2019 war ein weiteres erfolgreiches Jahr für Ramboll. Der Umsatz war der höchste in der Unternehmensgeschichte mit 1,9 Milliarden EUR (ein Anstieg um 25% von 1,5 Mrd. EUR in 2018). Das organische Wachstum betrug 4,2% (7% in 2018). Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen von Goodwill und Kundenverträgen (EBITA) erreichte 102,1 Millionen EUR im Vergleich zu 80,1 Mio. EUR im Vorjahr. Daraus ergibt sich eine EBITA-Marge von 5,4% (5,3% in 2018). Erwartungsgemäß wurde die EBITA-Marge durch die Integration von OBG beeinflusst, die sich durch einen hohen Anteil an margenschwachen Umsätzen durch Subunternehmer bei einigen Großprojekten auszeichnet. Ramboll hatte das US-Ingenieur- und Planungsunternehmen OBG im Januar 2019 akquiriert. Auf vergleichbarer Basis lag die bereinigte Marge 2019 um 0,4%-Punkte über dem Vorjahreswert.

Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 45,7 Millionen EUR im Vergleich zu 42,7 Millionen EUR im Jahr 2018, woraus sich eine EBIT-Marge von 2,4% ergibt (2,8% in 2018). Die EBIT-Marge wurde beeinflusst durch einen Anstieg der sonstigen Kosten von 12 Millionen EUR in 2018 auf 30 Millionen EUR in 2019. Der Anstieg ist zurückzuführen auf die Integration von OBG sowie Kosten, die durch Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität wie der Restrukturierung der Unternehmensorganisation sowie der internen Support-Funktionen entstanden. Der freie Cashflow stieg von 34, 8 Millionen EUR in 2018 auf 62,7 Millionen EUR in 2019 an.

Ein wichtiger strategischer Schritt für Ramboll war die Akquisition des weltweit renommierten Architektur-Büros Henning Larsen. Gemeinsam wollen Ramboll und Henning Larsen noch früher im Projektverlauf Mehrwert für die Kunden schaffen und ganzheitlichere Unterstützung bieten durch integrierte Design-Lösungen kombiniert mit Architektur-Leistung auf Grundlage von technischem Know-how. Weltweit kamen 2019 rund 1.500 neue Kolleginnen und Kollegen zu Ramboll, sodass das Unternehmen nun, nach der Akquisition von Henning Larsen und Web Structures (Singapur) Anfang 2020, global insgesamt 16.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt.

Da die Akquisition von Henning Larsen und Web Structures erst im Januar 2020 rechtsgültig wirksam wurden, sind diese Einheiten nicht in den Geschäftsergebnissen für 2019 enthalten.

„2019 haben wir ein solides Ergebnis geliefert. Unser Wachstum war stark, vor allem in den Nordischen Ländern und der USA. Dort brachte das von uns erst kürzlich akquirierte Unternehmen OBG ein Wachstum von 18% ein. Auch unsere globalen Geschäftsbereiche Wasser, Transport und Infrastruktur sowie Energie lieferten solide Ergebnisse beim Wachstum,“ berichtet Jens-Peter Saul, CEO der Ramboll Gruppe.

„Die Leistung des operativen Geschäfts (EBITA) ist ebenfalls stark. Zudem haben wir es geschafft, die strategische Entwicklung unseres Unternehmens voranzutreiben sowohl in Bezug auf unsere geografische Ausbreitung als auch bei unseren globalen Spearhead-Services sowie in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Die USA sind nun unsere größte geografische Geschäftseinheit in Bezug auf den Umsatz: Sie sind für 26% des Umsatzes der Ramboll Gruppe verantwortlich. Unsere Spearhead-Services, wie beispielsweise Hochhäuser, Offshore-Wind oder Smart Mobility entwickeln sich weiter positiv mit einem Umsatzwachstum von 15%. 59% unseres Umsatzes unterstützen nun direkt die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Auch im Bereich Digitalisierung machen wir gute Fortschritte durch unser Digital Centre in Indien, das sich auf Automatisierung fokussiert,“ so Jens-Peter Saul.

