ZdK-Präsident Sternberg für Erhalt des Verbotes organisierter Suizidbeihilfe

Mit großer Sorgen verfolgt das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die Entwicklung in der Diskussion über die organisierte Suizidbeihilfe. „Das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe schützt kranke, alte und schwache Menschen vor Fremdbestimmung und dem Druck, der droht, wenn die Suizidbeihilfe rechtlich und gesellschaftlich als normal bewertet wird. Dieses Gesetz ist nach unserer Überzeugung keine übergriffige Einschränkung des Selbstbestimmungsrechts“, unterstrich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, in seinem Bericht zur Lage vor der ZdK-Vollversammlung in Mainz.

Mit Blick auf die Verhandlungen des Bundesverfassungsgerichts über die Klagen gegen die 2015 beschlossene Neufassung des § 217 StGB führte der Präsident des ZdK aus:

„Mich hat an der Verhandlung des Verfassungsgerichts erschreckt, dass es von den Befürwortern einer Liberalisierung und offenbar auch von einigen Richtern als Inbegriff menschlicher Freiheit gewertet wird, mit Hilfe von Ärzten, Sterbehilfevereinen oder gar staatlichen Behörden aus dem Leben scheiden zu können. Jeder Mensch hat das Recht auf ein Sterben in Würde – aber die Vorstellung einer Gesellschaft, in der die Selbsttötung als Dienstleistung verfügbar sein muss, hat für mich nichts mit der Achtung der Menschenwürde zu tun. In einer solchen Gesellschaft wird der Menschenwürde ihre Unantastbarkeit genommen. Die Selbsttötung ist nicht der Gipfel der Autonomie, sondern deren Auslöschung.“

ZdK-Präsident Sternberg: Organspende muss freiwilliges Geschenk bleiben

In der Debatte um die Neuregelung der Organspende hat sich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, erneut gegen die doppelte Widerspruchslösung  und für einen Ausbau der geltenden Entscheidungslösung ausgesprochen. „Voraussetzung für die Organentnahme muss weiterhin eine freiwillige Einwilligung des Spenders oder, falls keine Einwilligung vorliegt, die Zustimmung der Angehörigen sein. Die Organspende ist ein freiwilliges Geschenk und muss es bleiben“, unterstrich er in seinem Bericht zur Lage vor der ZdK-Vollversammlung in Mainz.

Ausdrücklich begrüßte Sternberg das Ziel, die Organspendebereitschaft und die Transplantationszahlen zu erhöhen. Das wichtigste Medium hierzu sei das bereits in Kraft getretene neue Gesetz, das die Abläufe in den Kliniken, die Vergütung für Organentnahmen und -transplantationen sowie die Identifikation der Spender verbessere. Dazu gehörte aber auch, die Zahl der zu Lebzeiten dokumentierten Entscheidungen für oder gegen eine Organspende zu steigern. Auf dieser Linie sieht der ZdK-Präsident den Antrag der fraktionsübergreifenden Gruppe um die Gesundheitspolitikerinnen Karin Maag (CDU), Ulla Schmidt (SPD), Christine Aschenberg-Dugnus (FDP) und die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock (Bündnis 90 / Die Grünen) und Katja Kipping (Die Linke).

ZdK-Präsident Sternberg begrüßt Gütesiegel für fair produzierte Kleidung

Keine Kürzungen im Entwicklungshaushalt

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, begrüßt die Initiative des Bundesministers für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Gerd Müller, ab dem kommenden Sommer fair produzierte Kleidung mit einem staatlichen Gütesiegel,  dem „Grünen Knopf" zu kennzeichnen.

