„Die Stausituation in und um Bonn ist das Ergebnis jahrzehntelanger Versäumnisse“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille: „Nicht erst jetzt zeigt sich, dass eine alleinige Ausrichtung auf den ÖPNV und das Fahrrad die Verkehrsprobleme nicht lösen wird.“ Im Gegenteil wurden durch die seit fast 30 Jahren anhaltend gute wirtschaftliche Entwicklung immer mehr Arbeitsplätze geschaffen, die auch erreicht werden müssen. Investitionen in den ÖPNV haben mit der gestiegenen Nachfrage nicht Schritt gehalten, Straßen sind so gut wie keine hinzugekommen, Fahrradwege nicht ausreichend vorhanden. Entlastungen durch zusätzlichen arbeitsnahen Wohnungsbau hat es ebenfalls kaum gegeben. Deshalb – so Hille – stehe die Region leider zweimal täglich im Stau – und das nicht nur mit dem PKW. „Wir müssen jetzt kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmenpakete schnüren,“ sagt IHK-Geschäftsführer Professor Dr. Stephan Wimmers.

Kurzfristig umzusetzende Maßnahmen sind:

– die flächendeckende Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements

– eine Attraktivitätssteigerung des Jobtickets, so dass sich der Erwerb für alle Unternehmen lohnt

– Mitarbeiter durch Förderung und Parkraumbewirtschaftung zur Nutzung des Fahrrads und des ÖPNV motivieren

– One-way/three-way-Lösungen testen

Mittelfristig umzusetzende Maßnahmen sind:

– die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis sollten Park & Ride-Flächen identifizieren, ausweisen und bereitstellen

– die umgehende Planung der Südtangente

– die Planung der Hardtbergbahn

– die Planung der Seilbahn auf den Venusberg

Langfristig umzusetzende Maßnahmen sind:

– Bau der Südtangente

– Bau der Seilbahn

– Bau der Hardtbergbahn

– Bau einer direkten Schienenverbindung vom Bonner Hauptbahnhof zum Flughafen Köln/Bonn

„Wenn wir jetzt nicht handeln, wird die Region noch viel stärker im Verkehrschaos versinken“, sagen Hille und Wimmers. „Das gefährdet auch unsere Standortattraktivität.“

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