• Entwicklungsfahrplan: Verkaufsstart im Sommer, erste Auslieferungen im Herbst
  • Polarkreis Test Center: Härtetest für Mensch und Maschine bei -30 Grad Celsius
  • Test Center Dudenhofen: Chassis-Entwicklung für beste Fahreigenschaften
  • EMV-Labor Rüsselsheim: Abschirmung für elektromagnetische Verträglichkeit

Die sechste Corsa-Generation befindet sich zur Einführung im Herbst auf der Zielgeraden. Der Kleinwagen ist mit den neuesten virtuellen Entwicklungsmethoden besonders effizient entstanden. Aktuell absolviert er seine Runden auf den gewohnten Opel-Teststrecken, wo ihn die Opel-Ingenieure auf Herz und Nieren in der rauen Praxis testen, verfeinern und validieren. Seit Januar haben die Opel-Experten für Fahrwerk, Antriebsstrang, Elektronik, Beleuchtung und weitere Entwicklungsfelder den langen und eiskalten polaren Winter in Schwedisch-Lappland für ausführliche Testfahrten auf zugefrorenen Seen und tief verschneiten Landstraßen genutzt. Die bereits weit entwickelten Vorserienfahrzeuge drehen zudem jetzt ihre Runden im Test Center Dudenhofen. Zugleich finden am Rüsselsheimer Stammsitz zahlreiche Labortests statt. So wird hier beispielsweise die elektromagnetische Verträglichkeit der gesamten Bordelektronik geprüft – wie zum Beispiel die Unabhängigkeit von externen Spannungs- und Strahlungsquellen.

„Bei der Entwicklung der sechsten Opel Corsa-Generation haben wir besonderen Wert auf die Effizienzsteigerung gelegt“, sagt Thomas Wanke, Global Lead Development Engineer, Vehicle Performance. Der Opel-Ingenieur arbeitet bereits zum vierten Mal am Entstehen einer neuen Corsa-Generation. „Das Auto ist deutlich leichter geworden, was den Verbrauch senkt und den Fahrspaß erhöht. Im Moment legen wir letzte Hand beim Chassis an. Wie bei den vorangegangenen Corsa-Generationen, an denen ich gearbeitet habe, wurde es auf den unterschiedlichsten europäischen Straßen entwickelt – darunter natürlich auch bei hohen Geschwindigkeiten auf der deutschen Autobahn. Denn wir wollen den Kunden ein Top-Chassis bieten, mit der perfekten Balance aus Sicherheit, Komfort und Fahrspaß.“

Kunden können sich schon jetzt auf einen sehr spritzigen und sehr effizienten Corsa freuen. Durch Leichtbautechnologie konnte das Gewicht des Bestsellers – mit bislang über 13,6 Millionen verkauften Autos in fünf Generationen seit 1982 – um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorgängermodell reduziert werden. Die leichteste Variante unterbietet mit 980 Kilogramm ohne Fahrer sogar die magische 1.000-Kilo-Marke. Das Fahrwerk überzeugt mit der Opel-typischen Ausgewogenheit aus Sportlichkeit und Komfort – wobei der Neue sich spürbar dynamischer als sein Vorgänger gibt. Erstmals wird der Opel Corsa auch als rein elektrische Variante angeboten – und das gleich zum Verkaufsstart im Frühsommer.

Wintertests: Bester Komfort und höchste Sicherheit unter allen Bedingungen

Wie gewohnt haben die Opel-Ingenieure die nächste Corsa-Generation monatelang nur rund 40 Kilometer südlich des Polarkreises in Schwedisch-Lappland getestet – darunter auch die Spezialisten aus der Abteilung Chassis-Kontrollsysteme. Sie stimmten final das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), die Traktionskontrolle und das Anti-Blockier-System (ABS) auf besonders herausforderndem Untergrund und bei extremen Temperaturen von -30 Grad Celsius ab. Das Ziel dieser Härtetests: Egal ob auf Eis, Schnee, Schneematsch, Asphalt, bei teilweise völlig unterschiedlichen Reibwerten für die linken und die rechten Räder – die Regelsysteme müssen immer zuverlässig funktionieren. Die Opel-Ingenieure gehen bei der Feinkalibrierung bis ins kleinste Detail, sodass der neue Corsa ein hohes Maß an Sicherheit, Komfort sowie Fahrdynamik bietet. Hier gilt es, mit gekonnter Hand abzustimmen: Wo hört der Fahrspaß auf und fängt der ESP-Eingriff an? Nirgends sind die Bedingungen für einen solchen Feinschliff besser als am Polarkreis. Dafür fahren die Ingenieure immer wieder Testrunden auf den eigens präparierten Handlingstrecken, den Kreisbahnen sowie den Sondertestflächen und optimieren unermüdlich die Regelsysteme.

Die Testfahrten mit den getarnten Autos in Lappland begannen bereits kurz nach Weihnachten auf schwedischen Landstraßen. Von Januar bis Ende März war die Eisschicht auf den zugefrorenen Seen mit rund einem Meter so dick, dass sie die Erlkönige und die im Dauereinsatz über die Pisten fahrenden Schneefräsen, Grader (auch „Straßenhobel“ genannt) und Bewässerungslaster tragen konnte. Die langen Polarnächte waren auch ideal, um die überragende Opel-Lichttechnik ausgiebig unter härtesten Bedingungen zu testen. Beim neuen Corsa gibt es erstmals das adaptive IntelliLux LED® Matrix-Licht, das bereits mit dem Astra und Insignia im jeweiligen Segment Premiere feierte. Jetzt hat es in der Corsa-Klasse seinen ersten Auftritt. Dank des rauen Klimas und der Außenbedingungen in Nordschweden konnten die Opel-Ingenieure das intelligente, blendfreie System weiter optimieren. Es passt seine Lichtleistung automatisch und kontinuierlich der jeweiligen Verkehrssituation und Umgebung an. Vorausfahrende sowie entgegenkommende Autos werden im Fernlichtmodus vom Lichtkegel einfach „ausgeschnitten“, während der Corsa-Fahrer weiterhin von „stadionhellen“ Sichtverhältnissen profitiert. Die Einführung des IntelliLux LED® Matrix-Lichts in einem Kleinwagen wie dem Corsa ist ein weiterer eindrucksvoller Beleg dafür, wie Opel kontinuierlich Technologien demokratisiert.

