Am heutigen "Tag der Seefahrt" soll eines besonders bemerkenswerten Seefahrers gedacht werden:

Ma He, der spätere Zheng He, wird 1371 in Yunnan, einer Provinz im Südwesten Chinas, geboren. 1381 greifen chinesische Truppen Yunnan an, um die letzten verbliebenen Anhänger der Mongolen endgültig zu vernichten. Auch Ma Hes Familie, die ebenfalls im Dienst eines mongolischen Gouverneurs gestanden hatte, wird von den chinesischen Truppen bestraft: Sein Vater wird getötet, und Ma He selbst ist unter den knapp 400 Gefangenen, die kastriert werden. Viele jener, die den qualvollen und gefährlichen Eingriff überleben, enden als Palasteunuchen am Hof des Kaisers. So auch Ma He, der schließlich dem Sohn des Kaisers, Prinz Zhu Di, als Diener zugeteilt wird.

Die nächsten 20 Jahre verbringt Ma He an der Seite Zhu Dis an der chinesischen Nordgrenze und kämpft mit ihm gegen die Mongolen. Als fähiger Anführer und tapferer Soldat gewinnt er im Laufe der Zeit das Vertrauen des Prinzen.

Als dieser dann am 17. Juli 1402 als dritter Ming-Kaiser unter dem Namen Yongle ( Ewige Freude) den Thron besteigt, ist das auch für die Karriere des getreuen Eunuchen Ma He, der nun den Ehrentitel Zheng He verliehen bekommt, entscheidend.

1405 überträgt ihm Yong Le das Kommando über einen gewaltigen Flottenverband: Mit über 250 reich beladenen Schiffen und fast 30 000 Mann an Bord bricht er zu der ersten von insgesamt sieben Tributfahrten auf, die die Seefahrer bis an die Küste Ostafrikas führen.

Auf jeder dieser Reisen sind die chinesischen Abenteurer zwei lange Jahre unterwegs. Sie besuchen insgesamt 37 Länder. Zählt man den Zeitraum der sieben Expeditionen mitsamt der neuerlichen Ausrüstung der Schiffe und den Reparaturarbeiten nach jeder Rückkehr zusammen, sind das 28 Jahre, in denen China die größte Seefahrernation des Mittelalters darstellt.

Bemerkenswert an den Reisen in die Fremde ist: Die Chinesen kommen nicht mit der Absicht zu kämpfen, die bereisten Länder zu besetzen und deren Bewohner auszurotten.

Sie bringen Geschenke.

Aber warum tun sie das? Was verbirgt sich hinter derart kostspieligen, aufwendigen und gefährlichen Unternehmungen? Und warum wird nach dem Tod des Admirals Zheng He die gewaltige Flotte dem Verfall preisgegeben?

Die Baupläne für die Schatzschiffe vermodern, die Aufzeichnungen über die Reisen gehen fast alle verloren, die Seeleute und Soldaten werden für andere Arbeiten eingesetzt. Und der große und kühne Admiral Zheng He wird vergessen…

Lesen Sie mehr über die spannenden Abenteuer des Admirals Zheng He in:
"Der Admiral des Kaisers. Die Abenteuer des Eunuchen Zheng He", Drachenhaus Verlag, 24,00 €.

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