Biomethan ist im Grunde ein Gas, das hauptsächlich aus Methan besteht, das entweder durch Aufbereitung von Biogas oder durch Methanisierung von Bio-Synthesegas gewonnen wird. Erdgas besteht ebenfalls im Wesentlichen aus Methan und kann dadurch problemlos durch Biomethan ersetzt werden, mit dem entscheidenden Vorteil, dass Biomethan eine deutlich bessere Klimabilanz aufweist als fossiles Erdgas.
Verantwortlich für die Veranstaltung waren die Agrar GmbH Frohndorf/Orlishausen, die Ohra-Energie, das Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie, das Kompetenznetzwerk Biogas, das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk e.V., der Thüringer Bauernverband e.V. und der Fachverband Biogas. Organisatorisch sowie finanziell wurde die Veranstaltung von der PlanET Biogastechnik GmbH unterstützt.
Biomethan auf die Straße bringen
„Grundsätzlich kommen unterschiedliche Modelle für die Vermarktung im Kraftstoffsektor infrage. Ob beispielsweise eine „Hof-Biogastankstelle“ direkt mit Biomethan versorgt werden soll oder ob das Gas zunächst in das öffentliche Gasnetz eingespeist werden soll und an anderer Stelle vertankt wird, hängt von verschiedenen Standortbedingungen ab.“ Erläutert Herr Braune von der Ohra Energie. Eine Biogastankstelle biete in jedem Fall ein interessantes Geschäftsmodell mit einer hohen regionalen Wertschöpfung.
Der Verkehrssektor braucht Biomethan
Ein wesentlicher Ansatz ist die über 90 % CO2-Einsparung im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen. Wenn das Biomethan aus Gülle und Mist hergestellt wird, sogar bis zu einer Reduzierung von 202 % CO2 und zudem eine signifikante Reduzierung von NOx und Staub im Abgas. Gesellschaftliche Ziele wie Klimaschutz, Defossilisierung der Wirtschaft und Minderung lokaler Emissionen sind ein wichtiger Beitrag.
Unternehmerische Ziele können der Verkauf von Biomethan-Molekülen an den Tankstellenbetreiber zum CNG-Preis, sowie der Verkauf von THG-Quotenmengen (CO2äq.) sein. Bei Nichterfüllung der THG-Quotenmengen bedeutet das für den Kraftstoff-Inverkehrbringer eine Abgabe „Pönale“ in Höhe von 470,00 EUR pro Tonne CO2äq. Überschuss.
Infobox: Gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) §37a müssen Kraftstoff-Inverkehrbringer einen THG (Treibhausgas) Minderungsanteil von 6 % ab 2020 erfüllen. Der Biomethanhersteller generiert über die entsprechenden CO2-Einsparmengen die THG-Quote, die er entsprechend an die Quotenverpflichteten (Kraftstoff-Inverkehrbringer) verkaufen kann. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Biomethanmengen nachweislich in den Verkehr gebracht sprich in einem CNG-Fahrzeug vertankt worden sind.
Hohes Potenzial in der Biogasbranche
Die genannten Vorteile zeigen auf, dass dies ein wichtiges Standbein für Biogasanlagenbetreiber sein kann, um die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu erhöhen. Schon seit 2006 steigt die Produktion von Biomethan konstant und produzierte 2018 etwa 10.018 GWh Biomethan. Davon landeten nur 4 % – ca. 400 GWh Biomethan (Branchenbarometer Biomethan 2019*, div. dena 2018) – im Verkehrssektor.
Um mehr Fahrzeuge mit umweltfreundlichem Kraftstoff zu versorgen, ist das Potenzial vorhanden.
Fördermöglichkeiten
Die Richtlinien über die Förderung von energieeffizienten und/oder CO2-armen und schweren Nutzfahrzeugen in Unternehmen des Güterkraftverkehrs kommen aus der Politik. Dabei werden Unternehmen bei der Anschaffung von Lkw und Sattelzugmaschine mit CNG-Antrieb mit 8.000,00 EUR oder LNG-Antriebe mit bis zu 12.000,00 EUR bezuschusst (nicht mehr als 40 % der Investitionsmehrkosten). Zusätzlich werden ab 1. Januar 2019 CNG/LNG-Lkw für zwei Jahre von der Maut befreit, abhängig von der Gewichtsklasse bis zu 18,7 Cent pro gefahrenem Kilometer Ersparnis. Um die CNG/LNG Mobilität weiter voranzutreiben, brauchen wir eine diskriminierungsfreie Förderung von E-Mobilität und Gas-Mobilität, um auch für Endverbraucher oder Unternehmen noch attraktiver zu werden.