„In die Zukunft blickend, liegt unser Fokus für 2020 darin, uns auf die nächsten Wachstumsschritte vorzubereiten. Wir werden weiterhin erfolgreich OBG und die anderen akquirierten Unternehmen integrieren und das große Potenzial, das wir mit Henning Larsen gewonnen haben, ausschöpfen. Wir werden auch damit fortfahren, die Support-Funktionen noch effizienter zu gestalten und an die Entwicklung des Unternehmens anzupassen“, erklärt Jens-Peter Saul.

Lösungen für nachhaltige Entwicklung

Während der letzten Jahre haben Ramboll und Henning Larsen bereits an zahlreichen prestigeträchtigen Projekten zusammengearbeitet. Zu ihnen zählen unter anderem die Harpa Concert Hall und das Conference Centre in Reykjavik, Island oder die Oper in Kopenhagen, Dänemark. Derzeit kooperieren die beiden Unternehmen bei Projekten wie der Carlsberg City oder Redmolen in Kopenhagen und haben erst kürzlich einen prestigeträchtigen Auftrag für den Masterplan für Toronto gewonnen.

Darüber hinaus hat Ramboll auch an anderen Orten große Projekte gewonnen.

In Deutschland erhielt Ramboll den Zuschlag für die Planung des Ersatzneubaus der Schleuse Lüneburg. Nach Fertigstellung wird die Schleuse die größte Binnenschifffahrtsschleuse Deutschlands sein. Sie stellt sicher, dass der Elbe-Seitenkanal auch den künftigen Anforderungen der Schifffahrt genügt und bindet das für die Seehäfen wirtschaftlich so wichtige Hinterland an den Hamburger Hafen an.

In den USA trägt Ramboll zur Entwicklung einer neuen, innovativen Vision für den Wiederaufbau und die Verbesserung der Ufer des Ontario-Sees und des St. Lawrence River in Nordamerika im Rahmen von REDI (Resiliency and Economic Development Initiative) bei. REDI konzentriert sich darauf, die unmittelbaren und langfristigen Bedürfnisse dieser von Überschwemmungen schwer getroffenen Region zu erfüllen und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung und den Zustand des Sees zu verbessern. Der Bundesstaat New York wählte Ramboll aufgrund seiner Fähigkeiten zur Bekämpfung von Überflutungen in Verbindung mit der Erfahrung Europas im Bereich Klimawandel und Hochwasserresistenz.

In Asien haben die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) und das australische Außen- und Handelsministerium gemeinsam mit Ramboll eine Initiative gestartet, um in acht südostasiatischen Ländern intelligente Stadtkonzepte zu entwickeln, zu erproben und umzusetzen. Das Projekt wird sich mit städtischen Herausforderungen in den Bereichen Lebensqualität, Klimawandel, Planung und Widerstandsfähigkeit befassen und Rambolls ganzheitliche Expertise in den Bereichen Hochbau und Architektur, Wasser, Transport und Infrastruktur, Energie und Management Consulting nutzen. Die Fähigkeit, diese Bereiche miteinander zu verbinden und innovative Lösungen für komplexe städtische Probleme zu finden, war für die ADB ausschlaggebend, Ramboll als Partner für dieses bahnbrechende Projekt auszuwählen.

In Dänemark hat die DSB (Dänische Staatsbahn) Ramboll als Full-Service-Berater für den Bau von drei großen Werkstatteinrichtungen für die Zugwartung in drei dänischen Städten ausgewählt. Die Werkstätten werden eine zentrale Rolle bei der Gesamteinführung eines neuen elektrischen Bahnsystems spielen, das in Dänemark neuen klimafreundliche Zügen einsetzen wird.

