Aus der aktuellen Beobachtung zeigt sich, dass Frauen rar sind bei der Besetzung von Speaker-Rollen, Autorenschaft und bei der Teilnahme an Panels, Diskussions- und ExpertInnenrunden. Der Verein selbstverpflichtet sich daher in einem Sechs-Punkte-Papier bei Auftritten, Beteiligungen und Aktivitäten seiner Amtsinhabenden aus Präsidium und Vorstand zu einer ausgewogenen Geschlechterverteilung. Wenn also die Initiative D21 für ein bislang rein männlich geplantes Panel angefragt würde, hieße das für einen männlichen D21-Vorstand, auf seine Teilnahme zu verzichten. Ausnahmen sind nur durch explizite Präsidiumsentscheidung möglich. Dafür würde die Initiative D21 dabei unterstützen, stattdessen eine geeignete weibliche Diskutantin (auch außerhalb der D21-Mitglieder) für die Paneldiskussion zu gewinnen
Zu wenig gelebte Gleichberechtigung
„Wir reden über die Notwendigkeit von ausgewogenen Datensets, um Bias zu vermeiden, und schaffen Ausgewogenheit im Analogen nicht einmal bei den simpelsten Mechanismen“. Thomas Langkabel, Vize-Präsident der Initiative D21 und Initiator des Kodex‘, hält weiter fest: „Frauen bringen notwendige Perspektiven ein, schließlich repräsentieren sie die Hälfte der digitalen Gesellschaft. Eine ausgewogene Perspektivenvielfalt verhindert verzerrte Sichtweisen und ist damit essenziell für zeitgemäße Diskussionen“.
Für alle Themen der Digitalisierung stehen eine Vielzahl von Kompetenzträgerinnen aus allen Bereichen der Zivilgesellschaft, der Politik, der Wirtschaft, der Verbände, der Wissenschaft und auch der Verwaltung zur Verfügung.
Diversität ist mehr als nur Geschlechtervielfalt
Bereits 2017 verpflichtete sich die Initiative D21 per Satzungsänderung zu einer Geschlechterquote in Vorstand und Präsidium. Zusätzlich zur Quote wurde die Regelung des „leeren Stuhls“ eingeführt, d. h., dass die Position in Präsidium oder Vorstand nicht besetzt wird, wenn sich keine Frau zur Wahl stellt.
Diversität macht mehr aus als nur eine ausgewogene Geschlechterverteilung, ein entsprechendes Hinwirken kann somit nur ein Element einer umfassenden und konsequenten Diversity-Strategie sein. Die Initiative D21 wird weitere Schritte zu einer umfassenderen Diversität angehen.
Copy Paste und Feedback ausdrücklich erwünscht
Ein Verein allein macht noch keinen großen Unterschied. Die Initiative D21 lädt daher Unternehmen, Institutionen und Verbände ein, den Diversity-Kodex zu übernehmen oder als Grundlage eigener entsprechender Regelwerke zu nutzen und stellt dafür eine Blaupause bereit. Der Kodex wird als ersten Vorschlag für die Diskussion gesehen. Zu Anpassungen und Verbesserungen möchte der Verein mit anderen im Dialog bleiben.
Die Initiative D21 ist Deutschlands größtes Netzwerk für die Digitalisierung. Der gemeinnützige Verein wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, die digitale Spaltung der Gesellschaft zu verhindern. Per Satzung ist überdies die Förderung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, um die Chancengleichheit in der Informationsgesellschaft zu unterstützen, verankert. Rund 200 Mitgliedsunternehmen und -organisationen aller Branchen sowie politischer Partner von Bund und Ländern bringen gemeinsam praxisnahe Non-Profit-Projekte voran, die die durch die Digitalisierung entstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen in all ihren Facetten erfassen und Bürgerinnen und Bürger befähigen sollen, sich selbstbestimmt in der digitalen Welt bewegen zu können. Der Verein ist engagiert, den Diskurs zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu verbessern.
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