Hochgeschwindigkeitstest: Durch die Steilkurve im Test Center Dudenhofen

Von der sagenhaften Lichtausbeute des neuen Corsa schwärmen auch die Opel-Ingenieure bei ihren nächtlichen Testfahrten auf der Rundbahn, dem Handlingkurs und der Komfortstrecke im Test Center Dudenhofen unweit des Opel-Stammsitzes Rüsselsheim. Auf den langen Geraden haben die Experten dem Newcomer seine Autobahnreife antrainiert. Vor allem Lenkung und Dämpfung müssen dabei einer ganz eigenen Opel-Philosophie folgen.

„Wir legen höchsten Wert auf die Aufbaukontrolle. Jeder Opel muss beispielsweise lange Bodenwellen bei Autobahngeschwindigkeit straff und präzise wegstecken. Niemals darf sich das Auto dabei schwammig anfühlen. Der neue Corsa überzeugt auch in dieser Disziplin“, erklärt Entwicklungs-Ingenieur Thomas Wanke.

Also wurde die geschwindigkeitsabhängige Lenkung auf beste Präzision, homogenen Kraftaufbau und gute Rückmeldung abgestimmt. Die Stoßdämpfer sind so ausgelegt, dass der Corsa auch in der Neutrallage – wenn die Dämpfer eigentlich gerade Pause haben – stets stabil geführt wird, um bei der kleinsten Fahrbahnunebenheit oder einem Lastwechsel sofort anzusprechen. Auch bei Spurwechsel- und Bremstests in Autobahntempo mussten sich die Vorserienfahrzeuge beweisen. Selbst jenseits von Tempo 140 km/h darf der neue Corsa hier nicht unkontrolliert ausbrechen; Bremsübersteuern ist absolut tabu. Zudem werden bei den Hochgeschwindigkeitsfahrten durch die Steilkurve alle Karosseriekomponenten geprüft – kein Teil darf flattern, vibrieren oder lästige Geräusche verursachen.

Hat der Corsa alle Autobahndisziplinen erfolgreich absolviert, kann er zum Baden fahren: In der Wasserdurchfahrt werden verschiedene Tiefen ab 25 Zentimeter getestet. Dabei schiebt der Testwagen eine imposante Welle vor sich her. Nun darf kein Wasser ins Innere eindringen, der Motor keines ansaugen, alle elektrischen Systeme müssen sich unbeeindruckt zeigen, und jedes Bauteil soll der Bugwelle widerstehen. Besonders die untere Motorabdeckung – obwohl mit vollem Wasserdruck belastet – darf nicht abreißen.

Elektroniktests: Tag und Nacht im EMV-Labor in Rüsselsheim

Während Entwicklungsprototypen und Vorserienmodelle im hohen Norden, in Dudenhofen und an unterschiedlichen, geheim gehaltenen Orten im In- und Ausland auf die Strecke gehen, durchlaufen weitere Corsa-Fahrzeuge intensive Tests in den Rüsselsheimer Prüfständen und Laboren. So zum Beispiel im unternehmenseigenen EMV-Labor. EMV steht für elektromagnetische Verträglichkeit. Dort begleiten die Opel-Ingenieure die gesamte Fahrzeugentwicklung bis zur Serienreife. Sie stellen bei jedem Entwicklungsschritt sicher, dass es nicht zur wechselseitigen Beeinflussung von verschiedenen Elektroniksystemen kommt. Früher galt es nur, das berühmte Knistern im Radio zu unterdrücken, das vom Generator, der Zündanlage, dem Scheibenwischermotor oder ähnlichen Komponenten verursacht wurde. Heute ist die Aufgabe um ein Vielfaches komplizierter – schließlich bietet der neue Opel Corsa eine ganze Bandbreite hochmoderner elektronischer Einrichtungen. Dazu zählen Sicherheitsfeatures wie ESP und die zahlreichen Assistenzsysteme ebenso wie das IntelliLux LED®-Matrix-Licht, das Soundsystem und die gesamte Infotainment-Elektronik.

Deshalb heißt es für den Corsa: Vorfahren im EMV-Zentrum. Das Team aus Opel-Ingenieuren überprüft in den speziell ausgestatteten Räumen, wie die Fahrzeugelektronik auf mögliche elektromagnetische Störungen reagiert. Diese können sowohl leitungsgeführt über Kabelsätze als auch über die Luft übertragen werden. Dazu werden die Fahrzeuge in allen erdenklichen Frequenzbereichen bestrahlt. Die eigentümlich anmutenden Absorber an den Wänden „saugen“ die ausgestrahlten Wellen auf, so dass diese nicht unkontrolliert in den Raum zurückgeworfen werden. Auf diese Weise gewinnen die Ingenieure saubere, verwertbare Messdaten. Erst wenn alle Fahrzeugsysteme absolut resistent gegenüber elektromagnetischen Strahlungsquellen von außen sind, erhält das Opel-Modell grünes Licht. Für den neuen Corsa und seine Elektroniksysteme heißt es bereits: Prüfung bestanden. Die Elektronik ist optimal von äußeren Einflüssen abgeschirmt.

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