In Schweden plant Ramboll die neue Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke durch die Stadt Linköping sowie die Strecke Göteborg-Borås. Die Pendelstrecke zwischen Göteborg und Borås ist eine der verkehrsreichsten in Schweden. Das Pendeln mit Bus und Auto führt derzeit zu Staus, und die eingleisige Bahnstrecke bietet keine ausreichende Kapazität. Mit der zweigleisigen Strecke, die für Geschwindigkeiten von 250 km/Stunde gebaut wird, wird die Reisezeit erheblich verkürzt und die Anzahl der Züge deutlich erhöht. Durch die neue Bahn wird das Pendeln nachhaltiger. Rambolls Aufgabe ist es, einen geeigneten Korridor für die Gleise zu untersuchen, der bessere Fahrzeiten bietet und zugleich die Auswirkungen auf die Umwelt und die Störungen für die lokalen Anwohner minimiert.

In Norwegen wählte das norwegische Straßenverkehrsamt Ramboll als Berater, um Lösungen zu finden, um die drei nördlichsten Fjordübergänge entlang der 1.100 Kilometer langen Küstenstraße E39 zwischen Kristiansand und Trondheim ohne Fähren zu überwinden.

In Finnland hat Ramboll mit Dienstleistungen in den Bereichen Geotechnik, Umwelt, Struktur, Elektrik, Beleuchtung und Landschaftsgestaltung zum Tripla-Komplex in Helsinki beigetragen. Der Komplex bildet einen städtischen Knotenpunkt, der ein Einkaufszentrum, die Mall of Tripla, den Bahnhof, ein Hotel, Wohn- und Büroeinheiten sowie Freizeiteinrichtungen umfasst. Tripla wurde mit der höchsten Stufe der LEED-Zertifizierung in Platin ausgezeichnet. Die begrünte Dachfläche macht insgesamt 40% der gesamten Dachfläche aus, der durchschnittliche Energieverbrauch des Einkaufszentrums ist etwa 40% niedriger und sein Wasserverbrauch etwa 40% niedriger als durchschnittlich bei Neubauten.

In Großbritannien baut Ramboll seine Position als führender Anbieter von sicherer und nachhaltiger digitaler Signalgebung weiter aus. Nachdem das Team seit Anfang 2017 das zentrale digitale Eisenbahnprogramm von Network Rail unterstützt hat, konnte es sich die Rolle des Rail Systems Integration Partners für das East Coast Digital Programme sichern. Ramboll wird mit seinen Partnern Atkins und PwC zusammenarbeiten, um die Umwandlung der Eisenbahn auf der East Coast Main Line (ECML) durch den Einsatz moderner und kosteneffizienter digitaler Signalgebung zu erreichen.

Über die Ramboll Deutschland GmbH

Ramboll ist eine führende Ingenieur-, Architektur- und Managementberatung, die 1945 in Dänemark gegründet wurde. Die Ramboll-Gruppe beschäftigt mehr als 16.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit mit einer besonders starken Präsenz in Skandinavien, Großbritannien, Nordamerika, Zentraleuropa, Mittlerer Osten und Asien-Pazifik. Mit 300 Offices in 35 Ländern gehört der dänische Konzern zu den größten internationalen Beratungsgruppen.

Ramboll verbindet lokale Expertise mit globalem Know-how in den Geschäftsbereichen Hochbau & Architektur, Transport & Infrastruktur, Stadtplanung & -gestaltung, Wasser, Umwelt & Gesundheit, Energie sowie Management Consulting. Mit einer einzigartigen Kombination aus Ingenieur- und Managementberatung entwickelt Ramboll innovative, nachhaltige Lösungen, die für die Kunden, die Gesellschaft und somit für jeden Einzelnen einen wirklichen Unterschied machen.

Besitzverhältnisse
Die Ramboll-Stiftung ist der Hauptanteilseigner der Ramboll Group A/S. Ihr Hauptziel besteht darin, das langfristige Fortbestehen von Ramboll zu sichern sowie die Entwicklung des Unternehmens und der Beschäftigten sicherzustellen. Alle Aktien der Ramboll Group A/S sind im Besitz der Ramboll-Stiftung (98%) bzw. von Ramboll-Beschäftigten (2%).

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