Weiterentwicklungsmöglichkeiten und strategische Ausrichtung eines Landwirtschaftsbetriebes
Im Impulsvortrag von Herrn Key, Geschäftsführer Agra GmbH Frohndorf/Orlishausen, wurde auf die Problemfelder für eine Weiterentwicklung der Firma eingegangen. Gegliedert unter harten Faktoren mit einem direkten ökonomischen Einfluss und weichen Faktoren mit nicht exakt messbaren ökonomischen Einfluss. Zu den harten Faktoren zählen die EU Agrarpolitik, Kürzung direkter Zahlungen und dazu die Erhöhung der Auflagen, sowie die Ausgestaltung des EEG (Biomethan) in der Politik. Weiche Faktoren sind Imageprobleme der Landwirtschaft, sinkende staatliche Hilfen beim Risikomanagement (z.B. Dürre usw.) und Überforderung des landwirtschaftlichen Managements bei der Globalisierung. Diese Faktoren wirken sich außerdem demotivierend auf die Belegschaft eines landwirtschaftlichen Unternehmens aus.
Die strategische Ausrichtung und das Unternehmenskonzept sind ebenfalls wichtige Bausteine. Herr Key möchte in den Ausbau einer Beregnungsfläche (regional) für den Grundfutteranbau sowie in ein Biogasanlagenkonzept nach dem Auslauf des EEG investieren. Das Konzept beinhaltet eine Direktvermarktung von Strom und Gas, um dadurch die Wirtschaftlichkeit seiner Anlage zu erhöhen. Durch das Aufbereiten von Biogas zu Biomethan (Bio-CNG) sowie die Möglichkeit, Biomethan bzw. Wasserstoff aus Strom zu erzeugen, entwickeln sich neue Chancen. Ohne eine Stärkung der Wirtschaftlichkeit ist Ökologie und Existenz eines landwirtschaftlichen Unternehmens nicht gegeben.
Hürden und Ausblicke für die Zukunft
Die Ohra-Energie sieht noch entscheidende Hürden, die noch überwunden werden müssen. Um Biogasanlagenbetreiber zu unterstützen, fordert Sie eine gezielte Förderung von Machbarkeitsstudien und vor allem Investitionszuschüssen für eine entsprechende Anzahl von Modellprojekten, um damit Anreiz zur Technologieentwicklung zu schaffen. Um dieses Konzept auch für kleine Biogasanlagenbetreiber attraktiver machen zu können, werden kostengünstige Anlagen zur Biogasaufbereitung auch im kleinen Maßstab benötigt.
Mit Ausblick auf die nächsten Jahre in Europa und weltweit gibt es einen klaren Trend hin zu CNG-und LNG-Mobilität. Zukunftsfähige Konzepte für Biogasanlagen, deren Förderperiode nach dem EEG ausläuft, ist mit der Kraftstoffbereitstellung möglich. Hierzu ist eine zügige Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) in nationales Recht zwingend erforderlich. Zudem benötigen wir ambitioniertere Ziele was die THG Minderungsanforderungen im Kraftstoffsektor angeht (Forderung BEE 16 % bis 2030). Biogas und erneuerbare Gase stellen eine sinnvolle Ergänzung zu den volatilen Energien Sonne und Wind dar. Das (Erd-) Gasnetz ist vorhanden und bietet einen enormen Speicher. Bei Abbau der aktuellen Hürden und/oder kontinuierlicher Förderung der CNG-Mobilität – vergleichbar zur E-Mobilität – lässt sich das Geschäftsfeld massiv ausbauen und die Klimabilanz im Verkehr deutlich verbessern, und das günstig und schnell.
Biogas-Pionier seit 1998. Als Anbieter von Biogasanlagen verstehen wir die Biogastechnik in ihrer Gesamtheit: Das optimale Zusammenwirken einzelner Prozesse entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg Ihrer Biogasanlage. Die Kompetenz für Planung, Genehmigung, Anlagenbau, technischen Anlagenservice und BHKW-Service sowie ein hauseigenes Labor für biologischen Service und Prozessoptimierung machen PlanET zu einer besonderen Marke für Biogas und Biogastechnik.
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