 15. Januar bis
2. Februar Gelegenheit, mit »In Echt?« neue Wege des Erinnerns kennenzulernen.

In der Umgebung der beeindruckenden Fotografien von KZ-Überlebenden des Regensburger Fotografen Stefan Hanke entfaltet sich ein mehrschichtiger Diskurs über die Möglichkeiten der Medien Fotografie und Virtual-Reality-Experience für die Erinnerungsarbeit.

»In Echt?« will die Potenziale und Grenzen moderner Medien in der Geschichtsvermittlung und Erinnerungskultur nach dem baldigen Ende der NS-Zeitzeug*innenschaft untersuchen. Ziel der diskursiven Ausstellung ist der Test, ob sich Virtual Reality für diese Begegnungssituation eignet. Für zukünftige Generationen gilt es herauszufinden, ob die Erzählungen von NS-Unrecht auf diese Weise nachvollziehbar gemacht werden können, sodass sich auch virtuelle Erinnerungen als Türöffner für ein weiterführendes Interesse erweisen können. 

In volumetrischen Aufnahmen werden fünf Menschen gezeigt, die die Zeit des Nationalsozialismus als Kinder oder Jugendliche erlebt haben, darunter auch der Arzt und Holocaust-Überlebende Leon Weintraub, dem neben dem Fotoporträt und nun auch virtuell begegnet werden kann:

  1. Charlotte Knobloch (*1932 in München), geb. Neuland: Holocaust-Überlebende, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  2. Inge Auerbacher (*1934 in Kippenheim am Schwarzwald): Überlebende des Konzentrationslagers Theresienstadt, Chemikerin
  1. Ruth Winkelmann (*1928 in Hohen-Neudorf bei Berlin), geb. Jacks: Holocaust-Überlebende, Schneiderin
  2. Leon Weintraub (*1926 in Łódź): Überlebender von vier Konzentrationslagern, Arzt
  3. Kurt Hillmann (*1933 in Berlin): Holocaust-Überlebender, Diplom-Wirtschaftler

Diese heute hochbetagten Frauen und Männer engagieren sich seit vielen Jahren gegen das Vergessen, indem sie z. B. in Schulen ihre Geschichte erzählen. Hier können die Besuchenden ihnen mit einer VR-Brille dabei zusehen und zuhören. Fast fühlt es sich an, als würden diese Menschen »in echt« vor ihnen sitzen.

Förderer

Die Ausstellung im Brandenburg Museum basiert auf dem gleichnamigen Projekt »In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug*innen«, das von 2022 bis 2024 von der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH (BKG) konzipiert, in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF realisiert und im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft gefördert wurde.

Die Anschaffung von Virtual Reality Headsets als neues Vermittlungselement für das Landesmuseum Hannover wurde durch die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung ermöglicht.

Workshop für Schulklassen

Exklusiv im Zeitraum vom 15.1. bis zum 31.1. bieten wir einen Workshop für Schulklassen an, der die Ausstellung »KZ überlebt« mit dem VR-Erlebnis »In Echt?« verbindet. Das VR-Erlebnis bietet einen emphatischen, individuellen und emotionalen Einstieg in die NS-Geschichte und ergänzt den analogen Teil des Workshops, welcher sich mit den Biografien der Menschen hinter den in der Ausstellung gezeigten Porträts von Stefan Hanke befasst. Somit fördert der Workshop multiperspektivisches Denken und den Austausch untereinander. Gleichzeitig vermittelt er Medienkompetenz und erörtert die Frage: Ist eine virtuelle Begegnung ein geeignetes Mittel, um ein Bewusstsein für Menschenrechte zu schaffen?
Der Workshop für Schulklassen ist ausgebucht.

Informationen zur Ausstellung

Die Ausstellung »KZ überlebt. Porträts von Stefan Hanke« ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet und kann mit dem normalen Museumseintritt besucht werden.
Empfohlen wird die Nutzung des VR-Erlebnisses »In Echt?« ab einem Alter von 14 Jahren. Insbesondere für Schulklassen gibt es Dienstag bis Freitag ein umfangreiches Workshop- und Begleitprogramm (bereits ausgebucht).
Allen anderen Besucher*innen steht das VR-Erlebnis »In Echt?« von Freitag, 14 Uhr, bis Sonntag 18 Uhr zur Verfügung.

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