Krypto-Trojaner haben in den vergangenen Monaten bei Cyber-Kriminellen stark an Popularität gewonnen. Hacker und IT-Sicherheitsexperten befinden sich mittlerweile in einem regelrechten Wettlauf. Die einen versuchen, Verschlüsselungs-Software so weit wie möglich zu verbreiten, die anderen wollen geeignete Entschlüsselungsverfahren finden. Den zahllosen Opfern dieser Programme bleibt nur, entweder zu bezahlen oder darauf zu hoffen, dass die Whiteheads bald einen Weg finden, die Verschlüsselung zu knacken.

Wer keine Lust hat, den Kriminellen sein Geld in den Rachen zu werfen, um wieder an seine Daten zu gelangen, muss Geduld mitbringen – je nachdem, welches Programm er sich eingefangen hat. Doch es gibt auch Dinge, die man in der Zwischenzeit tun kann. So hat der Sicherheitsforscher Michael Gillespie zwei sinnvolle Tools entwickelt und stellt diese kostenfrei im Netz zur Verfügung.

Über das Portal ID-Ransomware können Betroffene herausfinden, welcher Krypto-Trojaner ihre Daten verschlüsselt hat. Das erleichtert die Suche nach einer passenden Gegenmaßnahme ungemein! Derzeit kann das Portal 283 verschiedene Erpressungstrojaner identifizieren. Dazu kann man entweder eine der verschlüsselten Dateien oder die Datei mit der Nachricht der Kriminellen hochladen. Handelt es sich um einen der bekannten Schädlinge, erhält man den Namen und erfährt, ob es bereits eine entsprechende Entschlüsselungs-Software gibt. Im Zuge des Datenschutzes sollte man jedoch keine sensiblen Dateien für den Test nutzen, denn falls es sich nicht um einen der bekannten Trojaner handelt, werden die Daten an ein Netzwerk von Malware-Analysten weitergeleitet. Das hilft zwar dabei, die Datenbank zu erweitern und schneller eine Entschlüsselung zu finden, ist aber dem Schutz der im Dokument enthaltenen Daten nicht unbedingt zuträglich.

Das zweite Tool, das Gillespie zur Verfügung stellt, nennt sich CryptoSearch und ermöglicht es dem Nutzer, seinen Windows-Rechner nach verschlüsselten Daten zu durchsuchen. Die gefundenen Dateien können dann gesammelt und auf einer externen Festplatte abgelegt werden. Man mag sich fragen, was das bringen soll, aber solange noch keine Entschlüsselungs-Software existiert, kann es durchaus sinnvoll sein, die betroffenen Daten extern – und vor allem gesammelt – abzulegen, denn dann kann man direkt mit der Wiederherstellung beginnen, sobald es ein geeignetes Programm gibt. Ein Pluspunkt: CryptoSearch behält beim Export der verschlüsselten Daten den originalen Dateipfad bei, sodass sich die Daten später leichter zuordnen lassen.

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