Zum Internationalen Frauentag macht das Kinderhilfswerk terre des hommes auf die prekäre Situation von Mädchen und Frauen in der Textilindustrie aufmerksam.

In Branchen, in denen hauptsächlich Frauen beschäftigt sind, werden weltweit niedrigste Löhne gezahlt. »Arbeiterinnen in der Textilindustrie können häufig nicht einmal sich selbst ausreichend ernähren, geschweige denn ihre Kinder«, sagte Birte Kötter, Vorstand Kommunikation von terre des hommes. »Hungerlöhne halten Frauen in Abhängigkeit und führen dazu, dass Kinder mitarbeiten müssen.« So liegt der gesetzliche Mindestlohn in der indischen Textilindustrie bei 94 Euro im Monat, zum Leben brauchen die Familien aber rund 300 Euro, also mindestens das Dreifache. In nachgelagerten Stufen der Lieferkette, wie etwa in Baumwollspinnereien in Südindien, werden oft nicht einmal der Mindestlohn gezahlt und grundlegende soziale Sicherung wie Mutterschutz oder Krankenversicherung verweigert.

»Mädchen und Frauen in diesen Spinnereien kämpfen für ihre Rechte. Sie werden ausgebeutet, haben keinen Zugang zu Gewerkschaften oder Beschwerdemechanismen und werden häufig bedroht und belästigt«, so Birte Kötter. Ein Lieferkettengesetz, wie es zurzeit von terre des hommes und vielen anderen Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften gefordert wird, würde den oft sehr jungen Arbeiterinnen helfen, ihre Rechte durchzusetzen und für sich selbst und ihre Kinder zu sorgen.

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