Sternberg erinnerte in diesem Zusammenhang an die Katastrophe in Bangladesch, die sich gerade  zum sechsten Mal jährt, und bei der beim Einsturz einer Textilfabrik über tausend Menschen zu Tode kamen und viele weitere schwer verletzt wurden. „Die Menschen arbeiteten dort unter unvorstellbaren Verhältnissen, die gegen Menschenrechte verstoßen. Dort wurde hauptsächlich Kleidung für den Export produziert, auch für unsere europäischen Modefirmen – Kleidung, die wir kaufen und tragen. Diese Katastrophe ist ein besonders markantes Beispiel dafür, wie unser Wohlstand nicht zuletzt durch Ausbeutung von Menschen in armen Regionen erwirtschaftet wird. Um daran etwas zu ändern, bedarf es eines langen Atems. Es geht um unser Konsumverhalten, um Bewusstsein für faire Produktionsbedingungen und es geht um die Verantwortung der Unternehmen für soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der gesamten Textil-Lieferkette“, unterstrich der Präsident des ZdK vor der Vollversammlung in Mainz.

Alarmiert zeigte Sternberg sich in diesem Zusammenhang  von Kürzungsplänen im Bundeshaushalt: „Nach Jahren des mühsam errungenen Mittelaufwuchses, durch den Deutschland bei den Ausgaben für Entwicklungshilfe endlich der 0,7-Prozent-Quote nahekam, zeichnet sich nun ein Rückschritt ab. Ein Kurswechsel würde dafür sorgen, dass Gelder fehlen, die dringend zur Armutsbekämpfung und zur Schaffung von dauerhaften Perspektiven für die Menschen in den Ländern des globalen Südens benötigt werden. Wie schon oft in der Vergangenheit ist es leider wieder an der Zeit, dass wir die Einhaltung des 0,7-Prozent-Ziels anmahnen müssen. Nicht zuletzt handelt es sich dabei um einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung in den Herkunftsländern vieler Flüchtlinge.“

ZdK-Präsident Sternberg zu den Erschütterungen der Ostertage

Terror gegen Christen in Sri Lanka

Als Pervertierung der eigenen und jeder anderen Religion hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, die Berufung der Attentäter von Sri Lanka auf ihren Glauben bezeichnet. „Es darf keine Gewalt im Namen Gottes geben. Wir wollen uns auch weiterhin gemeinsam mit frommen Muslimen der Pervertierung des Islam im islamistischen Terror entgegenstellen. Religionen dürfen nicht Grund für Terror, sondern müssen Medium seiner Überwindung sein“, unterstich er in seinem Bericht zur Lage vor der ZdK-Vollversammlung in Mainz.

„Der Terror gegen unsere Glaubensgeschwister, die das höchste Fest der Christenheit feiern wollten, ist unerträglich. Sie wurden ermordet, weil und während sie ihren Glauben ausübten“; erinnerte der ZdK-Präsident. „Mit ihnen werden viele andere weltweit wegen ihres christlichen Bekenntnisses verfolgt und drangsaliert. Wir alle fühlen uns betroffen und fühlen die Trauer, Ohnmacht und Verzweiflung der Angehörigen, beten für sie und vergessen sie nicht.“

Brand von Notre Dame

Mit Blick auf die Erschütterungen der vergangenen Kar- und Ostertage erinnerte Sternberg auch noch einmal an den Brand der Kathedrale Notre Dame und den drohenden Verlust dieses historischen, kunstgeschichtlichen und religiösen Denkmals ersten Ranges. Er betonte die Dankbarkeit für die große nationale und internationale Solidarität für den Wiederaufbau.

In diesem Zusammenhang wies der Präsident des ZdK darauf hin, dass im laizistischen Frankreich alle Kirchen, die vor 1903 gebaut wurden, vom Staat unterhalten werden. Im Gegensatz dazu könnten die Gläubigen in Deutschland dank ihrer Kirchenbeiträge, der Kirchensteuer, ihre Kirchengebäude selbst pflegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Generalsekretariat

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft. Entsprechend dem Dekret des II. Vatikanischen Konzils über das Apostolat der Laien (Nr. 26) ist das ZdK das von der Deutschen Bischofskonferenz anerkannte Organ, das die Kräfte des Laienapostolats koordiniert und das die apostolische Tätigkeit der Kirche fördern soll. Die Mitglieder des Zentralkomitees fassen ihre Entschlüsse in eigener Verantwortung und sind dabei von Beschlüssen anderer Gremien unabhängig.

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