„Die biologische Vielfalt geht uns alle an. Wir Profigärtner tun schon lange eine Menge dafür. Darüber sollten auch die Freizeitgärtner in Zukunft mehr wissen.“, betonte Kurt Scherdi beim Auftakt zum bayernweiten „Tag des Nützlings“ am vergangenen Donnerstag in Unterbiberg. Als Vorsitzender der bayerischen Einzelhandelsgärtner hat er vor zwei Jahren die Initiative „Natürlich mit Nützlingen“ auf den Weg gebracht, der sich binnen kurzer Zeit fast 80 Gärtnereien angeschlossen haben. Bereits zum zweiten Mal informieren diese Betriebe nun mit einem bayernweiten „Tag des Nützlings“ darüber, wie sie das biologische Gleichgewicht in ihren Gewächshäusern fördern und damit gleichzeitig für gesunde Pflanzen sorgen. Viele Gewächshäuser der beteiligten Gärtnereien stehen an diesem Tag für Interessierte offen Die ersten Aktionstage in den beteiligten Gärtnereien sind für den 21.03.2020 vorgesehen. Weitere folgen bis Ende April.

Der Startschuss für den „Tag des Nützlings“ fiel – stellvertretend für alle teilnehmenden bayerischen Betriebe – in der Gärtnerei der Familie Gestenkorn in Unterbiberg. Dort werden Pflanzen für das Gartencenter Seebauer in München-Ramersdorf produziert – mit einem besonderen Augenmerk auf biologischen Pflanzenschutz durch nützliche Lebewesen. Fast 50 Gärtnerinnen und Gärtner waren hier zusammengekommen, um gemeinsam den bayernweiten „Tag das Nützlings“ auf den Weg zu bringen. Denn rechtzeitig zum Frühlingsbeginn gibt es in den Gewächshäusern der beteiligten Gärtner nicht nur eine große Blütenfülle zu sehen, sondern es beginnen dort auch die „kleinsten Mitarbeiter“ der Gärtner ihre Arbeit. Dank Marienkäfer, Florfliege und Co. bleiben die Pflanzen gesund und schön anstatt von Blattläusen und anderen schädlichen Tierchen zerfressen zu werden. Zu Recht stehen daher diese nützlichen Lebewesen einmal im Jahr im Mittelpunkt. Bayerns Gärtner wollen mit dem „Tag des Nützlings“ allen Freizeitgärtnern ihre kleinen „Mitarbeiter“ vorstellen und damit den nützlichen Lebewesen, denen sie so viel verdanken, die gebührende Aufmerksamkeit verschaffen.

„Nicht jammern, sondern handeln“ sei ganz offensichtlich die Devise der bayerischen Einzelhandelsgärtner, stellte im Rahmen der Veranstaltung die Landtagsabgeordnete Claudia Köhler fest und nahm sich Zeit für die Besichtigung der Gärtnerei der Familie Gerstenkorn. Mit ihr waren auch die hier zusammen gekommenen Gärtnerkollegen beeindruckt vom Engagement der Gärtnereimitarbeiter für den biologischen Pflanzenschutz. Denn hier wie in allen Gärtnereien, die der Initiative „Natürlich mit Nützlingen“ angehören, müssen die Gärtner einiges dafür tun, damit die Nützlinge ihre Arbeit verrichten können. Beim Rundgang durch die Produktionsgärtnerei in Unterbiberg wurde das einmal mehr deutlich. Volker Höpken, Leiter der Produktion in Unterbiberg, und Patrick Scharl, zuständig für den Nützlingseinsatz in der Gärtnerei, führten die Besucher und zeigten die Anstrengungen die unternommen werden, um ein natürliches biologisches Gleichgewicht auch in den Gewächshäusern herzustellen: Vom Monitoring der Schädlinge anhand von Klebefallen über Blühstreifen entlang des Gewächhauses bis hin zu Florfliegen-Überwinterungskästen in den kühleren Gewächshäusern. Die Kollegen aus den anderen Gärtnereien sahen genau hin, tauschten eigene Erfahrungen aus und fühlten sich bestärkt darin, dass gesunde Pflanzen auch oder gerade dann gedeihen können, wenn weitgehend auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet wird.

Ausführliche Informationen zu der Initiative „Natürlich mit Nützlingen“ und den beteiligten Gärtnereien sind im Internet zu finden unter www.natuerlich-mit-nuetzlingen.de.

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